Über-Ich und Du
Über-Ich und Du ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2014 mit Georg Friedrich und André Wilms in den Hauptrollen. Regie führte Benjamin Heisenberg, der auch das Drehbuch zusammen mit Josef Lechner schrieb. Der Film startete am 8. Mai 2014 in den deutschen Kinos. Der Titel ist angelehnt an die gleichlautenden Begriffe aus der Psychoanalyse Sigmund Freuds. HandlungNick ist ein Gelegenheitsgauner, der versucht, sich mit dem Verkauf gestohlener antiquarischer Bücher die Schuldeneintreiber des Milieus vom Hals zu halten. Er trifft bei einem Einbruch überraschend auf den Bewohner der Villa, Curt Ledig, und dessen Tochter, die gerade in den Urlaub aufbrechen. Nick wird für den erwarteten Housesitter Franz gehalten und freundlich willkommen geheißen. Ledig überzeugt seine Familie, dass er nun doch in seiner Villa bleiben könne, zumal er in Nick ja eine Unterstützung im Krisenfall habe. In der Zwischenzeit erfährt man, dass Ledig ein renommierter, aber nicht mehr praktizierender Psychotherapeut ist, der sich in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs von Joseph Goebbels protegieren ließ, was er gleichermaßen zu verdrängen scheint, wie er bereit wäre, es aufzuarbeiten. Ledig beobachtet heimlich, wie Nick Bücher entfernt, um sie zu verschachern. Er beschließt darauf für sich, ihn – vorerst ohne sein Wissen – zu therapieren. Im Verlauf des Films entwickelt sich zwischen den beiden so eine Art freundschaftlicher Hassliebe, vielleicht im Sinn der Bindungstheorie. Nachdem sie von Nicks Hehlern geschlagen worden sind, befragt Ledig Nick während einer Autofahrt und arbeitet auch mit Suggestionen. Daraufhin stellt Nick neurotische Veränderungen an sich fest: So kann er etwa keine Küche mehr betreten und beginnt mit dem Auge zu zwinkern – Tics, die er Ledig quasi abgenommen hat. Bei einem Aufenthalt in Ledigs Ferien-Almhütte kommt es zum Eklat; Nick lässt sich nach einem Heilungsversprechen von Ledig bis zum Kopf eingraben, wird von diesem aber über Nacht nicht mehr befreit. Nach dieser kathartischen Erfahrung – siehe auch Katharsis (Literatur) –, die auch für Ledig nicht folgenlos bleibt, begeben sich alle Beteiligten zu einer Tagung, wo Ledig endlich öffentlich seine Vergehen in der Vergangenheit eingestehen möchte. Als er damit beginnt, werden ihm Bücher gezeigt, in denen er diese Abbitte bereits geleistet hatte. Anschließend erscheint die Hehlerbande. In der entstehenden allgemeinen Verwirrung flüchten alle in den Park des Tagungsschlosses. Ledig und Nick verstecken sich schließlich in der Hülle eines im Park landenden Heißluftballons (Sinnbild des Über-Ichs?), der schon früher im Film aufgetaucht war. AuszeichnungenDie Komödie erhielt eine Einladung in die Reihe Panorama Spezial der 64. Filmfestspiele von Berlin. Rezeption
– Jenni Zylka: Spiegel online[3]
– Hadwiga Fertsch-Röver: hr2 Kultur[4]
– Christian Schröder: Der Tagesspiegel[5]
– Nino Klingler: Critik.de[6]
– Sascha Westphal: epd Film[7]
– Daniel Benedict: Neue Osnabrücker Zeitung[8] Weblinks
Einzelnachweise
Information related to Über-Ich und Du |