10. Januar: Die Lollarden und ihr aus dem Tower von London befreiter Anführer Sir John Oldcastle werden auf dem St. Gilles Field bei London von königlichen Truppen vernichtend geschlagen.
Februar: In einer konzertierten Aktion unter Führung des späteren Markgrafen von BrandenburgFriedrich I. und unter Einsatz von Artillerie, der sogenannten „Faulen Grete“ wird der Ritteraufstand unter Führung der Quitzows niedergeschlagen.
Großmeister Küchmeister versucht, mit dem polnischen König Władysław II. Jagiełło zur Beilegung des jahrelangen Konflikts zwischen den beiden Staaten in Verhandlungen zu treten, was dieser jedoch ablehnt. Stattdessen fällt er im Sommer ins Ermland ein.
Juli: Zwischen dem Deutschordensstaat und dem Königreich Polen sowie dessen Verbündetem Litauen beginnt der Hungerkrieg. Er ist dadurch geprägt, dass die beiden Seiten einander ausweichen und stattdessen Nachschubwege angreifen sowie die Ernte vernichten, was zu Hungersnöten und Seuchen führt. Der Hungerkrieg reiht sich ein in die Geschichte der Litauerkriege des Deutschen Ordens, welcher seit 1303 gegen die noch heidnischen Litauer einen Kreuzzug führt. Er endet am 7. Oktober mit einem Waffenstillstand ohne Konfliktlösung.
28. November: Der Priester und Theologe Jan Hus, der eine Ladung vor das Konzil erhalten hat, und dieser mit einem Brief des Kaisers über freies Geleit gefolgt ist, wird auf Betreiben des Papstes als Ketzer festgenommen, zur Bischofspfalz beim Konstanzer Münster gebracht und im Haus des Domkantors eine Woche gefangengehalten.
6. Dezember: Jan Hus wird in einen halbrunden Anbau des Dominikanerklosters auf der Dominikanerinsel im Verlies festgesetzt.
Ende des Jahres nimmt König Sigismund am Konzil teil und drückt nach Rücksprache mit einigen einflussreichen Theologen der Versammlung eine Geschäftsordnung auf, die festlegt, dass nach nationes und nicht, wie bisher üblich, nach Köpfen abgestimmt werde, um eine Majorisierung durch die italienischen Bischöfe zu verhindern. Insgesamt gibt es in Konstanz fünf nationes: Italica, Gallicana, Germanica, unter Einschluss der Skandinavier, Polen, Litauer, Kroaten, Ungarn, und Böhmen, Anglica und Hispanica.
Kirchenhierarchie
9. April: Friedrich III. von Saarwerden, Erzbischof von Köln, stirbt in Bonn. Nach dreitägiger Aufbahrung wird er in einem Hochgrab in der Marienkapelle im Kölner Dom beigesetzt. Am 24. Mai wird Dietrich II. von Moers mit der Mehrheit von 16 Stimmen und zahlreichen Versprechungen seinerseits an die Domherren im Bonner Münster zum neuen Erzbischof gewählt. Damit setzt er sich gegen seinen mächtigen Gegenspieler, den Paderborner Bischof Wilhelm von Berg durch. Die päpstliche Approbation erhält er im Oktober. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er noch keine Weihen erhalten. Am 3. November lässt er sich zum Priester weihen, die Bischofsweihe folgt im Frühjahr 1415.
Das Kloster Kilconnell wird von William O’Kelly als Haus der Franziskaner in der Diözese Clonfert gegründet.
Antijudaismus
Die erzwungene Disputation von Tortosa zwischen christlichen und jüdischen Gelehrten im zur Krone Aragonien gehörenden Fürstentum Katalonien endet nach anderthalb Jahren. Die Ergebnisse werden in der PapstbulleEtsi Doctoris Gentium veröffentlicht. Sie beinhaltet ein teilweises Talmud-Verbot, Einschränkungen in der Berufsausübung, weitergehende Segregation und die Pflicht, mehrmals im Jahr christliche Predigten anzuhören.