26. März: Das kaiserliche Armeekorps unter General Styrum befreit das kurpfälzische Velburg von den Bayern.
28. März: Im Spanischen Erbfolgekrieg kommt es zur Schlacht bei Schmidmühlen. Die Bayerische Armee kann sich schließlich gegen die Kaiserlichen durchsetzen, kann diesen Sieg aber nicht nutzen, weil die Bayern sich wieder den Bedrohungen ihres südlichen Herrschaftsgebietes zuwenden müssen. Als Folge davon bleibt der größte Teil der Oberpfalz weiterhin von kaiserlichen Truppen besetzt und die direkte Bedrohung des fränkischen Reichskreises ist vorerst beseitigt.
6. Mai: Das von den Franzosen gehaltene Bonn wird nach längerer Beschießung von kaiserlichen Truppen erobert.
16. Mai: Zwischen Portugal und England wird ein „ewiger Bund“ geschlossen, wodurch Portugal der Großen Allianz unter der Bedingung beitritt, das Erzherzog Karl auf die Iberische Halbinsel käme und dort selbst den Krieg eröffnet.
18. Mai: Deutsche und englische Truppen nehmen Köln ein, das bisher von französischen Truppen okkupiert wurde.
22. Mai: In der Nähe von Lissabon greift ein französisches Flottengeschwader 100 niederländische Schiffe an, die eine große Ladung Salz transportieren.
24. Mai: Die kurbairische Armee erleidet eine schwere Niederlage gegen kaiserliche Truppen in der Schlacht bei Krottensee.
19. Juni: Bayrische Truppen, die während des sogenannten „Bayrischen Rummels“ in Tirol eingefallen sind, belagern Kufstein. In der Vorstadt brechen Brände aus, die auf die Stadt selbst übergreifen, diese zerstören und das Pulverlager der als uneinnehmbar geltenden Festung erreichten. Die enormen Pulvervorräte explodieren und Kufstein muss am 20. Juni kapitulieren. Am selben Tag ergeben sich die Tiroler in Wörgl, zwei Tage später wird Rattenberg eingenommen und Innsbruck am 25. Juni kampflos geräumt.
26. Juli: Nach dem Sieg an der Pontlatzer Brücke und am Brennerpass vertreibt die Tiroler Landbevölkerung den bayerischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel aus Nordtirol und verhindert damit auch den geplanten Marsch der mit Frankreich verbündeten bayerischen Armee auf Wien während des Spanischen Erbfolgekrieges. Dieser Erfolg bei geringen eigenen Verlusten wird das Signal zum Aufstand der Tiroler gegen die Bayern, und Kurfürst Maximilian II. Emanuel kann gerade noch aus Innsbruck flüchten. Über Seefeld in Tirol zieht er sich wieder nach Bayern zurück.
5. September: Reichstruppen unter dem Kommando des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden besetzen überraschend das neutrale Freie Augsburg. Dadurch kann die Donau umgangen und das Kurfürstentum Bayern von Westen her unmittelbar bedroht werden.
20. September: Nahe Höchstädt an der Donau in Bayern findet eine Schlacht (vgl. Erste Schlacht bei Höchstädt) zwischen den kaiserlichen Reichstruppen auf der einen und französisch-bayerischen Truppen auf der anderen Seite statt. Nur dem Standhalten der 6000 Mann starken preußischen Nachhut unter dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau hat es der Österreicher Graf Styrum zu verdanken, dass er mit der verbliebenen Armee das schützende Nördlingen erreichen kann.
März: Der schwedische König Karl XII. bricht mit seinem Heer in Richtung Warschau auf, das er Anfang April erreicht. König August II. von Polen, der auch Kurfürst von Sachsen ist, verlässt etwa zur gleichen Zeit Dresden in Richtung Thorn und Marienburg, um von dort einen neuen Feldzug gegen die Schweden zu beginnen.
Mai: Ein russisches Infanteriekommando unter Generalmajor Nikolai von Werdin besetzt die schwedische Festung Jambur (Russland) und die schwedische Festung Koporje (Russland).
7. Juli: Die russische Armee besiegt ein schwedisches Kommando unter General Abraham Kronhjort nördlich von St. Petersburg.
13. Juli: Die Schlacht von Systerbäck endet mit einem Sieg russischer über schwedische Einheiten.
14. Oktober: Die Belagerung von Thorn endet mit der Eroberung der Stadt durch die Schweden. Die Einnahme von Thorn bringt dem schwedischen König Karl XII. die vollständige Kontrolle über Polen.
Der Aufstand der Kamisarden in den Cevennen unter der Führung von Jean Cavalier gegen die französische Krone geht weiter. Er wird von beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt.
20. März: Die nach der Rache für den Tod ihres Fürsten in Edo zum Tode verurteilten 46 Rōnin, denen vom Shogun gestattet worden ist, Seppuku zu begehen, folgen diesem Spruch.
Januar: In Moskau erscheint die erste Ausgabe einer in russischer Sprache gedruckten Zeitung namens Wedomosti. Die Gründer erklären, über die militärischen und anderen Dinge berichten zu wollen, die es wert seien von Wissen und Erinnerungen, die in Moskau und anderen Nachbarländern passieren.
8. August: Das Wiennerische Diarium erscheint mit seiner ersten Ausgabe. Die heutige Wiener Zeitung gilt als die älteste noch erscheinende Zeitung der Welt.
29. August: Im Auftrag von Zar Peter I. wird am Ufer des Onegaflusses eine Fabrik für die Verarbeitung von Eisen gegründet. Die damit verbundene Ansiedlung von Arbeitern wird Petrosawodsk genannt, der der Hauptort von Karelien wird.
27. Dezember: Im Methuenvertrag erwirbt England das Recht, uneingeschränkt Textilien nach Portugal zu exportieren, während umgekehrt Portugal England exklusiv mit Wein beliefern darf.
1. Juli: Die Dienstmagd Afra Dickh wird nach dem Hexenprozess von Fürsteneck durch den Strang hingerichtet und anschließend verbrannt.
31. Juli: Nachdem seine Urheberschaft an dem anonymen Traktat The Shortest Way With The Dissenters (Das kürzeste Verfahren) bekannt wird, mit dem er die anglikanische Kirche angegriffen hat, muss Daniel Defoe nach drei Tagen am Pranger für unbestimmte Zeit ins Gefängnis.
In der Kirchenprovinz Albanien wird ein Partikularkonzil abgehalten, an der alle albanischen Bischöfe und zahlreiche Geistliche teilnehmen. Die Kirchenversammlung findet zu einer Zeit statt, als die Islamisierung der albanischen Bevölkerung ihren Höhepunkt erreicht. Die katholischen Kräfte im Land selbst aber auch die römische Kurie verstärken nun ihre Bemühungen, die albanische Kirche zu konsolidieren.
Katastrophen
5. bis 13. Dezember: Über die Britischen Inseln fegt der schwerste Sturm, über den dort je berichtet worden ist. Der Orkan erreicht Geschwindigkeiten bis zu 120 mph. Insgesamt etwa 8.000 Menschen kommen ums Leben, zahlreiche Schiffe gehen unter und tausende Eichen kippen um. Vor der englischen Küste, insbesondere in The Downs zwischen den Goodwin Sands und dem östlichen Kent an der Mündung der Nordsee in den Ärmelkanal, sinken zwölf Kriegsschiffe der Royal Navy und eine unbekannte Anzahl von Handelsschiffen. Dabei sterben über 1.500 Seeleute der Royal Navy und wahrscheinlich viele hundert, wenn nicht über tausend Handelsschiffmatrosen. Der Große Sturm von 1703 hat Auswirkungen bis Niederdeutschland und hat dort seinen Höhepunkt am 8. Dezember.
31. Dezember: Ein großes Erdbeben erschüttert die japanische Präfektur Kanagawa. Zusammen mit einem nachfolgenden Tsunami richtet es in Tokio, Odawara und anderen Orten in der Region Zerstörungen an. Über 10.000 Menschen sterben bei der Naturkatastrophe.
Geboren
Erstes Halbjahr
01. Januar: Carlos Francisco de Croix, spanischer Offizier, Kolonialverwalter und Vizekönig von Neuspanien († 1778)
05. Oktober: Jonathan Edwards, nordamerikanischer Prediger, Missionar und Führer der Erweckungsbewegung des Great Awakening († 1758)
05. Oktober: Christian Weise, deutscher lutherischer Theologe und Pädagoge († 1743)
07. Oktober: Francisco de Assis de Távora, portugiesischer Generalleutnant, Vizekönig von Portugiesisch-Indien und angeblicher Verschwörer († 1759)
01. November: Władysław Aleksander Łubieński, Erzbischof von Lemberg, Erzbischof von Gniezno sowie Primas von Polen-Litauen und Interrex von Polen-Litauen († 1767)