6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1980Das 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1980, auch World Championship 6 Hours, Brands Hatch, fand am 16. März in Brands Hatch statt und war der zweite Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Das RennenDas 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch endete mit dem überraschenden Doppelsieg der beiden Werks-Lancia Beta Montecarlo Turbo. Es war nicht nur der erste Lancia-Sieg in der Weltmeisterschaft seit der Mille Miglia 1954 (Alberto Ascari im Lancia D24), sondern auch der erste Erfolg eines Gruppe-5-Wagens mit einem Motor unter 2 Liter Hubraum. Überschattet wurde das Rennen vom tödlichen Unfall des britischen Rennfahrers Martin Raymond. Schnellster im Qualifikationstraining war Reinhold Joest in seinem Porsche 908 mit 2,1-Liter-Sechszylinder-Turbomotor. In seiner schnellsten Runde benötigte er für die 4,207 Kilometer lange Rennstrecke eine Zeit von 1:25,420 Minuten. Hinter dem Porsche reihten sich die beiden Werks-Lancia von Walter Röhrl/Riccardo Patrese sowie Eddie Cheever/Michele Alboreto mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbomotor ein. Ein Rennwagen-Veteran ging vom vierten Startplatz aus ins Rennen. Der deutsche Dentist und Amateur-Rennfahrer Siegfried Brunn fuhr einen acht Jahre alten Porsche 908/3, der schon bei der Targa Florio 1972 Werks-Ersatzwagen war. Sein Teamkollege war der Schweizer Albert Obrist. Das Rennen entwickelte sich rasch zu einem Dreikampf der beiden Werks-Lancia mit dem Joest-Porsche, den neben dem Teameigner auch Volkert Merl steuerte. Bis zur Rennhälfte hatte die Führung mehrmals gewechselt, als es zum fatalen Unfall kam. In seiner 103 Runde drehte sich der Chevron B36 von Martin Raymond zwischen den Streckenabschnitten Westfield und Dingle Dell. Als Grund für den Dreher des gut platzierten Chevron wurde bei einer Untersuchung nach dem Rennen ein blockierendes Getriebe angenommen. Da der Wagen auf der Fahrbahn stand, schoben ihn die Streckenposten in eine Auslaufzone, wo Raymond gegen die Anweisungen der Streikposten ausstieg und am Wagen zu arbeiten begann. Obwohl die Posten mit gelben Flaggen auf die Gefahr hinwiesen, kam es wenig später an derselben Stelle, nach einem Missverständnis beim Überrunden, zu einer Kollision zwischen dem Osella PA8 von Marco Rocca und dem Porsche 911 Carrera RSR von Paul Edwards. Dabei prallten die beiden Wagen gegen den abgestellten Chevron und überfuhren Raymond, der noch an der Unfallstelle starb. Paul Edwards brach sich beim Unfall die Hand und Rocca einen Fußknöchel.[1] Das Rennen wurde in der 111. Runde ab- und für 75 Minuten unterbrochen. Um auf volle WM-Punkte für die Teilnehmer zu kommen, wurde es für eine Rennstunde erneut gestartet. Nachdem der Joest-Porsche mit Merl am Steuer in der ersten Runde nach dem Wiederbeginn mit einem defekten Zahnradgestänge ausrollte, fuhren die Werks-Lancia einen Doppelsieg ein. ErgebnisseSchlussklassement
1 Trainingswagen Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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