Akerman, auch Åkerman, ist der Familienname eines deutschbaltischenAdelsgeschlechts. Die Herkunft der Ackermanns lag in Sachsen-Zeitz, die livländischeStammlinie begann mit Christian Friedrich Ackermann, der 1796 nach Livland kam und das Adelsgeschlecht Akerman begründete. Die Akermans, die sich später auch im schwedischen Stil „Åkerman“ schrieben, erhielten 1887 das livländische Indigenat.
Geschichte
Herrenhaus auf Gut Gothensee
Das Geschlecht erscheint erstmals mit Elias Ackermann (1618–1703), der 1665 in Eysdorf, bei Lützen, Kreis Weißenfels, und dann in Pobles Schullehrer war, und mit dem auch die ununterbrochene Stammreihe beginnt.[1] Auch sein Sohn Tobias (1660–1737) und Enkel Christian (1688–1762) waren Schullehrer in kleinen sächsischen und thüringischen Orten. Christians Sohn Christian August (1727–1774), Magister der Theologie und Diakonus an St. Michael in Zeiz, hatte drei Söhne, von denen der älteste Wilhelm August (1763–1837), Magister und Oberpfarrer zu Berga a. d. Elster, der Gründer einer in Sachsen und Thüringen blühenden Linie war. Die Linie des zweiten Sohnes, des Dr. med. Johann Karl Heinrich (1765–1810) in Oschat, ist erloschen. Der dritte Sohn, Christian Friedrich (*22. 10. 1768), ist der Stammvater der livländischen Linie. Da sein Vater früh verstarb, wuchs er im Hause des Freiherrnvon Seckendorf auf dem Rittergut Meuselwitz auf. Er besuchte die Universität Leipzig und studierte Rechtswissenschaften, danach zog er 1796 nach Riga und wurde Hauslehrer bei Christoph Adam von Richter. Dann war er 1799 Ratssyndikus in Walk und siedelte sich 1802 in Dorpat an.[2] Hier bekleidete er das Amt des Justizbürgermeisters.[3] Seit 1800 schrieb er sich nach schwedischer Art Åkerman, „diese von der ursprünglich abweichende Schreibweise wird von der Familie in Zusammenhang gebracht mit einer Überlieferung, wonach ihr Stammvater mit den Truppen Gustav Adolphs (1594–1632) aus Schweden nach Sachsen gekommen sei.“[4] Im Jahre 1819 wurde er mit dem Russischen Orden der Heiligen Anna (3. Klasse) ausgezeichnet und erwarb Folge dessen den russischen Adelsstand.
Sein Sohn Platon Theodor von Akermann (1809–1891) erwarb 1856 das Rittergut Kodjerw, wandelte es um zu einem Fideikommiss und nannte es Gothensee.[5] Dessen Sohn Arthur von Akerman erhielt 1887 das livländische Indigenat und wurde unter der Matrikelnummer 440 und dem Namen Akerman in das Adelsregister der Livländischen Ritterschaft eingetragen.
Wappen
Die Akermans führten folgendes Wappen: Der Schild ist von gold über blau geteilt, aus der oberen Teilung erwächst ein natürlicher Hirsch, der untere Teil ist ledig. Die Helmzier schmücken drei goldene Straußenfedern. Die Helmdecken sind blau-gold.[6]
Christian August Ackermann (* 1727 in Haynsburg; † 1774 in Zeitz), Magister, Diakon an St. Michael in Zeitz
Christian Friedrich Ackermann (1768–1827), Gründer des baltischen Adelsgeschlechts
Stammfolge
Christian Friedrich von Akerman (* 1768 in Zeitz; † 1827 in Dorpat), Justizbürgermeister von Dorpat, russischer Adelsstand, Immatrikulation in die Livländische Ritterschaft
↑Justizbürgermeister. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band6, Heft 4 (bearbeitet von Hans Blesken, Siegfried Reicke). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1964, OCLC833208293 (adw.uni-heidelberg.de). „Der Justizbürgermeister war ein für die Rechtspflege zuständiger, rechtsgelehrter Bürgermeister.“
↑Vergleiche: Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Görlitz 1929, S. 329, Fußnote 4) personen.digitale-sammlungen.de abgerufen am 8. Juli 2019
↑Kodijärve/Gothensee. Eintrag auf Gutshöfe Estlands mois.ee
↑Blasonierung des Wappens. In: Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Görlitz 1929, S. 329 personen.digitale-sammlungen.de abgerufen am 8. Juli 2019