Alfredo DuvergelAlfredo Duvergel Adams (* 2. April 1968 in Guantánamo) ist ein ehemaliger kubanischer Boxer. Er wurde Weltmeister der Amateure 1997 im Halbmittelgewicht. WerdegangAlfredo Duvergel begann im Jahre 1980 in einem Boxclub seiner Heimatstadt Guantánamo mit dem Boxen. Diesem Verein ist er während seiner ganzen Karriere treu geblieben. Er war Rechtsausleger, d. h., dass seine Schlaghand die linke Hand war. Als Erwachsener boxte er bei einer Größe von 1,69 Metern meist im Welter-, Halbmittel- u. Mittelgewicht, wobei er ein gedrungener Typ war, der aber großen Wert auf eine gediegene Technik legte. Er war aber kein allzu schlagstarker Boxer und gewann die meisten seiner Kämpfe nach Punkten. Bereits im Alter von 17 Jahren machte Alfredo Duvergel auf sich aufmerksam, als er bei der kubanischen Meisterschaft im Halbweltergewicht hinter Carlos García u. Radames Castillo den 3. Platz belegte. Danach dauerte es allerdings bis 1987, ehe er wieder in Erscheinung trat. Er belegte in diesem Jahr beim großen internationalen Turnier des kubanischen Boxverbandes "Giraldo-Cordova-Cardin" im Weltergewicht den 2. Platz nach einer Punktniederlage im Finale gegen Juan Carlos Lemus. Danach belegte er bei zwei Turnieren in Europa jeweils den 2. Platz im Weltergewicht. In Berlin verlor er dabei beim TSC-Turnier im Finale gegen Siegfried Mehnert knapp nach Punkten (2:3 Richterstimmen) und in Ostrava verlor er im Finale des "Vaclav-Prochazka"-Turnieres gegen Alexander Ostrowski aus der Sowjetunion nach Punkten. Im gleichen Jahr gewann er dann den Titel bei den Central American Championships in San Jose, Costa Rica, mit einem klaren Punktsieg über Humberto Aranda aus Costa Rica. 1988 unterlag Alfredo Duvergel bei der kubanischen Meisterschaft im Weltergewicht gegen Juan Carlos Lemus nach Punkten. Zu den Olympischen Spielen in Seoul konnten aber weder er noch Lemus fahren, da auch diese Spiele nach den Spielen von 1984 in Los Angeles auf Geheiß Fidel Castros aus heute unerfindlichen Gründen boykottiert wurden. Wegen Gewichtsschwierigkeiten wechselte Alfredo Duvergel 1989 in eine höhere Gewichtsklasse, wobei er gleich in das Mittelgewicht (bis 75 kg Körpergewicht) ging. In dieser neuen Gewichtsklasse belegte er bei der kubanischen Meisterschaft den 2. Platz nach einer Niederlage im Finale gegen Ángel Espinosa. Gegen den gleichen Boxer verlor er auch im Finale des "Giraldo-Cordova-Cardin"- Turniers in Pinar del Río. Anlässlich einer Europareise unterlag er danach in Halle (Saale) im Finale gegen Henry Maske aus Frankfurt (Oder) äußerst knapp mit 2:3 Richterstimmen. Mit einem Abbruch-Sieg in der 1. Runde über Freddy Figueroa aus Puerto Rico gewann er 1989 dann noch den Titel bei den Central American & Caribbean Championships in Santo Domingo. 1990 erreichte Alfredo Duvergel bei der kubanischen Meisterschaft im Mittelgewicht nach einer Niederlage im Halbfinale gegen Orestes Solano nur den 3. Platz. Er kam deswegen in diesem Jahr nur noch bei den Central American & Caribbean Championships in Venezuela zum Einsatz, siegte dort allerdings im Finale des Mittelgewichts über Gilberto Brown von den Amerikanischen Jungferninseln nach Punkten. 1991 war Alfredo Duvergel fast das ganze Jahr lang verletzt, so dass er erst 1992 wieder voll in das Boxgeschehen eingreifen konnte. In diesem Jahr gewann er mit einem Punktsieg über Juan Carlos Lemus seinen ersten kubanischen Meistertitel, wobei er in das Halbmittelgewicht abtrainierte. In dieser Gewichtsklasse startete er dann bis zu seinem Karriereende. Obwohl er auch beim "Giraldo-Cordova-Cardin"-Turnier Juan Carlos Lemus besiegte, wurde nicht er, sondern Lemus zu den Olympischen Spielen 1992 nach Barcelona entsandt, der dort auch die Goldmedaille gewann. Im Jahre 1993 wurde Alfredo Duvergel dann erstmals bei einer großen internationalen Meisterschaft, der Weltmeisterschaft in Tampere, eingesetzt. Er siegte dort über Arkadi Topajew aus Kasachstan (17:10), Malik Beyeroglu aus der Türkei (7:0) u. Geir Hitland aus Norwegen (6:1) nach Punkten, unterlag aber im Finale gegen den Rumänen Francisc Vaștag nach Punkten (3:14) und belegte damit den 2. Platz. 1994 konnte er Francisc Vaștag beim AIBA Challenge Match in Dublin klar nach Punkten (15:5) besiegen, unterlag diesem aber beim Weltcup in Bangkok ebenso deutlich mit 10:17 Treffern. Bei der Weltmeisterschaft 1995 in Berlin war dann im Finale wiederum Francisc Vaștag sein Gegner. Alfredo Duvergel hatte bei dieser Meisterschaft vorher vier Gegner nach Punkten besiegt. In diesem Finale dominierte Vaștag wieder eindeutig und gewann über Rudolfo Duvergel sicher mit 12:4 Treffern. Für Duvergel blieb deshalb wieder nur die WM-Silbermedaille. Im Olympiajahr 1996 wurde Rudolfo Duvergel nach seinem vierten Titelgewinn bei den kubanischen Meisterschaften, er besiegte dort Aníbal Rodríguez nach Punkten, für diese Spiele im Halbmittelgewicht nominiert. In Atlanta entwickelte sich das Geschehen im Ring für ihn sehr günstig, denn sein Angstgegner Francisc Vaștag wurde vom deutschen Starter Markus Beyer schon in der 1. Runde mit einem klaren Punktsieg (17:10) aus dem Rennen geworfen. Er siegte dann über Jozef Gilewski aus Polen (10:2), Sergei Gorodnischew aus der Ukraine (15:2), Antonio Perugino aus Italien (15:8) und Jermachan Ibraimow aus Kasachstan (28:19) jeweils klar nach Punkten. Im Finale um die olympische Goldmedaille traf er auf den US-amerikanischen Senkrechtstarter David Reid und führte in der 3. Runde hoch nach Punkten. Die olympische Goldmedaille war für ihn schon greifbar nahe, als er von Reid getroffen und vom Ringrichter ausgezählt wurde. Olympiasieger wurde damit Reid und Alfredo Duvergel erhielt die Silbermedaille. Im kubanischen Lager war man allerdings mit der Entscheidung des Ringrichters nicht einverstanden, denn man war der Meinung, dass Alfredo Duvergel nach dem Niederschlag rechtzeitig wieder kampfbereit war. So musste Alfredo Duvergel noch ein Jahr lang warten, bis er endlich einen großen internationalen Titel gewann. Bei der Weltmeisterschaft des Jahres 1997 in Budapest holte er sich den Titel im Halbmittelgewicht ganz souverän mit Punktsiegen über Rytis Zavadskis aus Litauen (11:3), Frederic Esther, Frankreich (11:5), Andrei Gogolew, Russland (19:5) und Jermachan Ibraimow (9:7). Danach trat er zurück, versuchte im Jahre 2000 aber ein Comeback, das ihm aber nicht ganz glückte, denn er verlor bei der kubanischen Meisterschaft dieses Jahres im Mittelgewicht im Halbfinale gegen Jorge Guiterrez nach Punkten und hatte damit keine Chance für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney nominiert zu werden. Im Jahre 2001 trat er noch einmal bei der kubanischen Meisterschaft an. Im Halbschwergewicht startend, kämpfte er sich dabei sogar bis in das Finale vor, in dem er aber gegen Humberto Savigne Perez nach Punkten unterlag (13:16). Internationale Erfolge
Länderkampf
Kubanische Meisterschaften
Anm.: OS = Olympische Spiele, EM = Weltmeisterschaft, Halbweltergewicht, bis 63,5 kg, Weltergewicht, bis 67 kg, Halbmittelgewicht, bis 71 kg, Mittelgewicht, bis 75 kg u. Halbschwergewicht, bis 81 kg Körpergewicht Quellen
Weblinks
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