Offiziell entstand sie erst nach der Unabhängigkeit des Landes (1962), das bis zum Ende des algerischen Unabhängigkeitskampfes durch den Frieden von Évian ein Teil Frankreichs(Algérie française) war; als ihre Geburtsstunde gilt der 2:1-Sieg über Bulgarien am 6. Januar 1963. Allerdings hatte sie zwischen 1958 und 1962 in der Fußballauswahl des FLN einen sehr aktiven Vorläufer, und bereits davor spielten Auswahlmannschaften der damaligen französischen DépartementsAlgier, Oran, Constantine und Bône gegen Nationalmannschaften anderer Staaten.[2]
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 verloren sie nach dem überraschenden 2:1-Auftaktsieg über Deutschland im zweiten Spiel gegen Österreich nach überlegener 1. Halbzeit mit 0:2. Das letzte Vorrundengruppenspiel der Algerier fand am 24. Juni 1982 gegen Chile statt. Zwar führte die Mannschaft zur Halbzeit bereits mit 3:0 und hätte sich bei diesem Spielstand so gut wie sicher für die Finalrunde qualifiziert, doch gelang es den Chilenen gegen Ende der Partie, noch zwei Tore gegen die Mannschaft mit den Stars Lakhdar Belloumi und Rabah Madjer zu erzielen. Aufgrund dieser Ausgangslage reichten der deutschen Nationalelf und der österreichischen Mannschaft ein 1:0, für das bereits in der 10. Spielminute ein Tor von Horst Hrubesch sorgte, zum Einzug in die zweite Finalrunde. Nach Hrubeschs Treffer waren beide Mannschaften hauptsächlich darauf bedacht, dieses Ergebnis zu halten, weswegen dieser sogenannte Nichtangriffspakt auch als „Schande von Gijón“ bezeichnet wird. Als Konsequenz daraus legte die FIFA später fest, dass bei folgenden Weltmeisterschaften am letzten Spieltag jeder Vorrunden-Gruppe beide Spiele zum gleichen Zeitpunkt ausgetragen werden.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 erreichte das algerische Team im ersten Spiel der Vorrunde gegen Nordirland nach einer schwachen Leistung nur ein 1:1. Das zweite Gruppenspiel gegen Mitfavorit Brasilien ging 0:1 verloren, auch wenn Algerien durch Belloumi und Assad zu guten Chancen kam. Das einzige Tor für Brasilien fiel nach einem Abwehrfehler. Nach einer weiteren klaren 0:3-Niederlage gegen Spanien schied Algerien aus.
In der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 hatten sich die „Wüstenfüchse“ u. a. etwas überraschend gegen den sechsmaligen Afrikameister Ägypten durchgesetzt. Dabei mussten die Algerier in drei Spielen gegen den nordafrikanischen Erzrivalen antreten: Nach einem 3:1-Heimsieg im Hinspiel der abschließenden Qualifikationsrunde unterlag Algerien den Ägyptern in einem von Ausschreitungen überschatteten Rückspiel in letzter Minute mit 0:2. Da beide Mannschaften nun in der Abschlusstabelle punkt- und torgleich waren, wurde ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz benötigt. Diese Partie gewannen die Algerier im Sudan knapp mit 1:0 durch ein Tor des zu diesem Zeitpunkt beim VfL Bochum engagierten Anthar Yahia. Bei der Weltmeisterschaftsendrunde traf die Mannschaft in der Vorrunde auf Slowenien, England und die USA. Mit zwei 0:1-Niederlagen gegen die Slowenen und US-Amerikaner und dem Achtungserfolg eines torlosen Unentschiedens gegen England schied die Mannschaft sieglos ohne einen einzigen Treffer aus.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 gelang der Mannschaft erstmals der Einzug ins Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Das entscheidende Tor zum 1:1 gegen die Nationalmannschaft Russlands schoss Islam Slimani. Im Achtelfinale folgte das Ausscheiden gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft nach einem hart erkämpften 1:2 nach Verlängerung.
In der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 konnten die Algerier in den ersten vier Spielen der dritten Runde nur einen Punkt beim 1:1 gegen Kamerun holen, verloren dann die nächsten drei Spiele gegen Nigeria (1:3) und Sambia (1:3 und 0:1) und hatten damit vor den beiden letzten Spielen keine Chance mehr sich zu qualifizieren.
In der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2022trafen Kamerun und Algerien in zwei entscheidenden Spielen aufeinander, die über die Teilnahme am prestigeträchtigen Turnier in Katar entschieden. Das Hinspiel am 25. März 2022 endete mit einem knappen 1:0-Sieg für Algerien, wobei der entscheidende Treffer durch Islam Slimani in der 40. Minute erzielt wurde. Im Rückspiel am 29. März 2022 kämpfte Kamerun hart und sicherte sich einen dramatischen 2:1-Sieg in Algerien. Trotz des Unentschiedens von 2:2 im Gesamtergebnis qualifizierte sich Kamerun aufgrund des Auswärtstores für die Weltmeisterschaft, während Algerien trotz einer starken Leistung ausschied. Diese Spiele werden in die Geschichte eingehen, da sie über die Teilnahme an der Weltmeisterschaft entschieden haben.
Nach 1988 hat die A-Nationalmannschaft nicht mehr an den Olympischen Spielen und den Qualifikationsspielen dazu teilgenommen. 2015 qualifizierte sich erstmals die U-23-Mannschaft für die Olympischen Spiele im folgenden Jahr.
Algerien schied nach einem Sieg, einer Niederlage und einem Sieg aus. Österreich, das punktgleich mit Algerien war spielte im letzten Spiel gegen Deutschland. Im sogenannten Nichtangriffspakt von Gijón zwischen Deutschland und Österreich beließen es die beiden Mannschaften bei einem 1:0-Sieg für Deutschland, wodurch Österreich gegenüber Algerien die bessere Tordifferenz hatte.
In der Qualifikation setzte Algerien sich gegen Mali, Benin und Ruanda sowie – in den Barrages – gegen Burkina Faso durch (→ Fußball-Weltmeisterschaft 2014/Algerien). In der Vorrunde erreichte Algerien hinter Belgien und vor Russland und Südkorea den zweiten Platz, wodurch erstmals das Achtelfinale erreicht wurde, in dem die Mannschaft auf den späteren Weltmeister Deutschland traf und 1:2 nach Verlängerung verlor.
In der Qualifikation traf Algerien in der zweiten Runde auf Tansania und qualifizierte sich für die dritte Runde. In dieser schied Algerien als Gruppenletzter mit vier Niederlagen in sechs Spielen aus.
Im Hinspiel am 25. März 2022 standen sich Kamerun und Algerien in der letzten Qualifikations Runde gegenüber, wobei Algerien das Spiel mit 1:0 für sich entschied. Der einzige Treffer fiel in der 40. Minute, als Islam Slimani nach einer Vorlage von Yacine Belaïli das entscheidende Tor erzielte. Beim Rückspiel am 29. März 2022 in Algerien war die Spannung hoch. Trotz eines hart umkämpften Spiels gelang es Kamerun, einen dramatischen 2:1-Sieg zu erringen. Eric Maxim Choupo-Moting brachte Kamerun in der 22. Minute in Führung, doch Algerien glich in der Verlängerung bei der 120 Minute aus. Jedoch erzielte Karl Toko Ekambi in der 124. Minute den entscheidenden Treffer für Kamerun, der sie zur Weltmeisterschaft in Katar führte. Das Gesamtergebnis beider Spiele war ein Unentschieden von 2:2. Aufgrund des Auswärtstores im Rückspiel qualifizierte sich Kamerun für die FIFA-Weltmeisterschaft 2022, während Algerien trotz einer starken Leistung ausschied.
1 Die Mannschaft durfte nicht an der Qualifikation teilnehmen, weil sie schon ihr erstes Spiel bei der Qualifikation für die Meisterschaft 2014 nicht bestritten hatten.
Arabischer Nationenpokal
Arabischer Nationenpokal 1963: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 1964: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 1966: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 1985: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 1988: Gruppenphase 1
Arabischer Nationenpokal 1992: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 1998: Gruppenphase 2
Arabischer Nationenpokal 2002: nicht qualifiziert
Arabischer Nationenpokal 2009: nicht qualifiziert 3
Arabischer Nationenpokal 2012: nicht qualifiziert
1 Teilnahme der Universitätsmannschaft 2 Teilnahme der U23-Mannschaft 3 Wettbewerb wurde während der Qualifikationsphase abgebrochen
↑Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 19. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
↑Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2014 (PDF; 218 kB).
↑ abcdInkl. Spiele und Tore bei den Olympischen Spielen 1980 und den Qualifikationen zu den Olympischen Spielen 1980, 1984 und 1988, die von der FIFA nicht als A-Länderspiele gezähl werden. Zahlen in Klammern ohne diese Spiele.
↑Michel Menard und Roberto Mamrud: Appearances for Algeria National Team. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 23. August 2024, abgerufen am 28. August 2024 (englisch).