Cappelen wuchs als Sohn des Eisenhüttenbesitzers Diderik von Cappelen (1795–1866) und der Edel Severine Margrethe Henriette Løvenskiold (1796–1866), einer Schwester des Staatsministers Severin Løvenskiold, auf dem Gutshof Holden bei Ulefoss auf. Nachdem er 1845 in Skien die Schule beendet hatte, ging er für ein Universitätsstudium nach Christiania, wo er Hans Fredrik Gude kennenlernte, der ihm empfahl, mit ihm nach Preußen auf die Kunstakademie Düsseldorf zu gehen. In den Jahren 1845/1846 bzw. 1849/1850 ging er dort bei Johann Wilhelm Schirmer in die Klasse für Landschaftsmalerei. Schirmer, mit dem er ein gutes Schüler-Lehrer-Verhältnis hatte, prägte Cappelen durch seine Ideallandschaften und seine Techniken der Komposition. 1850 bis 1852 war er Mitglied des Künstlervereins Malkasten.[1]
Cappelen starb 25-jährig in Düsseldorf, wohl an einem Tumor im Unterleib, der ihm seit dem Frühjahr 1852 Beschwerden bereitet hatte. Nach einer temporären Bestattung in Düsseldorf ließ seine Familie seinen Leichnam nach Norwegen überführen.
Werk (Auswahl)
Cappelens bevorzugte Bildmotive waren Waldlandschaften, wie er sie bereits in seiner Jugend aus der Umgebung des Familiengutes Holden kannte. Als Romantiker interessierten ihn urwüchsige, mysteriöse Wälder mit wilden, zerrissenen und vermodernden Baumgebilden. Auf dem Totenbett soll er von südamerikanischen Urwäldern phantasiert haben. Sein letztes Bild, der Sterbende Urwald, das ein fast apokalyptisch anmutendes Szenario aus Tod und Verfall zeigt, blieb unvollendet. Es belegt seine stimmungsbetonte und eigenständige Anwendung der Farben. Die Wahl und die Ausführung seiner Baummotive hatten Einfluss auf die Maler Morten Müller und Erik Bodom, die das Atelier mit ihm teilten, auf Marcus Larson und Lars Hertervig, etwa auf dessen Bild Skogstjern (Waldsee) von 1865.[5]
Magne Malmanger: August Cappelen. Astrup Fearnley museet for moderne kunst, 1997, Katalog, 15.
Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1: S. 178, 179, 182, 184, 361, 363, 404, 428; Band 2: S. 231 f., Katalog-Nr. 182, 183.
↑Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 428
↑Gabriele Ewenz: Quellen zur Düsseldorfer Malerschule 1825–1928. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 404 (Reisebeschreibung von August Becker, Eintrag vom 12. Juni 1847)
↑Ernst Haverkamp: Die norwegischen Künstler in Düsseldorf. Der Kulturtransfer zwischen Düsseldorf und dem Norden. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 178
↑Siehe auch Artikel Brudeferd i Hardanger in der Bokmål-Variante der norwegischen Wikipedia