August Hartel (* 26. Februar 1844 in Köln; † 18. Februar 1890 in Straßburg) war ein deutscher Architekt.
Leben
August Hartel war ein Schüler und später Mitarbeiter von Franz Schmitz in Köln. In Krefeld betrieb er zusammen mit Theodor Quester (* 1843 in Köln) das Büro Hartel & Quester, das unter anderem 1877 die Christuskirche Bochum im neugotischen Stil plante. Nachdem er auftragsbedingt 1881 für Arbeiten zur Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Halle a.d.S. 1881 nach Leipzig übergesiedelt war, ging er 1885 mit Skjøld Neckelmann in Leipzig eine Partnerschaft ein, das Architekturbüro Hartel & Neckelmann. Dieses beteiligte sich erfolgreich an Wettbewerben für öffentliche Gebäude im Deutschen Reich. Im Büro war Hartel für die kirchlichen Bauten der Partnerschaft zuständig. Für diese wählte er gotische Formen, die er in den letzten Jahren seiner Tätigkeit durch Formen der deutschen Renaissance ergänzte. Hartel starb wenige Monate nach seiner Ernennung zum Dombaumeister am Straßburger Münster.
Bauten und Entwürfe
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Evangelische Kreuzkirche in Viersen, 1879
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Kreis-Kriegerdenkmal in Süchteln, 1882
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Stephanuskirche in Essen-Überruhr, 1882
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Nathanaelkirche in Leipzig-Lindenau, 1884
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Marktkirche in Neuwied, 1884
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Johanniskirche in Gera, 1885
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Peterskirche in Leipzig, 1885
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Peterskirche in Leipzig, 1885 (Zinkografie)
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Johanniskirche in Gera, 1885 (Zinkografie)
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Erlöserkirche in Rosenheim, 1886
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Evangelische Paulikirche in Mülheim an der Ruhr, 1889 (
Zinkografie)
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Evangelische Kreuzkirche in Viersen, 1889 (Zinkografie)
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Gebäude für den Landesausschuss in Straßburg, 1892
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Peterskirche in Straßburg, 1893
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Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, 1895
Schriften
- Aus unserer Mappe. Auswahl hervorragender Entwürfe. Von Hartel & Neckelmann, Architekten zu Leipzig. Band 1, 1886–1887. Hiersemann, Leipzig 1888. (Mappenwerk mit 36 Tafeln im Format 30 cm × 45 cm).
- Aus unserer Mappe. Auswahl hervorragender Entwürfe. Von Hartel & Neckelmann, Architekten zu Leipzig. Band 2, 1888. Hiersemann, Leipzig 1889. (Mappenwerk mit 40 Tafeln im Format 30 cm × 45 cm).
Literatur
- Karl Emil Otto Fritsch: August Hartel †. In: Deutsche Bauzeitung. 24. Jahrgang 1890 (Digitalisat bei der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus)
- Nr. 20 (vom 8. März 1890), S. 118–121 (1. Teil).
- Nr. 22 (vom 15. März 1890), S. 130–134 (2. Teil).
- Hartel, August. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 71 (biblos.pk.edu.pl).
- Uwe Schumacher: Dombaumeister August Hartel. Sax-Verlag, Beucha 2011, ISBN 978-3-86729-085-2.
- Denis Durand de Bousingen: Hartel, August. In: Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne, Band 15: Hal à Haz. Fédération des Sociétés d'Histoire et d'Archéologie d'Alsace, Strasbourg 1989, S. 1417.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Bauzeitung. 16. Jahrgang 1882, Nr. 56 (vom 15. Juli 1882), S. 332.