Azagor liegt in einem Teil des Tarka-Tals in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Bermo im Norden, Roumbou I im Osten, Birni Lallé im Südosten und Westen sowie die Stadt Dakoro im Südwesten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um zehn Dörfer und zwölf Weiler.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Azagor.[2]
Geschichte
Im Schuljahr 1947/1948 richtete die damals französische Verwaltung eine Nomadenschule in Azagor ein.[3] Die Landgemeinde Azagor entstand als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus einem Teil des Kantons Birni Lallé.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 5565 Einwohner, die in 813 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 3635 in 529 Haushalten.[4]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 702 Einwohner in 110 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 380 in 53 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 1026 in 188 Haushalten.[5]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Tuareg und Fulbe.[6] Azagor ist der Hauptort der Tuareg-Untergruppe Kel Gress.[7]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der zehn Dörfer in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Agropastoralismus betrieben wird.[9] Beim Dorf Maïrakouma erstreckt sich ein 496 Hektar großes Weidegebiet.[10] Die schlechten klimatischen Bedingungen erschweren die landwirtschaftlichen Aktivitäten.[11] Es gibt keinen Markt in der Gemeinde, was einen Nachteil für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt.[3] In Umsetzung eines Teils des Friedensabkommens von 1995 zwischen den Tuareg und der Zentralregierung in Niamey wurden im Hauptort Infrastruktureinrichtungen wie eine Schule, ein Gesundheitszentrum, ein Getreidespeicher und eine Viehimpfstation geschaffen.[7] Beim Centre de Formation aux Métiers d’Azagor (CFM Azagor) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[12] Durch die Gemeinde verläuft die Nationalstraße 32 zwischen Keita und Sabon Kafi.[13]
Literatur
Pierre Bonte: Production et échanges chez les Touareg Kel Gress du Niger. Thèse de 3° cycle. Institut d’Ethnologie, Paris 1970.
Ibrahim Djibo, Djibril Sissoko, Souley Boukari, Youba Coulibaly: Colonisation des aires de pâturage par les espèces envahissantes : cas de Pergularia tomentosa L. dans la Commune rurale d’Azagor au Niger. In: Afrique Science. Vol. 18, Nr.5, 2021, ISSN1813-548X, S.118–130.
Abdoulaye Mohamadou: Les pouvoirs locaux à Birnin Lalle (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.16). LASDEL, Niamey/Parakou Dezember 2003 (lasdel.net [PDF]).
Abdoulaye Mohamadou: Les communes du canton de Birnin Lallé (an 2) (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.56). LASDEL, Niamey/Parakou Mai 2006 (lasdel.net [PDF]).
Abdoulaye Mohamadou: Les communes du canton de Birnin Lallé (3) (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.72). LASDEL, Niamey/Parakou Dezember 2008 (lasdel.net [PDF]).
Weblinks
Commons: Azagor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.144 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
↑ abAbdoulaye Mohamadou: Décentralisation et pouvoir local au Niger. International Institute for Environment and Development, London 2009, ISBN 978-1-84369-726-8, S.13.
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Ibrahim Djibo, Djibril Sissoko, Souley Boukari, Youba Coulibaly: Colonisation des aires de pâturage par les espèces envahissantes : cas de Pergularia tomentosa L. dans la Commune rurale d’Azagor au Niger. In: Afrique Science. Vol. 18, Nr.5, 2021, ISSN1813-548X, S.120.
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 90, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).