Bahnstrecke Lübbenau–Kamenz
Die Bahnstrecke Lübbenau–Kamenz ist eine eingleisige Hauptbahn in Brandenburg und Sachsen, welche ursprünglich von der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Lübbenau von der Bahnstrecke Berlin–Görlitz ab und führt über Calau und Senftenberg ins sächsische Kamenz. Dort besteht Anschluss an die Bahnstrecke Kamenz–Pirna. GeschichteDie Strecke von Lübbenau über Großräschen, Senftenberg nach Kamenz wurde 1874 eröffnet. 1882 wurde die Berlin-Görlitzer Eisenbahngesellschaft verstaatlicht und Teil der Preußischen Staatseisenbahnen. Zu DDR-Zeiten hatte der Streckenabschnitt Lübbenau–Senftenberg große Bedeutung für die hier ansässige Braunkohleindustrie samt benachbarten Braunkohle-Tagebauen. Bedingt durch die nördlichere Verlegung des Tagebau Niemtsch in den 1950er Jahren musste die Strecke im Bereich des Bahnhof Hosena umgeplant werden. Der ehemalige Turmbahnhof mit der Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau wurde in eine niveaugleiche Gleisführung umgebaut. Die Strecke führte danach um den späteren Senftenberger See und der Ortschaft Peickwitz vorbei weiter bis Senftenberg.[1][2] Zum 23. Mai 1998 wurde der Schienenpersonennahverkehr auf dem Abschnitt Hosena–Kamenz von der damals noch zuständigen Landesverkehrsgesellschaft Sachsen abbestellt. Güterverkehr sowie gelegentlicher, eigenwirtschaftlicher Personenverkehr finden in diesem Abschnitt nach wie vor statt. Von 2014 bis 2016 gab es mit der Lausitzer Seenlandbahn von Dresden ausgehend touristische Fahrten auf dieser Strecke, die am Zielort mit einem organisierten Tagesprogramm verbunden waren. Pro Jahr konnten mehr als 200 Fahrgäste verzeichnet werden. Der Zustieg in den Triebwagen der DR-Baureihe VT 2.09 des Vereins Ostsächsische Eisenbahnfreunde war in Kamenz und Straßgräbchen-Bernsdorf möglich.[3][4][5] Bereits für 2017 und 2018 war die Bestellung von je einem Zugpaar ins Lausitzer Seenland an den Wochenenden der sächsischen Sommerferien geplant.[6] Aus rechtlichen Gründen war die Nutzung der Bahnsteige in Bernsdorf und Wiednitz nicht möglich, so dass die Züge nicht verkehren konnten.[7] Im Jahr 2019 waren in den sächsischen Sommerferien samstags je zwei Zugpaare zwischen Dresden und Senftenberg geplant, die zum normalen VVO-Tarif genutzt werden können. Als EVU war vom Verkehrsverbund Oberelbe die Städtebahn Sachsen beauftragt, die dafür zwei der regulären Zugpaare Dresden–Kamenz bis Senftenberg verlängern wollte.[8] Infolge der Insolvenz der Städtebahn verkehrten die Züge nicht. Am 18. Juni 2020 gab der verantwortliche Verkehrsverbund Oberelbe bekannt, dass jeweils ein Zugpaar an den Wochenenden in den Sommerferien 2020 verkehren wird. Bedient werden die Bahnhöfe Straßgräbchen-Bernsdorf, Wiednitz und Hosena.[9] AusblickEs gibt Forderungen sowohl seitens der Politik als auch der Wirtschaft, eine durchgehende Verbindung von Dresden über Kamenz nach Senftenberg einzurichten. Dies soll vor allem die Fahrtzeit nach Berlin sowie zu den Flughäfen erheblich senken, aber auch innerhalb der Westlausitz. Zurzeit dauert eine Fahrt von Kamenz nach Senftenberg mehr als zwei Stunden.[10][11] Am 17. August 2021 gab Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig bekannt, dass die Verbindung Hosena–Kamenz eine von fünf Strecken in Sachsen ist, die das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr „intensiv und detailliert auf eine Aktivierungsmöglichkeit“ für den Schienenpersonennahverkehr untersuchen wolle. Bei einer Durchbindung der Regionalbahn-Linie RB 34 von Dresden nach Hoyerswerda wird zwischen Hosena und Kamenz täglich mit 600 Fahrgästen gerechnet.[12][13] Siehe auchEinzelnachweise
WeblinksCommons: Bahnstrecke Lübbenau–Kamenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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