BarriereradarEin Barriereradar (forward scatter radar, FSR) ist ein bistatisches Radar und soll Ziele erfassen, welche eine Linie zwischen Sender und Empfänger passieren. Es ist ein Spezialfall des bistatischen Radars, welches keine Reflexion am Ziel voraussetzt, sondern eine Streuung in ungefährer Vorwärtsrichtung zum Empfänger.[1] Diese Streuung wird in englischsprachiger Literatur als forward scattering bezeichnet und kann sowohl mit Streuung als auch mit Diffraktion bezeichnet werden. Für eine Zielerkennung können in einem Barriereradar drei verschiedene Funktionen genutzt werden:
Es ist allerdings in keinem der drei Fälle eine genaue Lokalisierung möglich, also an welcher Stelle genau diese Linie überquert wird. Eine Berechnung anhand der Radargleichung ist hier wegen der einfachen Ausbreitungsrichtung zwischen Sender und Empfänger wenig sinnvoll, jedoch werden Berechnungen durchgeführt, welche effektive Reflexionsfläche des Zieles notwendig ist, um einen Alarm auszulösen. Hier kommt es weniger auf eine möglichst gute Empfindlichkeit an, sondern auf einen sinnvollen Kompromiss zwischen Empfindlichkeit und der Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen. Bei dem um 1955 in Nordamerika eingesetzten Barriereradar AN/FPS-23 „Fluttar“ (von: „flutter radar“) konnte kein Kompromiss zwischen Empfindlichkeit und Unterdrückung von Fehlalarmen zum Beispiel durch Vogelflug oder Schichten unterschiedlicher Dichte, von zum Beispiel wärmeren Abgasen von Dieselaggregaten gefunden werden.[1] Barriereradarstrecken von wenigen zehn Metern werden heutzutage in der Objektsicherung verwendet.[2] Diese Technologie bietet den Vorteil von Witterungsbeständigkeit und die Unabhängigkeit von Lichtverhältnissen. Eine militärische Nutzung ist interessant, weil die üblichen Tarnmaßnahmen gegen Radar hier wenig wirksam sind.[3] Einzelnachweise
|