Berg Fidel – eine Schule für alle
Berg Fidel – eine Schule für alle ist ein deutscher Dokumentarfilm von Hella Wenders aus dem Jahr 2011. Der Film zeigt die vier Schüler David, Jakob, Lucas und Anita, welche die Grundschule Berg Fidel im gleichnamigen Stadtteil in Münster besuchen. Die Grundschule zeichnet aus, dass dort in altersgemischten Klassen Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Der zweite Teil aus der Filmreihe ist der Dokumentarfilm Eine ganz normale WG von Georg Schönharting. HandlungDavid ist ein guter Schüler, der sich gelegentlich langweilt, wenn er in der Schule Aufgaben erledigen muss. Er gilt in der Klasse als „altkluger Dreikäsehoch“,[1] wenn er beispielsweise die Rechtschreibung eines Mitschülers prüft. Er ist dennoch in der Gruppe akzeptiert und erst im späteren Verlauf des Films erkennt man, dass er auf Grund des Stickler-Syndroms unter anderem im Seh- und Hörvermögen beeinträchtigt ist. Sein großer Traum ist es, Astronom zu werden. Über seine Beeinträchtigung sagt er: „Ich kann nicht gut hören und auch nicht gut sehen und das ist halt ein Stickler-Syndrom und ein Syndrom ist etwas, wo etwas schon von Geburt an anders ist, aber mich stört es eigentlich nicht. Ich kann trotzdem ziemlich genauso schnell rennen wie der Niklas.“[2] Sein Bruder Jakob fällt durch seine liebenswerte Art auf, wenn er andere Kinder tröstet. Er hat das Down-Syndrom, spricht sehr undeutlich und ist motorisch ungeschickt.[3] Seine Mitschüler verstehen ihn dennoch. Lucas ist sich bewusst, dass er auf Grund seiner Legasthenie langsamer lernt als andere Kinder in seiner Klasse. Ihn beschäftigt die Frage nach Gerechtigkeit, wenn er nicht gerade an einem Spielzeugsportwagen herumbastelt. Die für ihr Alter recht groß gewachsene Anita stammt aus dem Kosovo. Sie hat den großen Traum, Model zu werden, findet aber kaum Zeit zum Lernen, weil sie sich um ihre kleineren Geschwister kümmern muss. Außerdem schwebt eine drohende Abschiebung über der gesamten Familie. Der Film zeigt, wie die Kinder von- und miteinander lernen. Der Zuschauer sieht alltägliche Abläufe wie den Küchendienst oder die Sitzung eines Klassenrates, in dem David als Vorsitzender mit den anderen Mitschülern gemeinsam über schlechtes Benehmen anderer Mitschüler berät. Zum Ende hin wird in mehreren Schwarzblenden gezeigt, welchen weiteren Schulweg die Kinder einschlagen. ProduktionDer Film wurde von der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) unterstützt und in Münster mit einem Budget von rund 34.000 Euro gedreht. Wenders begleitete die Kinder drei Jahre in der Schule, zu Hause und in der Freizeit. Die Deutsche Hörfilm gGmbH stattete den Film mit Unterstützung der Aktion Mensch mit einer Audiodeskription aus.[4] Die DVD wurde am 23. März 2013 veröffentlicht.[5] AuszeichnungenDer Film wurde auf dem Fünf Seen Filmfestival 2012 mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Er erhielt auf dem Kinofest Lünen 2011 die Lüdia, den Haupt- und Publikumspreis. Weiterhin gewann er 2012 den Max Ophüls Preis in Saarbrücken. Kritik
– Kino-Zeit.de[8]
Weblinks
Einzelnachweise
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