Die Binsen (in Deutschland und teilweise der Schweiz und Liechtenstein übliche Bezeichnung) bzw. Simsen (in Österreich übliche Bezeichnung)[1] (Juncus) sind die namengebende Gattung der Familie der Binsengewächse bzw. Simsengewächse (Juncaceae). Die über 300 Arten sind fast weltweit verbreitet. Kennzeichnendes Merkmal sind die starren, rundlichen und borstig zugespitzten Blattspreiten; diese sind meist hohl oder mit einem schwammartigen Sternparenchym (Durchlüftungsgewebe, Aerenchym) erfüllt, welches der Versorgung mit Sauerstoff dient.
Die meist grundständigen,[4] manchmal auch zusätzlich am Stängel wechselständig und dreizeilig verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und -spreite gegliedert.[2][4] Die Blattscheiden sind mindestens an einer Seite offen, geschlitzt und im oberen Bereich oft geöhrt.[2] Die einfachen,[4] stängelähnlich stielrunden, seltener grasähnliche flachen,[3] selten schuppenähnlichen Blattspreiten[2] sind in der Regel kahl – im Gegensatz zu den ebenfalls zu den Binsengewächsen gehörenden Hainsimsen (Luzula). Diese Blattspreiten setzen den Stängel oft in gerader Linie fort, so dass der Blütenstand seitenständig erscheint. Stängel und Blätter sind oft mit einem schwammartigen, weißen Mark gefüllt oder hohl und dann nur etagenweise durch Markschichten quer gegliedert. Es liegt Parallelnervatur vor.[4]
Generative Merkmale
Der Blütenstand der Binsengewächse ist eine Spirre, eine abgewandelte Form der Rispe. Es sind Tragblätter vorhanden.[4] Bei den Binsen-Arten sind die Blütenstände endständig oder pseudoseitenständig, wenn das Tragblatt scheinbar den Stängel verlängert.[2] Unter den Blüten können zwei Deckblätter vorhanden sein.[3] Die Blütenstände enthalten meist viele Blüten.[2] Die randlichen beziehungsweise unteren Blüten sind am längsten gestielt, die zentralen oder oberen stehen dagegen gestauchter. Auf diese Weise entsteht ein fast trichterförmiges Gebilde. Mehrere Blüten können zusätzlich knäuelig zusammengefasst sein. Es können Deckblätter vorhanden sein.[3]
Die zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten[2] sind relativ klein, radiärsymmetrisch und dreizählig und oft mit doppelter Blütenhülle. Es sind zwei Kreise meist gleicher und freier Blütenhüllblätter vorhanden;[4] manchmal sind nur vier Blütenhüllblätter vorhanden.[3] Die Blütenhüllblätter sind grün bis braun, purpurfarben oder schwarz gefärbt, zuweilen auch transparent. Es sind meist zwei, manchmal nur ein Kreis, mit je drei Staubblättern,[4] manchmal sind nur zwei Staubblätter vorhanden.[3] Die Staubfäden sind fadenförmig.[2] Die Staubbeutel sind länglich oder linealisch.[2] Die Pollenkörner sind immer in Viererpaketen zusammengefasst. Drei Fruchtblätter oberständigen, ein- oder dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen.[3][2][4] Es somd drei parietale Plazenten mit vielen Samenanlagen vorhanden.[2] Der Griffel endet in drei[4] relativ langen, papillösen, oft eingedrehten Narben.[2]
Die Kapselfrucht öffnet sich fachspaltig = lokulizid mit drei Fruchtklappen und enthält mehrere Samen.[4] Die winzigen Samen sind ellipsoid, eiförmig oder länglich und manchmal besitzen sie geschwänzte Anhängsel an einem oder beiden Enden.[3][2] Die Samen enthalten Endosperm, das nicht ölhaltig ist und Stärke enthält. Der gerade Embryo besitzt nur ein Keimblatt (Kotyledon).[4]
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Binsen-Arten verfügen im Mark über ein Sternparenchym. Es handelt sich dabei um ein Durchlüftungsgewebe (Aerenchym). Die Zellen erhalten durch örtlich begrenztes Wachstum der Zellwand armartige Auswüchse und erscheinen so sternförmig. Die großen Interzellularen und Lakunen erleichtern den Gasaustausch bei untergetauchten Organen und erhöhen die Schwimmfähigkeit des Pflanzenkörpers.
Die Bestäubung der Binsen-Arten erfolgt durch Wind (Anemogamie). Die Blütenhülle ist unscheinbar, Nektar und Duftstoffe fehlen. Die Narben sind oft korkenzieherartig eingedreht, um so die Oberfläche zu vergrößern und möglichst viel Pollen aufnehmen zu können.
Die Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) ist aufgrund ihrer Fortpflanzungsbiologie überwiegend an Feuchtgebiete gebunden. Die Weibchen legen ihre Eier vor allem in die markhaltigen Stängel der Binsen. Die Eier verbleiben bis zum nächsten Frühjahr in den Pflanzenstängeln. Die Raupen etlicher Arten der Sackträgermotten (Coleophoridae) insbesondere jene der Gattung Coleophora ernähren sich ausschließlich von Juncus-Arten.
Binsen-Arten tragen zur Wasserreinigung bei, indem sie Schadstoffe abbauen. Einige Arten können Phenole aus dem Wasser aufnehmen und werden in sogenannten Pflanzenkläranlagen eingesetzt.
Standorte in Mitteleuropa
Die meisten Binsen-Arten Mitteleuropas gedeihen auf feuchten bis nassen, zum Teil überfluteten Standorten in Feuchtgebieten an Gewässern, in Mooren, Feuchtwiesen und in Sümpfen.[5] Gebirgs-Arten Mitteleuropas gedeihen in alpinen Matten, im Geröll und an Felsen.[5]
Die Gattung Juncus wurde je nach Autor, beispielsweise Kirschner et al. 1999[9] in Untergattungen oder Sektionen gegliedert. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten im 21. Jahrhundert, dass die Gattung Juncus nicht monophyletisch ist.
Ab 2013 wurden Arten in andere, neue Gattungen ausgegliedert.[10]
Seit Brožová et al. 2022[12] gibt es sechs Gattungen mehr; dies wurde durch Proćków et al. 2023 bestätigt und es erfolgte die Neukombination der vielen Arten:[10]
Die Gattung Juncus wurde durch Carl von Linné 1753 in Species Plantarum, Tomus I, Seite 325[2][6][7][8][13] und 1754 in Genera Plantarum 5. Auflage, Seite 152 aufgestellt.[3] Der Gattungsname Juncus wird u. a. durch altirische wie altgriechische Begriffe auf eine gemeinsame indogermanische, rekonstruierte Stammform mit eben der Bedeutung „Binse“ zurückgeführt. Ein Zusammenhang mit dem lateinischen iúngere = „zusammenbinden“ liegt nicht vor.[14] Synonyme für JuncusL. sind: CephaloxysDesv. nom. illeg., JuncastrumFourr., MicroschoenusC.B.Clarke, PhylloschoenusFourr., TenageiaEhrh. ex Rchb., TristemonRaf. nom. illeg.[6][7]
Arten und ihre Verbreitung
Es gab bis 2023 etwa 310 Arten in der Gattung Juncus s. l.[6] Die Gattung Juncus ist weltweit verbreitet, ihre Verbreitungsschwerpunkte besitzt sie vor allem in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel, strahlt aber aus bis in die gemäßigten Gebieten der Südhalbkugel. In den Tropen fehlen die Binsen-Arten im Tiefland, finden sich aber in Höhenlagen ab etwa 2000 Metern. Von den etwa 332 Arten der Gattung Juncus s. l. sind knapp über vierzig in der Neotropis heimisch, sieben im tropischen Afrika und vier im tropischen Asien.[15] etwa 95 Arten kommen in Nordamerika vor.[3] In China kommen etwa 76 Arten der Gattung Juncus s. l. vor; 27 davon nur dort.[2] In Deutschland kommen etwa 29 Arten vor.
Seit Proćków et al. 2023 verbleiben nur noch etwa 20 Arten in der Gattung Juncus s. str.[10]
Juncus fascinatus(M.C.Johnst.) W.M.Knapp (Syn.: Juncus crassifolius var. fascinatus(M.C.Johnst.) Waterf., Juncus validus var. fascinatusM.C.Johnst.): Den Rang einer Art hat sie 2014 erhalten. Dieser Endemit kommt nur in Texas vor.[6]
Seit Brožová et al. 2022[12] gibt es sechs Gattungen mehr um Arten aus der Gattung Juncus auszugliedern, dies wurde bei Proćków et al. 2023 bestätigt und formal die Neukombinationen vorgenommen:[10]
Agathryon(Raf.) Záveská Drábková & Proćków: Sie hat seit 2022 den Rang einer Gattung:[12]
Juncus alexandriL.A.S.Johnson[6] → Agathryon alexandri(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt zwei Unterarten:[10]
Juncus alexandri subsp. melanobasisL.A.S.Johnson → Agathryon alexandri subsp. melanobasis(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1991 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Agathryon alexandri(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków subsp. alexandri
Juncus arcticus subsp. alaskanusHultén (Syn.: Juncus arcticus subsp. sitchensisEngelm., Juncus balticus var. alaskanus(Hultén) A.E.Porsild, Juncus balticus var. haenkei(E.Meyer) Buchenau, Juncus balticus subsp. sitchensis(Engelm.) Hultén) → Agathryon arcticum subsp. alaskanum(Hultén) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Agathryon arcticum subsp. arcticum(Willd.) Záveská Drábková & Proćków: Sie kommt in Europa in Spanien, Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland und Spitzbergen vor.[7]
Juncus astreptusL.A.S.Johnson: Dieser Endemit kommt nur in Tasmanien vor.[6] → Agathryon astreptum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1991 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus bassianusL.A.S.Johnson: Sie kommt nur am Cape Otway und in Tasmanien vor.[6] → Agathryon bassianum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1991 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus decipiens(Buchenau) Nakai (Syn.: Juncus effusus var. decipiensBuchenau)[6] → Agathryon decipiens(Buchenau) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt drei Unterarten:[10]
Juncus dolichanthusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon dolichanthum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus durusL.A.S.Johnson & K.L.Wilson: Sie wurde 2001 aus dem Yobobos Grasland im westlichen Papua-Neuguinea erstbeschrieben.[6] → Agathryon durum(L.A.S.Johnson & K.L.Wilson) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus edgariaeL.A.S.Johnson & K.L.Wilson: Sie wurde 2001 erstbeschrieben. Sie kommt auf der Nord- sowie Südinsel Neuseelands auf den Chathaminseln und Kermadecinseln vor.[6] → Agathryon edgariae(L.A.S.Johnson & K.L.Wilson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 2001 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Flatter-Binse (Juncus effususL.)[6] → Agathryon effusum(L.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt etwa fünf Unterarten:[10]
Juncus effusus subsp. austrocalifornicusLint ex Zika → Agathryon effusum subsp. austrocalifornicum(Lint ex Zika) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus exiguus(Fernald & Wiegand) Lint ex Snogerup & P.F.Zika (Juncus effusus var. exiguusFernald & Wiegand): Den Rang einer Art hat sie 2002 erhalten.[6] → Agathryon exiguum(Fernald & Wiegand) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus firmusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon firmum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Bodden-Binse (Juncus gerardiiLoisel.): Die drei Unterarten sind Eurasien, Nordamerika und in Nordafrika verbreitet.[6] → Agathryon gerardii(Loisel.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt drei Unterarten:[10]
Juncus hesperius(Piper) Lint (Syn.: Juncus effusus var. brunneusEngelm., Juncus effusus subsp. hesperiusPiper): Den Rang einer Art hat sie 2002 erhalten. Sie kommt im westlichen Nordamerika vor.[6] → Agathryon hesperium(Piper) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Blaugrüne Binse (Juncus inflexusL.): Die zwei Unterarten sind in Makaronesien, im gemäßigten Eurasien und in Afrika verbreitet.[6] → Agathryon inflexum(L.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus inflexus subsp. brachytepalus(Trautv. ex V.I.Krecz. & Gontsch.) Novikov (Syn.: Juncus brachytepalusTrautv. ex V.I.Krecz. & Gontsch.) → Agathryon inflexum subsp. brachytepalum(Trautv. ex V.I.Krecz. & Gontsch.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus laccatusP.F.Zika: Sie wurde 2002 erstbeschrieben. Sie kommt im westlichen Nordamerika vor.[6] → Agathryon laccatum(P.F.Zika) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus laeviusculusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon laeviusculum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1991 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Agathryon laeviusculum subsp. illawarrense(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1991 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus mollisL.A.S.Johnson[6] → Agathryon molle(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus ochrocoleusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon ochrocoleum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus phaeanthusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon phaeanthum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus psammophilusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon psammophilum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus remotiflorusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon remotiflorum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus semisolidusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon semisolidum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus subglaucusL.A.S.Johnson[6] → Agathryon subglaucum(L.A.S.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Sie wurde 1993 erstbeschrieben und die Neukombination erfolgte bei Proćków et al. 2023.[10]
Sand-Binse (Juncus tenageiaEhrh. ex L. f.): Die zwei Unterarten sind von Europa bis Zentralasien sowie in Nordafrika und in Eritrea verbreitet.[6] → Agathryon tenageia(Ehrh. ex L. f.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt zwei Unterarten:[10]
Agathryon tenageia(Ehrh. ex L. f.) Záveská Drábková & Proćków subsp. tenageia
Zarte Binse (Juncus tenuisWilld.)[6] → Agathryon tenue(Willd.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt drei Unterarten:[10]
Juncus tenuis subsp. anthelatus(Wiegand) Verloove & Lambinon (Syn.: Juncus tenuis var. anthelatusWiegand) → Agathryon tenue subsp. anthelatum(Wiegand) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al.[10]
Alpinojuncus benghalensis(Kunth) Záveská Drábková & Proćków var. benghalensis
Juncus benghalensis var. kyongnoslaeChhetri, Hynn. & A.A.Ansari: Die Erstbeschreibung erfolgte 2007. → Alpinojuncus benghalensis var. kyongnoslae(Chhetri, Hynn. & A.A.Ansari) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Zweiblütige Binse (Juncus biglumisL.)[6] → Alpinojuncus biglumis(L.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10] Sie kommt in den subarktischen und subalpinen Regionen der Nordhalbkugel vor.[6]
Juncus potaninii subsp. woroschilovii(Nechaev & Novikov) Novikov: Sie kommt nur in Russlands Fernem Osten vor.[6] → Alpinojuncus potaninii subsp. woroschilovii(Nechaev & Novikov) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus przewalskii var. multiflorusS.Y.Bao: Sie wurde 2003 aus Yunnan erstbeschrieben. Alpinojuncus przewalskii var. multiflorus(S.Y.Bao) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Alpinojuncus przewalskii(Buchenau) Záveská Drábková & Proćków var. przewalskii
Juncus yuiS.Y.Bao: Sie wurde 2003 aus Yunnan erstbeschrieben.[6] → Alpinojuncus yui(S.Y.Bao) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
AustralojuncusZáveská Drábková & Proćków: Sie wurde 2022 aufgestellt und enthält etwa zehn Arten:[12]
Juncus meianthusL.A.S.Johnson ex K.L.Wilson: Sie ersetzt 2001 den ungültigen Namen Juncus gracilisR.Br. nom. illeg. und kommt im südwestlichen Australien vor.[6] → Australojuncus meianthus(L.A.S.Johnson ex K.L.Wilson) Záveská Drábková & Proćków[10]
Juncus capillarisF.J.Herm.: Sie kommt nur in den westlichen US-Bundesstaaten von Oregon bis zum zentralen Kalifornien vor.[6] → Juncinella capillaris(F.J.Herm.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus cephalotesThunb.[6] → Juncinella cephalotes (Thunb.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus digitatusC.W.Witham & Zika: Sie wurde 2008 aus Kalifornien erstbeschrieben.[6] → Juncinella digitata(C.w.witham & Zika) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus hemiendytus var. abjectus(Herm.) Ertter → Juncinella hemiendyta var. abjecta(Herm.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus hemiendytusF.J.Herm. var. hemiendytus → Juncinella hemiendyta var. hemiendyta(Herm.) Záveská Drábková & Proćków
Juncus leiospermus var. ahartiiErtter → Juncinella leiosperma var. ahartii(Ertter) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus leiospermusF.J.Herm. var. leiospermus → Juncinella leiosperma(F.J.Herm.) Záveská Drábková & Proćków var. leiosperma
Juncus alpinoarticulatus subsp. americanus(Farw.) Hämet-Ahti → Verojuncus alpinoarticulatus subsp. americanus(Farw.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus alpinoarticulatus subsp. fischerianus(Turcz. ex V.I.Krecz.) Hämet-Ahti → Verojuncus alpinoarticulatus subsp. fischerianus(Turcz. ex V.I.Krecz.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus alpinoarticulatus subsp. fuscescens(Fernald) Hämet-Ahti → Verojuncus alpinoarticulatus subsp. fuscescens(Fernald) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus alpinoarticulatus subsp. rariflorus(Hartm.) Holub → Verojuncus alpinoarticulatus subsp. rariflorus(Hartm.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus anatolicusSnogerup: Sie kommt nur im westlichen Bereich des asiatischen Teils der Türkei vor.[6] → Verojuncus anatolicus(Snogerup) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Glieder-Binse (Juncus articulatusL., Syn.: Juncus macrocephalusViv.):[7] Die zwei Unterarten sind auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.[6] → Verojuncus articulatus(L.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023:[10]
Juncus austrobrasiliensisBalslev: Sie wurde 2018 aus dem südlichen Brasilien erstbeschrieben.[6] → Verojuncus austrobrasiliensis (balslev) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus curtisiaeL.A.S.Johnson: Dieser Endemit kommt nur in Tasmanien vor.[6] → Verojuncus curtisiae(L.a.s.Johnson) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10] Juncus curtisiae L.A.S.Johnson
Juncus fascinatus(M.C.Johnst.) W.M.Knapp (Syn.: Juncus crassifolius var. fascinatus(M.C.Johnst.) Waterf., Juncus validus var. fascinatusM.C.Johnst.): Den Rang einer Art hat sie 2014 erhalten. Dieser Endemit kommt nur in Texas vor.[6] → Verojuncus fascinatus(M.C.Johnst.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus fontanesiiJ.Gay ex Laharpe[6] → Verojuncus fontanesii(J.Gay ex Laharpe) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt vier etwa Unterarten:[10]
Juncus fontanesii subsp. brachyanthusTrab. → Verojuncus fontanesii subsp. brachyanthus(Trab.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Verojuncus fontanesii(J.Gay ex Laharpe) Záveská Drábková & Proćków subsp. fontanesii
Juncus fontanesii subsp. kotschyi(Boiss.) Snogerup → Verojuncus fontanesii subsp. kotschyi(Boiss.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus fontanesii subsp. pyramidatus(Laharpe) Snogerup → Verojuncus fontanesii subsp. pyramidatus(Laharpe) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Verojuncus liebmannii(J.F.Macbr.) Záveská Drábková & Proćków var. liebmannii
Juncus liebmannii var. quitensis(Buchenau) Balslev (Syn.: Juncus brevifolius var. quitensisBuchenau) → Verojuncus liebmannii var. quitensis(Buchenau) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus liebmannii var. polycephalusBalslev → Verojuncus liebmannii var. polycephalus(Balslev) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus paludosusE.L.Bridges & Orzell: Sie wurde 2008 aus Florida erstbeschrieben.[6] → Verojuncus paludosus(E.L.Bridges & Orzell) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus phaeocephalusEngelm.: Die zwei Unterarten kommen von den westlichen USA bis zum mexikanischen Baja California vor.[6] → Verojuncus phaeocephalus(Engelm.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023:[10]
Juncus phaeocephalusEngelm. var. phaeocephalus → Verojuncus phaeocephalus(Engelm.) Záveská Drábková & Proćków var. phaeocephalus: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus phaeocephalus var. paniculatusEngelm. → Verojuncus phaeocephalus var. paniculatus(Engelm.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus trigonocarpusSteud.: Sie kommt in den US-Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina sowie Texas vor.[6] → Verojuncus trigonocarpus(Steud.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus validusCoville nom. cons.[6] → Verojuncus validus(Coville) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023 und es gibt zwei Varietäten:[10]
Juncus validus var. fascinatusM.C.Johnst. → Verojuncus validus var. fascinatus(M.C.Johnst.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Verojuncus validus(Coville) Záveská Drábková & Proćków var. validus
Juncus virensBuchenau: Sie kommt in der Mongolei, im östlichen China und von Russlands Fernem Osten bis Japan vor.[6] → Verojuncus virens(Buchenau) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10] Juncus virens buchenau
Juncus wallichianusJ.Gay ex Laharpe (Syn.: Juncus auritusK.F.Wu, Juncus indicusRoyle ex D.Don, Juncus koidzumiiSatake, Juncus leschenaultii var. unitubulosus(Buchenau) Novikov, Juncus monticolaSteud., Juncus nikkoensis var. pinifoliusSatake, Juncus ohwianusKao, Juncus prismatocarpus subsp. teretifoliusK.F.Wu, Juncus pseudokrameriSatake, Juncus sphaerocephalusK.F.Wu nom. superfl., Juncus yanshanuensisNovikov): Sie ist in Russlands Fernem Osten und vom subtropischen bis tropischen Asien weitverbreitet.[6] → Verojuncus wallichianus (J.Gay ex Laharpe) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Juncus xiphioidesE.Mey.: Sie ist von den südwestlichen USA bis Mexiko verbreitet.[6] → Verojuncus xiphioides(E.Mey.) Záveská Drábková & Proćków: Neukombination bei Proćków et al. 2023.[10]
Verwendung
Die Kombination aus dem weichen Mark und der festen, aber nicht starren, biegsamen „Rinde“ macht Binsen zu einem geschätzten Flechtmaterial für Körbe, Schuhe, Taschen, Matten oder Reusen.[5] Von dem französischen Wort für Binsen ist der Begriff Jonc-Geflecht für eine spezielle Verarbeitungsweise abgeleitet. Im Volksmund werden aber auch andere Süßgrasartige (Poales) wie die Teichbinsen (Schoenoplectus) als „Binsen“ bezeichnet. Sie alle werden als Flechtmaterial genutzt.[16]
Jürke Grau, Bruno P. Kremer, Bodo M. Möseler, Gerhard Rambold, Dagmar Triebel: Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsengewächse und grasähnliche Familien Europas (= Steinbachs Naturführer). Neue, bearb. Sonderausgabe Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10702-9.
Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 7., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
Ralph E. Brooks, Steven E. Clemants: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 22: Magnoliophyta: Alismatidae, Arecidae, Commelinidae (in part), and Zingiberidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 2000, ISBN 0-19-513729-9. Juncus Linnaeus. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
C. P. Köbele, H.-J. Tillich: Die Infloreszenzen der Juncaceae. In: Sendtnera, Band 7, 2001, S. 137–161.
V. Brožová, Jaroslaw Proćków, J. Lenka Záveská Drábková: Toward finally unraveling the phylogenetic relationships of the Juncaceae with respect to another cyperid family, Cyperaceae. In: Molecular Phylogenetics and Evolution., Volume 177, 107588, 2022. doi:10.1016/j.ympev.2022.107588
Viktorie Brožová, Jaroslaw Proćków, Lenka Záveská Drábková: Toward finally unraveling the phylogenetic relationships of Juncaceae with respect to another cyperid family, Cyperaceae. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 177, Dezember 2022, 107588. doi:10.1016/j.ympev.2022.107588
Jaroslaw Proćków, Lenka Záveská Drábková: A revision of the Juncaceae with delimitation of six new genera: nomenclatural changes in Juncus. In: Phytotaxa, Volume 622, Issue 1, Oktober 2023, S. 17–41. doi:10.11646/phytotaxa.622.1.2PDF.
Tammy L. Elliott, Isabel Larridon, Russell L. Barrett, Jeremy J. Bruhl, Suzana M. Costa, Marcial Escudero, Andrew L. Hipp, Pedro Jiménez‐Mejías, Jan Kirschner, Modesto Luceño, José Ignacio Márquez-Corro, Santiago Martín-Bravo, Eric H. Roalson, Ilias Semmouri, Daniel Spalink, William Wayt Thomas, Tamara Villaverde, Karen L. Wilson, A. Muthama Muasya: Addressing inconsistencies in Cyperaceae and Juncaceae taxonomy: Comment on Brožová et al. (2022). In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 179, Februar 2023, 107665. doi:10.1016/j.ympev.2022.107665
Yennifer Mata-Sucre, William Matzenauer, Natália Castro, Bruno Huettel, Andrea Pedrosa-Harand, André Marques, Luiz Gustavo Rodrigues Souza: Repeat-Based Phylogenomics Resolves Section-Level Classification within the Monocentric Genus Juncus L. (Juncaceae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 189, Dezember 2023, 107930. doi:10.1016/j.ympev.2023.107930
Einzelnachweise
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Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S.1091, 1102.
↑ abcdefghijklm
Ralph E. Brooks, Steven E. Clemants: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 22: Magnoliophyta: Alismatidae, Arecidae, Commelinidae (in part), and Zingiberidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 2000, ISBN 0-19-513729-9. Juncus Linnaeus. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
↑ abcDietrich Podlech: Familie Juncaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 352–353.
↑ abJuncus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. November 2023.
↑
Jan Kirschner, Lázaro J. NovaraVladimir S. Novikov; Sven Snogerup, Zdeněk Kaplan: Supraspecific division of the genus Juncus (Juncaceae). In: Folia Geobotanica, Volume 34, Issue 3, 1999, S. 377–390. doi:10.1007/BF029128224201385
↑
Lenka Záveská Drábková, Jan Kirschner: Oreojuncus, A New Genus in the Juncaceae. In: Preslia, Volume 85, Issue 4, November 2013, S. 483–503. Volltext online.
↑ abcdefgh
Viktorie Brožová, Jaroslaw Proćków, Lenka Záveská Drábková: Toward finally unraveling the phylogenetic relationships of Juncaceae with respect to another cyperid family, Cyperaceae. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 177, Dezember 2022, 107588. doi:10.1016/j.ympev.2022.107588
↑Juncus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. November 2023.
↑
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7).
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Henrik Balslev, Alejandro Zuluaga: Flora de Colombia - Juncaceae. 2009, S. 14, Bogotá, ISSN0120-4351