BărăganDer Bărăgan ist eine Tiefebene im südöstlichen Teil Rumäniens (ein Abschnitt der Walachischen Tiefebene) und umfasst die Kreise Călărași, Ialomița und teilweise Brăila. EtymologieDas Wort Bărăgan findet sich in den Sprachen einiger der wichtigsten Migrationsvölker, die südlich der Donau zogen, darunter im Kumanischen und Tatarischen. Nach aktueller Forschungslage wird ein petschenegisch-kumanischer Ursprung mit der Bedeutung „Wirbelsturm, Sturm, Orkan“ angenommen.[1] GeographieDer Bărăgan wird durch den Fluss Ialomița in Bărăganul Călmățuiului im Norden und den Bărăganul Ialomiței im Süden unterteilt. Er wird die „Kornkammer Rumäniens“ genannt, da er wegen der fruchtbaren Schwarzerdeböden (die meist auf Löss liegen) ein großes Getreideanbaugebiet ist. Auf diesen ausgedehnten Flächen werden vor allem Weizen, Sonnenblumen und Mais angebaut.[2] Die Steppenlandschaft ist dünn besiedelt. Sie liegt in der Gemäßigten Zone mit kontinentalem Klima. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter frostig. Im Winter ist der Crivăț berüchtigt; ein kalter kontinentaler Wind aus nordöstlicher Richtung mit Ursprung im südlichen Uralgebirge, der Dauerfrost und Schneestürme mit sich bringt. Im Bărăgan findet unter anderem die unter Naturschutz stehende Trappe, dort auch der Erzbischof der Steppe (rumänisch Mitropolitul Bărăganului ) genannt, einen Lebensraum.[3] Der rumänische Schriftsteller Panait Istrati beschreibt in seinem Roman „Die Disteln des Bărăgan“ die unwirtliche Steppenlandschaft des Bărăgan:
Urbane ZentrenDie wichtigsten Städte in der Bărăgansteppe sind:
Die Städte Buzău, Urziceni und Oltenița grenzen an die Steppe, gehören aber nicht zu ihrem Kernland. GeschichteDer waldarme Bărăgan war zu Zeiten der Völkerwanderung eine wichtige Migrationsroute durch das heutige südöstliche Rumänien. Das Gebiet wurde von Hirten aus den Karpaten und dem nordwestlich davon gelegenen Transsilvanien zur Wanderviehwirtschaft genutzt, bei der das Vieh nicht, oder nur saisonweise eingestallt ist. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Anstrengungen unternommen, große Teile der Steppe urbar zu machen. Im Juni 1951 wurden im Zuge des Zerwürfnisses zwischen Josef Stalin und Josip Broz Tito 12.791 Familien aus dem Banat, dem Grenzgebiet zwischen Rumänien und Jugoslawien, in die Bărăgan-Steppe zwangsumgesiedelt. Unter den 40.320 deportierten Personen waren 9.410 Deutsche, 30.000 Rumänen, Serben, Bulgaren und Ungarn. Die meisten betroffenen Banater Schwaben aus dem rumänischen Teil des Banats verloren ihr Eigentum, konnten jedoch nach einigen Jahren in ihre Heimat zurückkehren. Siehe auch: Deportation in die Bărăgan-Steppe LiteraturSachbücher:
Belletristik:
Weblinks
Einzelnachweise
Information related to Bărăgan |