Charles Bell (Mediziner)Sir Charles Bell (* 12. November 1774 in Doun in Monteath/Edinburgh; † 28. April 1842 in Hallow Park/Malvern Hills bei Worcester) war ein schottischer Anatom und Physiologe. Leben und WirkenBell, ein Schüler von William Hunter,[1] war ab 1828 Professor in London und ab 1836 Professor und Lehrstuhlinhaber der Chirurgie in Edinburgh. Bell entdeckte, dass die peripheren Nerven mit bestimmten Teilen des Gehirns in Verbindung stehen. 1811 formulierte er die These (1827: Bellsches Gesetz[2]), dass die hinteren Spinalnervenäste sensorische, während die vorderen nur motorische Funktion haben. Diese Annahme wurde 1822 von François Magendie bestätigt. Diese funktionelle Trennung der Spinalwurzeln wird heute auch Bell-Magendie-Gesetz genannt. 1829 wurde er von der Royal Society, deren Mitglied er seit 1826 war, mit der Royal Medal ausgezeichnet. In seinem Werk von 1833 macht sich Bell Gedanken darüber, wie die aufrechte Haltung des Menschen zustande kommt. Er bezeichnet das Bewusstsein für Bewegung und Körperhaltung, also für die Muskeltätigkeit als „sechsten Sinn“ und „Bewegungs- und Lagesinn“[3]. Weitere Bezeichnungen in der Medizin sind die Bellsche Parese (eine Lähmung des Nervus facialis), das Bell-Phänomen (Aufwärtsrotation des Augapfels während des Lidschlusses, klinisch zu beobachten bei einer Fazialisparese, da hier kein Lidschluss erfolgt) sowie der Bell-Spasmus (unwillkürliches Zucken der Gesichtsmuskeln). 1831 wurde Bell als Knight des Royal Guelphic Order (KH) geadelt. Seit 1808 war er Fellow der Royal Society of Edinburgh. Schriften (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Charles Bell – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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