DECHEMA
Die Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, kurz Dechema (Eigenschreibweise DECHEMA), ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein mit Sitz in Frankfurt am Main. Aktuell gehören ihr mehr als 5.800 Naturwissenschaftler, Ingenieure, Unternehmen, Organisationen und Institute als Mitglieder an. Aufgabe der Dechema ist es, die Entwicklung chemischer Technologien und Verfahren zu begleiten und neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für die Praxis aufzuarbeiten.[2] Profil1926 wurde die „Deutsche Gesellschaft für chemisches Apparatewesen“ gegründet. Ziel des Vereins ist es, den technischen Fortschritt der Chemischen Technik, der Biotechnologie, des Umweltschutzes und angrenzender Fachdisziplinen zu fördern und mitzugestalten; er ist dafür national, europäisch und international tätig. Der Verein versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zu seinen Aktivitäten gehört die Veranstaltung von Tagungen, Workshops, Kolloquien und Weiterbildungskursen sowie die Forschungsförderung im nationalen und europäischen Rahmen.[3] Gemeinsam mit der 2012 gegründeten DECHEMA Ausstellungs-GmbH organisiert er die ACHEMA als Weltleitmesse der Prozessindustrien und die AchemAsia in China. GeschäftsstelleDie DECHEMA hat ihre Geschäftsstelle im DECHEMA-Haus in Frankfurt am Main, Theodor-Heuss-Allee 25. Geschäftsführer ist seit 1. Juli 2021 Andreas Förster. FachgebieteFachgemeinschaft BiotechnologieDie Fachgemeinschaft Biotechnologie widmet sich der Förderung von Wissenschaft und Technik auf allen Teilgebieten der Biotechnologie. Sie verfolgt folgende Aufgaben und Ziele:
Die Fachgemeinschaft Biotechnologie ist Mitglied im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland. Fachgruppen in der Fachgemeinschaft Biotechnologie:
Temporäre Arbeitskreise:
Vorstandskommission:
Zukunftsforum Biotechnologie Das Zukunftsforum Biotechnologie wurde 2002 gegründet. Seine Mitglieder sind etwa 20 jüngere Wissenschaftler aus Akademia und Industrie, die ein breites fachliches Spektrum abdecken. Zur Dechema gehört ferner die 1996 gegründete Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) mit aktuell ca. 160 Mitgliedsfirmen. Sie widmet sich der Förderung von Wissenschaft und Technologie und der Umsetzung von Forschungsergebnissen in Innovationen und kooperiert mit anderen nationalen und internationalen Organisationen in den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Wissens- und Technologietransfer. ProcessNetProcessNet ist eine Plattform für chemische Verfahrenstechnik, chemische Technik und Chemieingenieurwesen. Hier werden wissenschaftliche Fragestellungen ebenso wie neue technische Anwendungen von Fachleuten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie diskutiert und weiterentwickelt. Die Initiative wurde im Jahr 2007 von DECHEMA und der VDI-Fachgesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (VDI-GVC) gegründet.[5] Träger sind DECHEMA und der Verein Deutscher Ingenieure. Die fachliche Arbeit erfolgt in Fachgemeinschaften. Hier sind alle Aktivitäten der Ausschüsse, Fachgruppen und Arbeitskreise beider Institutionen zusammengeführt, um Probleme an den Schnittstellen verschiedener Fachgebiete zu lösen. Acht Fachgemeinschaften haben sich etabliert:
Die beiden Trägergesellschaften steuern zusätzliche Kompetenzen bei. Bei der DECHEMA sind es neben der organisatorischen Infrastruktur und ihren Aktivitäten in der Forschungsförderung die Biotechnologieaktivitäten, beim VDI sind es vor allem auch die 17 VDI-Fachgesellschaften, die in anderen Branchen zu Hause sind und Partner für die Chemie darstellen. Die Mitwirkung in ProcessNet steht allen Mitgliedern der DECHEMA und VDI-GVC offen. In die Fachgemeinschaften von ProcessNet sind die Gremien der DECHEMA und die Fachausschüsse der VDI-GVC integriert. Deutsche Gesellschaft für KatalyseDie Deutsche Gesellschaft für Katalyse (German Catalysis Society GeCatS) ist die zentrale Interessenvertretung der deutschen Katalyse und eine Informationsplattform für die Katalyseforschung und -anwendung. Die Aktivitäten der Trägergesellschaften Dechema, VDI-GVC sowie der Gesellschaft Deutscher Chemiker, DBG und der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle (DGMK) im Bereich Katalyse wurden damit zusammengeführt. Die Gesellschaft deckt die gesamte Bandbreite von der Oberflächenkatalyse bis zur Biokatalyse ab und umfasst alle Entwicklungsschritte von der Grundlagenforschung bis zur Verfahrensentwicklung. Die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Katalyse steht jedem Mitglied der fünf Trägergesellschaften ohne zusätzlichen Beitrag offen. Derzeit umfasst die Gesellschaft über 1.000 Mitglieder. Die Gesellschaft hat am 8. September 2008 ihre Arbeit aufgenommen und führt auch die Aktivitäten des Kompetenznetzwerks Katalyse ConNeCat weiter. Achema und AchemAsiaDer Internationale Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie Achema findet im Dreijahresrhythmus in Frankfurt am Main statt. 2018 nahmen ca. 3.700 Aussteller und 145.000 Besucher an der internationalen Veranstaltung für Ausrüster der chemischen Industrie und Branchen der stoffumwandelnden Industrie teil. Der Themenbogen reicht vom chemischen Anlagen- und Apparatebau und Prozessautomatisierung über Mikroverfahrenstechnik, die Labor- und Analysentechnik oder Katalyse und Oberflächenverfahren, Membranverfahren und Sicherheitstechnik bis hin zur Wassertechnologie, Nanotechnologie und erneuerbaren Energieträgern. Bis 2009 wurde in der ACHEMA-Sonderschau regelmäßig ein Innovationsfeld innerhalb der Achema-Themenpalette besonders hervorgehoben; seit 2009 werden Schwerpunktthemen besonders beleuchtet, die in der Regel mehrere Ausstellungsgruppen überspannen. Der Kongress mit über 800 Vorträgen beschäftigt sich mit Themen der chemischen Verfahrenstechnik und der Biotechnologie, die an der Schwelle zur Umsetzung in die Praxis stehen oder Fragestellungen aus der Praxis aufgreifen. Ausstellung und Kongress greifen thematisch eng ineinander. ForschungsförderungZur Förderung der Forschung auf den Gebieten Chemische Technik, Biotechnologie und Umwelttechnik setzt die Dechema sowohl eigene als auch externe Fördermittel ein. Der Verein fördert Projekte der industriellen Gemeinschaftsforschung (aus Mitteln des BMWi über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF)), verwaltet ehrenamtlich die Max-Buchner-Forschungsstiftung, über die Stipendien beantragt werden können, und vergibt Preise, mit denen herausragende Leistungen in Forschung und Studium gewürdigt werden. Die Dechema analysiert aktuelle Entwicklungen und macht auf diese mit Studien und Positionspapieren aufmerksam; sie koordiniert Netzwerke und große Projekte (Forschungs- und Projektkoordination). Wichtige Basis für alle diese Aktivitäten stellen die Gremien dar. Die Dechema arbeitet eng mit nationalen Förderorganisationen (DFG, BMBF, VW-Stiftung, DBU, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)) und der Europäischen Kommission zusammen. PreiseDie Dechema bzw. ProcessNet vergeben unter anderem die DECHEMA-Medaille, den DECHEMA-Preis, den Alwin-Mittasch-Preis, die Willy-Hager-Medaille (Wasseraufbereitung, Abwasserchemie), die Hellmuth-Fischer-Medaille für Elektrochemie/Korrosionsforschung, die Emil Kirschbaum-Medaille für thermische Verfahrenstechnik, die Otto-Roelen-Medaille für Katalyseforschung, den Willi Keim-Preis für Advanced Fluids und den Hanns Hofmann-Preis (Nachwuchspreis Chemische Reaktionstechnik). Stiftung DECHEMA-Forschungsinstitut (DFI)Die Stiftung Dechema-Forschungsinstitut wurde am 1. März 2012 von einer Gruppe industrieller und privater Stifter ins Leben gerufen. In ihr ging das seit 1961 bestehende Karl-Winnacker-Institut der Dechema auf. Datenbanken und PublikationenDie Dechema publiziert und vertreibt elektronische Informationssysteme, Datenbanken, Publikationen sowie einige spezielle Software-Tools. Datenbanken
Publikationen
Dechemax-SchülerwettbewerbDer Dechemax-Schülerwettbewerb[15] für die Klassenstufen 7 bis 13 will das Interesse von Schülern an den Naturwissenschaften fördern. Seit 2000 findet er jährlich statt. 2022/23 nahmen über 10.000 Schüler aus bundesweit ca. 600 Schulen teil. Auch im Rahmen der Achema finden Veranstaltungen für Schüler statt. Der Wettbewerb findet in Teams von 3–5 Schülern statt und gliedert sich in zwei Runden. Die 1. Runde startet im Herbst, in der die Teilnehmer in Heimarbeit wöchentliche Fragebögen zum Thema des Wettbewerbs beantworten müssen. Die erfolgreichsten Teams gelangen in die 2. Runde, in der sie verschiedene Experimente durchführen und ein wissenschaftliches Dokument dazu erstellen. Die drei besten Teams aus allen eingereichten Beiträgen der 2. Runde werden zur Siegerehrung eingeladen, die im Rahmen einer Fachveranstaltung stattfindet. Im Jahr 2019 gewannen zum ersten Mal zwei Teams derselben Schule, dem Gymnasium Essen-Werden.[16] In den Jahren 2023 und 2024 gelang Team AVENEER von der Edith-Stein-Schule eine Titelverteidigung,[17][18] mit unterschiedlichen Themen, in verschiedenen Klassenstufen.[19][20] Weblinks
Einzelnachweise
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