Dali (autonomer Bezirk)
Der autonome Bezirk Dali der Bai (chinesisch 大理白族自治州, Pinyin Dàlǐ Báizú zìzhìzhōu; Bai: Darl•lit Baif•cuf zirl•zirl•zox) liegt im mittleren Westen der chinesischen Provinz Yunnan. Er hat eine Fläche von 29.459 km²[2] und 3.337.559 Einwohner (Stand: Zensus 2020). Der autonome Bezirk ist das Hauptsiedlungsgebiet des Volkes der Bai. Viele Bai sind traditionell Fischer und leiden somit unter der Wasserverschmutzung durch den örtlichen Bergbau und die Industrie. GeographieDer Bezirk Dali liegt am Übergang des Yunnan-Guizhou-Plateaus im Osten zum Hengduan-Gebirge im Westen. Die höchste Erhebung bildet der 4295 Meter hohe Gipfel des Xuebanshan (雪斑山, ) an der Grenze zum östlichen autonomen Bezirk Nujiang und den niedrigstes Punkt bildet mit ungefähr 730 Metern der aufgestaute Fluss Nu im Kreis Yunlong. Es gibt zahlreiche Seen, von denen 18 eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern oder mehr haben und die eine Gesamtfläche von etwa 1.871,49 Quadratkilometern (6,6 % der Gesamtfläche Dalis) einnehmen. Die acht größten Seen sind der Erhai-See (洱海), der Tianchi-See (天池), der Cibi-See (茈碧湖), der Westsee (西湖), der Ostsee (东湖), der Jian-See (剑湖), der Haixi-See (海西海) und der Qinghai-See (青海湖). Der Erhai-See liegt im östlichen Teil der Stadt Dali und ist der zweitgrößte Süßwassersee Yunnans. Die Gebirgsketten und Täler verlaufen in Nord-Süd-Richtung. Es werden sechs große Täler unterschieden. Es gibt mehr als 160 Fließgewässer, die sich fächerförmig über das ganze Gebiet Dalis erstrecken. Die größten Flüsse sind Jinsha-Fluss, der Lancang-Fluss, der Nujiang und der Rote Fluss (Yuanjiang).[3] Das Klima Dalis ist vom Monsun geprägt, aber aufgrund der komplexen Topographie und der großen Höhenunterschiede regional sehr unterschiedlich. In den meisten Regionen sind die Temperaturen relativ gemäßigt ohne sehr große jahreszeitliche Unterschiede. Im Allgemeinen sinken die Temperaturen pro 100 Meter Höhenunterschied um etwa 0,6 °C. Die Jahresmitteltemperatur beträgt etwa 12 bis 19 °C. Der wärmste Monat ist der Juni mit etwa 19 bis 25 °C. Maximaltemperaturen über 35 °C werden nur selten erreicht. Der kälteste Monat ist der Januar mit Mitteltemperaturen von 5,0 bis 13 °C. Der Niederschlag ist saisonal und geographisch äußerst ungleichmäßig verteilt. Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober, und die Trockenzeit von November bis April. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 836 Millimeter, mit einem Maximum von 1055 mm in der Stadt Dali und einem Minimum von 564 mm in Binchuan. Die frostfreie Zeit beträgt je nach Örtlichkeit 225 bis 345 Tage.[4] GeschichteDas Gebiet Dalis wurde in den Jahren 107 v. Chr. und 105 v. Chr. während der Herrschaftszeit Yuanfengs von der westlichen Han-Dynastie in zwei Feldzügen erobert und Teil des chinesischen Reiches. Während der Zeit der Tang- und Song-Dynastie existierten auf dem Gebiet Dalis die Königreiche Nanzhao und Dali. Im Jahr 1253 eroberten die mongolischen Truppen Kublai Khans das Dali-Königreich, das damit wieder Teil Chinas wurde and danach auch blieb. Administrative GliederungAuf Kreisebene setzt sich Dali aus acht Kreisen, drei autonomen Kreisen und einer kreisfreien Stadt zusammen. Diese sind (Stand: Zensus 2020):[6][7]
Ethnische Gliederung der Bevölkerung Dalis (2000)Beim Zensus im Jahr 2000 hatte Dali 3.296.552 Einwohner.
Landnutzung und LandwirtschaftEtwa 60 % der Fläche Dalis bestehen aus Wald, 20 % aus Weideland, 13 % aus Ackerland und 7 % sind sonstige Flächen. Auf den 368.884 Hektar Ackerland und 28.299 Hektar Gartenland werden unter anderem Zitrusfrüchte, Äpfel, Pfirsiche, Pflaumen, Birnen, Tee und Maulbeeren produziert.[2] BodenschätzeIn Dali wurden mehr als 200 Mineralienlagerstätten identifiziert, u. a. für Mangan, Eisen, Zinn, Antimon, Blei, Zink, Kupfer, Nickel, Kobalt, Wolfram, Silber, Gold, Platin, Palladium, Molybdän, Aluminium und Quecksilber. Zu den bereits erschlossenen und genutzten Vorkommen gehören die Bleimine Beiya (北衙), die Manganmine Heqing (鹤庆), die Antimonminen in Weishan (巍山) und Yangbi (漾濞), die Goldminen in Heqing und Binchuan (宾川) sowie mehr als 80 weitere Standorte. An nichtmetallischen Mineralien gibt es Vorkommen von Kohle, Steinsalz, Marmor, Kalkstein, Dolomit, Fluorit, Quarzsand, Arsen, Baryt, Asbest, Graphit, Gips, Talk, Bentonit, Kieselgur und Tonmineralien. Es werden Kohle, Salz, Kalkstein, Marmor usw. erschlossen und verwertet. Besonders die Marmorreserven gelten als sehr groß mit Reserven von 100 Millionen Kubikmetern.[2] Persönlichkeiten
Siehe auchWeblinksCommons: Autonomer Bezirk Dali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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