Bekannt wurde Glattauer vor allem durch seine humorvollen Kolumnen unter dem Kürzel „dag“, die im so genannten Einserkastl auf der Titelseite abwechselnd mit jenen von „rau“ (Hans Rauscher) erschienen. Nach über 20 Jahren verließ er die Standard-Redaktion beim Erscheinen seines Romans Alle sieben Wellen.[1] Sammlungen seiner Kolumnen sind als Buch unter den Namen Die Ameisenzählung, Die Vögel brüllen, Schauma mal und Mama, jetzt nicht! erschienen.
Sein Roman Der Weihnachtshund wurde 2004 von Michael Keusch für das Fernsehen verfilmt, sein Roman Darum drei Jahre später unter der Regie von Harald Sicheritz fürs Kino.
Den Durchbruch schaffte Daniel Glattauer mit seinem 2006 veröffentlichten Roman Gut gegen Nordwind, der im selben Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. In einer modernen Form des Briefromans handelt er von einer durch Zufall entstandenen E-Mail-Korrespondenz zwischen einem alleinstehenden Mann und einer verheirateten Frau. Der Roman wurde zu einem Bestseller; die Bühnenfassung am 7. Mai 2009 in den Wiener Kammerspielen uraufgeführt.[2] 2019 folgte die Verfilmung durch die deutsche Regisseurin Vanessa Jopp mit Nora Tschirner und Alexander Fehling in den Hauptrollen. 2009 erschien die Fortsetzung Alle sieben Wellen.
Bei seinem 2025 erschienenen Roman In einem Zug handelt es sich gemäß Eigeneinschätzung des Autors um das autobiografischste Buch, das er je geschrieben habe. Im Mittelpunkt steht ein Autor namens Eduard Brünhofer, der auf eine beachtliche Karriere zurückschauen und dem Alter gelassen entgegen blicken kann. Im Zug begegnet er einer jungen Therapeutin, die sich für seinen Lebensweg interessiert.[6]
Glattauers Werke wurden in über 35 Sprachen übersetzt. Sein älterer Bruder Nikolaus Glattauer ist ebenfalls als Schriftsteller tätig.
Werke
Theo und der Rest der Welt. Döcker Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85115-244-1.
Bekennen Sie sich schuldig? Geschichten aus dem grauen Haus. Döcker Verlag, Wien 1998, ISBN 3-85115-261-1.
↑Nadine A. Brügger: Erfolg ist geil. Eben ist sein Roman 'In einem Zug' erschienen. Ein Treffen mit dem Wiener Autor Daniel Glattauer, in: NZZ vom 21. Januar 2025, S. 32