Dankwart GuratzschDankwart Guratzsch (* 14. Juni 1939 in Dresden) ist ein deutscher Journalist und Architekturkritiker. LebenDankwart Guratzsch wurde 1939 in Dresden als Sohn des Schriftstellers und Lehrers Curt Guratzsch (1891–1965) geboren.[1] 1957 verließ er seine Geburtsstadt und übersiedelte nach Westdeutschland.[2] Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik in Marburg, München und Hamburg wurde er 1970 an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg mit Macht durch Organisation. Die Grundlegung des Hugenbergschen Presseimperiums, einer Dissertation zu Alfred Hugenberg, zum Dr. phil. promoviert. Guratzsch begann Mitte der 1970er Jahre als Feuilletonredakteur bei der Tageszeitung Die Welt, wo er sich auf die Fachgebiete Architektur sowie Städtebau und Stadtentwicklung spezialisierte. Bereits bevor dies in anderen Medien aufgegriffen wurde, setzte sich Guratzsch für einen behutsamen Umgang mit dem architektonischen Erbe und für eine Stadtplanung, die sich an den Traditionen des jeweiligen Ortes orientiert, ein.[3] Besonders missfielen ihm die städtebaulichen Entwicklungen in der DDR. In kritischen Artikeln berichtete er über den dortigen Abriss von Altbauquartieren, lehnt Trabantenstädte, Großsiedlungen und Plattenbauquartiere als „roten Städtebau“ ab.[1] Er setzte sich stets für den privaten Hausbesitz sowie für Erhalt und nachhaltige Pflege von Altbauvierteln – vor allem solchen des Historismus aus der Gründerzeit – in West und Ost ein. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR beobachtete Guratzsch, seine Stasi-Akte umfasst 200 Seiten.[1] Besonders seiner Heimatstadt Dresden, deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg seinen Blick auf Architektur und Stadtplanung geschärft hatte, ist Guratzsch sein Leben lang verbunden geblieben. Nach dem Fall der Mauer engagierte er sich mit zahlreichen Berichten und Reportagen sowie in verschiedenen Gremien für einen an der Geschichte orientierten Wiederaufbau der Stadt, vor allem auch der Frauenkirche als ihrem Herzstück.[3] Guratzsch ist Miteigentümer von Grundstücken in der Dresdner Neustadt und Mitglied des Vereins Haus & Grund Sachsen e. V.[1] Intensiv begleitete er journalistisch auch den so genannten „Dresdner Brückenstreit“ und das zugehörige Bauvorhaben „Waldschlößchenbrücke“. Er begrüßte die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.[4] Guratzsch gehört zu den Kritikern der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996.[5] Dankwart Guratzsch regte die Einrichtung eines „Bombenkrieg-Museums“ in Dresden an. Als Standort schlägt er den großen Erlwein-Gasometer in Dresden-Reick vor. Für ihn steht Dresden symbolhaft wie keine andere Stadt in Europa für die Schrecken des Bombenkrieges.[6] Während der 1980er Jahre befasste er sich im Zuge der Debatte um das so genannte „Waldsterben“ zudem journalistisch mit dem Phänomen der neuartigen Waldschäden und gab das Buch Baumlos in die Zukunft? (1984) heraus, das Fachbeiträge von zwölf Experten – unter ihnen mehrere Forstwissenschaftler – vereinte. Für seine Veröffentlichungen im Sinne des Denkmalschutzes und als Architekturkritiker erhielt Dankwart Guratzsch mehrere Auszeichnungen. So verlieh ihm das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz zwei Mal den Deutschen Preis für Denkmalschutz: 1976 den Journalistenpreis und 1980 die Silberne Halbkugel. Guratzsch ist im Kuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.[7] Guratzsch lebt in Frankfurt am Main. Schriften
Auszeichnungen
Zitat
– Dankwart Guratzsch, 2007[1]
– Dankwart Guratzsch, 2002[4] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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