Deutschland, bleiche Mutter
Deutschland, bleiche Mutter ist ein deutscher Spielfilm von Helma Sanders-Brahms aus dem Jahr 1980. HandlungDie Liebesgeschichte von Lene und Hans beginnt im Sommer des Jahres 1939. Die Beziehung der beiden entwickelt sich äußerst schnell. Noch am Ende des Sommers heiraten sie. Als mit dem Überfall der Deutschen auf Polen am 1. September 1939 der Krieg ausbricht, wird auch Hans zur Wehrmacht eingezogen. Das Eheleben der beiden hatte noch gar nicht richtig begonnen, da sind sie bereits zwangsweise getrennt. Von nun an sehen sie sich nur noch unregelmäßig, wenn Hans auf Fronturlaub in der Heimat ist. Das junge Ehepaar bleibt sich dabei fremd. In einer Bombennacht wird die Tochter, Anna, geboren, in einer weiteren Bombennacht verliert Lene ihr Zuhause. Obdachlos kämpft sich Lene mit ihrem Kind durch die Kriegswirren. Aus dem jungen unerfahrenen Mädchen Lene wird so allmählich eine selbstbewusste kraftvolle Frau, die für sich und ihre Tochter ums Überleben kämpft. Nach dem Krieg kommt Hans zurück in eine für ihn nun fremde Welt. Er fühlt sich um sein Leben betrogen und muss mitansehen, wie alte Nazis erneut in vordere Positionen gelangen. Auch Lene entspricht nicht mehr dem konservativen Bild, das er von einer Ehefrau hat. Die Ehe gerät in die Krise, und Lene erkrankt an Depressionen. Als sie Suizid begehen will, wird sie von ihrer Tochter gerettet. FilmtitelDer Filmtitel stammt aus dem 1933 geschriebenen Gedicht Deutschland von Bertolt Brecht, der 1933 aus dem nationalsozialistischen Deutschland flüchten musste und seine Heimat mit diesen Worten beschrieb: O Deutschland, bleiche Mutter! In Berlin befindet sich ein Zweitguss der Skulptur O Deutschland, bleiche Mutter, die Fritz Cremer 1964/65 für die Gedenkstätte Mauthausen anfertigte und die von Brechts Gedicht Deutschland inspiriert ist. Dargestellt ist eine überdimensionale, auf einem Mauerstück sitzende Frau in Schmerz, Scham und Empörung. Sie ist in ein Tuch gewickelt, das an Stacheldraht oder an einschnürende Stricke denken lässt. Kritiken
AuszeichnungenDer Film wurde auf der Berlinale 1980 uraufgeführt. Er wurde innerhalb des Wettbewerbs gezeigt, ging bei der Preisvergabe jedoch leer aus. Da viele Kritiken negativ ausfielen, wurde der Film für das Kino gekürzt. Sanders-Brahms stellte den Film 1980 auf dem Frauenfilmfestival in Créteil, Frankreich vor. Hier gewann der Film den Hauptpreis. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.[3] Literatur
DVD/Blu-ray-Veröffentlichungen
Weblinks
Einzelnachweise
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