Die drei BrüderDie drei Brüder ist ein Märchen (ATU 654). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 124 (KHM 124). Ein estnisches Märchen mit dem gleichen Titel erzählt die Geschichte von drei Brüdern, von denen die beiden älteren klug, aufgeweckt und eingebildet waren und der jüngste tollpatschig, still und gutmütig war. InhaltEin Vater verspricht sein Haus demjenigen seiner drei Söhne, der das beste Meisterstück macht. Der älteste wird Schmied, der zweite Barbier und der dritte Fechter. Zu Hause schert der eine einem Hasen im Lauf ein Bärtchen, der andere reißt einem Gespann im Lauf die Hufeisen ab und beschlägt neu. Aber der dritte ficht so schnell, dass er im Regen nicht nass wird und bekommt das Haus. Die drei Brüder leben weiter gemeinsam im Haus des Vaters und bleiben in Eintracht bis ins Grab. HerkunftDas Schwankmärchen ist in Grimms Kinder- und Hausmärchen seit dem zweiten Teil der Erstauflage 1815 (da Nr. 38) als Nr. 124 enthalten (in der kleinen Ausgabe ab 1833 nicht mehr, wegen Ähnlichkeit zu Die vier kunstreichen Brüder). Die Anmerkung lautet Aus der Schwalmgegend, doch auch sonst vielfältig gehört, wofür sie einige Literaturbeispiele geben. Laut Hans-Jörg Uther machte wohl Ferdinand Siebert auf den Text aufmerksam. Solche Geschicklichkeitsproben kommen sonst v. a. in Lügengeschichten vor, diese hier identisch in Philippe d’Alcripes Sammlung (Nr. 1), ähnlich auch bei Johannes Gobi (Nr. 20).[1] Der in Europa verbreitete Erzähltyp entstammt laut Kurt Ranke wohl dem Berufsstolz mittelalterlicher Handwerkskreise, auch wenn etwa Predigtexempel sie als Lügenmärlein abtun.[2] Literatur
Siehe auch
WeblinksWikisource: Die drei Brüder – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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