Diego Barros AranaDiego Barros Arana (* 16. August 1830 in Santiago de Chile; † 4. November 1907 ebenda) war ein bedeutender chilenischer Historiker des 19. Jahrhunderts. Er war außerdem Abgeordneter, Rektor des Instituto Nacional und Diplomat. LebenDiego Barros Arana wurde als sechstes Kind des wohlhabenden Kaufmanns Diego Antonio Barros Fernández de Leiva und der aus der argentinischen Oberschicht stammenden Martina Arana Andonaegui geboren. Er besuchte das Gymnasium des Klosters San Agustínin seiner Heimatstadt und später das Instituto Nacional, wo er Latein, Grammatik, Philosophie, Französisch und die Heiligen Schriften lernte. Im Alter von 19 Jahren publizierte er in der Zeitung El Mercurio de Valparaíso die Übersetzung eines historischen Romans von Alexandre Dumas. 1855 wurde er als Professor an die Fakultät für Philosophie und Geisteswissenschaften der Universidad de Chile berufen. Doch gab er diese Position bereits zwei Jahre darauf wieder auf, um in die Politik einzusteigen. Denn 1857 übernahm er die Herausgeberschaft der Zeitung „El Pais“, die in Opposition zur Regierung von Manuel Montt Torres stand. Ein Jahr später musste er deswegen ins Exil gehen.[1] Er reiste nach Argentinien, London, Sevilla und Paris. 1861 kehrte er nach Chile zurück und wurde Sekretär des Rats der Universidad de Chile. Zwei Jahre später wurde er von José Joaquín Pérez zum Rektor des Instituto Nacional ernannt. Von 1867 bis 1870 war er Abgeordneter von San Fernando und 1886 von Putaendo. Im Auftrag des Präsidenten Federico Errázuriz Zañartu führte er 1875 in Buenos Aires die Verhandlungen für eine Lösung des Grenzstreits über Patagonien, die später, während des Salpeterkrieges, zur Neutralität Argentiniens und zum Grenzvertrag von 1881 zwischen Chile und Argentinien führen sollten. Er war Mitglied der bilateralen Kommission, die das Gutachten zur Grenzziehung ausarbeitete. Während des Bürgerkriegs von 1891 wandte er sich gegen Präsident José Manuel Balmaceda und musste sich deshalb zeitweise in einem Kloster verborgen halten. 1892 wurde er zum Dekan der Fakultät für Philosophie und Geisteswissenschaften der Universidad de Chile ernannt, ein Jahr darauf zum Rektor dieser Universität. In den letzten zehn Jahren seines Lebens, seit 1897, wirkte er vor allem als Professor für Geschichte am Instituto Nacional.[2] WerkeBemerkung: Namen sind in moderner Rechtschreibung. Damals benutzte man in Chile die reformierte Rechtschreibung nach Andrés Bello.
Fußnoten
WeblinksCommons: Diego Barros Arana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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