Die Division 1 1966/67 war die 29. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde die AS Saint-Étienne, die ihren dritten Titel seit 1957 gewann.
Erster Spieltag war der 20. August 1966, letzter Spieltag der 10. Juni 1967. Eine „Winterpause“ gab es vom 19. Dezember bis 7. Januar.[1]
Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 16. Platz abgeschlossen hatten, dazu zwei direkte Aufsteiger aus der zweiten Division und die zwei Sieger der Relegationsrunde. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Über die gesamte Saison lieferten sich Nantes als amtierender Meister und Saint-Étienne ein „prächtiges Duell“[2] In der Hinrunde stand meist der favorisierte Titelverteidiger an der Spitze, und insbesondere Lens gelang es, mit den beiden Kontrahenten mitzuhalten. Die Herbstmeisterschaft allerdings ging bereits an die „Grünen“,[3] während die „Kanarienvögel“ – dies die bis in die Gegenwart auch presseüblichen Bezeichnungen für Saint-Étienne bzw. Nantes – sich zu viele Unentschieden leisteten; selbst die 1:4-Niederlage im Spitzenspiel Ende März 1967 brachte die ASSE nicht mehr vom Titelkurs ab. Deren personeller Umbruch vor Saisonbeginn (Einbau mehrerer 19- oder 20-Jähriger wie Larqué, Bereta, Revelli um die „Korsettstangen“ Bosquier, Herbin und Mekhloufi herum) erwies sich vielmehr als kurzfristig wie perspektivisch höchst erfolgreich.[4]
Hinter diesen beiden Klubs führte Angers nach Abschluss der Rückserie das sehr breite Mittelfeld an; eine bessere Platzierung als diesen dritten Rang erreichte der SCO bis in die Gegenwart (2012) nie. Im Tabellenkeller erlebte Frankreich den „totalen Zerfall“ des letzten – die „künstliche Fusion Paris-Sedan“ trug ihre Heimspiele im 250 Kilometer entfernten Sedan aus – reinen Hauptstadtklubs, Stade Paris, der in 38 Spielen ganze 18 Treffer erzielte und das eigene Publikum mit lediglich zwei Heimsiegen enttäuschte.[4] Der Traditionsverein wurde von einer anderen, in der Vergangenheit noch erfolgreicheren Mannschaft in die Division 2 begleitet: Stade Reims hielt sich nur eine Spielzeit im fußballerischen Oberhaus.[5] Nach den Barrages stieg auch noch Nîmes ab, während sich Toulouse darin sportlich den Klassenerhalt sichern konnte – und dennoch für anderthalb Jahrzehnte nicht mehr in der höchsten Liga antreten sollte. Der Téfécé verkaufte nämlich seine Lizenz an Red Star Olympique, 1966/67 lediglich Drittletzter der zweiten Division, der so zur folgenden Spielzeit ebenso erstklassig vertreten war wie die Aufsteiger AC Ajaccio, der FC Metz und, über den Umweg der Relegation, die AS Aix.
Die beiden Vereine der Division 1 trugen je zwei Relegationsspiele gegen die Zweitdivisionäre aus. Begegnungen zwischen Mannschaften aus der gleichen Liga gab es nicht. Die beiden bestplatzierten Teams spielten in der folgenden Saison in der Division 1.
Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9
Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
↑Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims – une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 298–300
↑Guillet/Laforge, S. 166, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.
↑Frédéric Parmentier: AS Saint-Étienne, histoire d’une légende. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2004, ISBN 2-911698-31-2, S. 291