Hitzig führte 1870 mit Gustav Theodor Fritsch Experimente zur Elektrostimulationen des Gehirns an Hunden durch. Ihr vielbeachtetes Werk war der erste Nachweis dafür, dass einzelne Funktionen in der Großhirnrinde durch elektrische Stromimpulse erregbar sind[5] und an konkreten Orten (etwa motorischen Zentren[6]) lokalisiert sind. Im Jahr 1883 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Verheiratet war er mit Henriette (Etta) Ranke (1843–1939), einer Nichte von Leopold von Ranke.
(mit Gustav Fritsch) Ueber die elektrische Erregbarkeit des Grosshirns. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Band 37, 1870, S. 300–332 (online).
Untersuchungen über das Gehirn: Abhandlungen physiologischen und pathologischen Inhalts. Hirschwald, Berlin 1874 (online).
Ueber den Quärulantenwahnsinn, seine nosologische Stellung und seine forensische Bedeutung: Eine Abhandlung für Ärzte und Juristen. Vogel, Leipzig 1895.
Hughlings Jackson und die motorischen Rindencentren im Lichte physiologischer Forschung. Gelesen in der Neurological Society of London den 29. November 1900. Hirschwald, Berlin 1901 (online).
Physiologische und klinische Untersuchungen über das Gehirn. Gesammelte Abhandlungen. Hirschwald, Berlin 1904 (online).
Literatur
Caoimhghin S. Breathnach: Eduard Hitzig, neurophysiologist and psychiatrist. In: History of Psychiatry.ISSN0957-154X, Band 3, Nummer 11, September 1992, S. 329–338, PMID 11612880.
Webb Haymaker, Francis Schiller (Hrsg.): The founders of neurology: one hundred and forty-six biographical sketches. 2. Auflage. Thomas, Springfield (Ill.) 1970, S. 229–233.
Birgit Lansky: Der Beitrag Eduard Hitzigs zur zerebralen Lokalisationslehre im späten 19. Jahrhundert. Mensch-und-Buch-Verlag, Berlin 2001.
Martin Ernerth, Jörg Kuhn (Hrsg.): Der Dorotheenstädtische Friedhof. Prominente Geschichte in der Mitte Berlins, mit Beiträgen von Jürgen Quandt, Jörg Kuhn, Klaus-Henning von Krosigk, Klaus von Dohnanyi, Giselher Hickel, Dieter Lomnitz, Nina Nedelykov, Pedro Moreira, VBB Verlag (André Förster) 2019
↑Johannes Pantel: Neurologie, Psychiatrie und Innere Medizin. Verlauf und Dynamik eines historischen Streites. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen, Band 11, 1993, S. 77–99, hier: S. 80–81.
↑Eduard Hitzig: Rede gehalten zur Einweihung der Psychiatrischen und Nervenklinik zu Halle a. S. In: Klinisches Jahrbuch. Band 3, 1891, S. 112–130.
↑Wolfgang Seeger, Carl Ludwig Geletneky: Chirurgie des Nervensystems. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 229–262, hier: S. 230.
↑Vgl. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 41.