Bei der Sprintweltmeisterschaft werden vier Strecken gelaufen, je zweimal über die Distanz von 500 m und 1.000 m, An beiden Tagen werden je zwei Strecken gelaufen. Wenn ein Sportler über eine Distanz am ersten Tag auf der Innenbahn startet, so startet er am zweiten Tag auf der Außenbahn oder umgekehrt.
Die erzielten Zeiten werden in Punkte umgewandelt. Über 500 m entspricht die gelaufene Zeit der Punktzahl, über 1.000 m ergibt die gelaufene Zeit in Sekunden geteilt durch 2 die Punktzahl. Der Athlet mit der niedrigsten Gesamtpunktzahl nach vier Strecken gewinnt die Sprintweltmeisterschaft.
Teilnehmende Nationen
Frauen
Das Teilnehmerfeld des Frauensprintmehrkampfes setzte sich aus 28 Sportlerinnen aus 15 Nationen zusammen.
Nicht mehr vertreten im Vergleich zur vorherigen Ausgaben waren Athleten aus Australien, Großbritannien und der Volksrepublik China.
Wettbewerb
Frauen
In Abwesenheit von Titelverteidigerin Jorien ter Mors, die die Saison verletzungsbedingt aussetzte, gewann Nao Kodaira – Weltmeisterin von 2017 – ihren zweiten WM-Titel und sorgte gemeinsam mit Miho Takagi für einen japanischen Doppelsieg. Takagis Medaillenerfolg galt dabei als überraschend, da sie sich nach Angabe ihres Trainers Johan de Wit auf die eine Woche später stattfindende Mehrkampf-WM konzentrierte. Nach dem Wettkampf erklärte Takagi, ihr Traum sei es, in einem Jahr sowohl bei der Sprint- als auch bei der Mehrkampf-WM das Podium zu erreichen. Hierfür war 2019 die letzte Möglichkeit, da ab 2020 beide Weltmeisterschaften gemeinsam an einem Wochenende ausgetragen wurden. Tatsächlich gewann Takagi auch bei der Mehrkampf-WM die Silbermedaille. Auf dem dritten Rang platzierte sich die US-Amerikanerin Brittany Bowe vor Vanessa Herzog aus Österreich. Die amtierende 500-Meter-Weltmeisterin Herzog hatte im ersten Lauf auf der Sprintstrecke nur wenige Hundertstelsekunden Rückstand auf Kodaira.
Endstand
Zeigt die zwölf erfolgreichsten Sportlerinnen der Sprint-WM
Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt die jeweils Schnellste.
Bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Inzell hatte Nao Kodaira ihren WM-Titel über 500 Meter an Vanessa Herzog verloren. Im Rahmen der Sprint-WM verbesserte sie die von Herzog im vorletzten Paar aufgestellte Zeit von 37,31 Sekunden im abschließenden Duell um vier Hundertstel. Kodaira gab nach dem Rennen an, in Inzell an starken Hüftschmerzen gelitten zu haben, die nun besser geworden seien.
Obwohl Brittany Bowe mehr als 1,3 Sekunden über dem von ihr aufgestellten Bahnrekord blieb, reichte ihre Zeit von 1:14,60 Minuten für den Streckensieg im ersten 1000-Meter-Lauf. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich auf den dritten Rang hinter Nao Kodaira und Miho Takagi, mit einem Hundertstelpunkt Vorsprung auf Vanessa Herzog.
Im vorletzten Paar schlug Brittany Bowe Vanessa Herzog, im letzten Duell trat Nao Kodaira gegen ihre Teamkollegin Miho Takagi an und stellte die Bestzeit des Rennens auf. In der Gesamtwertung blieben Kodaira und Takagi in Führung.
Vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf hatte Miho Takagi einen Rückstand von umgerechnet 1,17 Sekunden auf Nao Kodaira, Brittany Bowe lag weitere 0,18 Sekunden zurück. Nach dem Rennen gaben sowohl Takagi als auch Bowe an, sie hätten geglaubt, ihren Rückstand auf Kodaira wettmachen zu können. Beide liefen die schnellsten Zeiten des Rennens, Kodaira war als Dritte aber weniger als eine halbe Sekunde langsamer und gewann damit die Gesamtwertung.
Der Russe Pawel Kulischnikow gewann nach 2015 und 2016 seinen dritten Sprint-WM-Titel. Kulischnikow, der kurz zuvor bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften die Medaillenränge verpasst hatte, führte bereits nach zwei dritten Plätzen am ersten Tag die Gesamtwertung an und baute seinen Vorsprung am zweiten Tag mit einem Sieg über 500 Meter aus. Hinter ihm belegten der 500-Meter-Spezialist Tatsuya Shinhama aus Japan und der Niederländer Kjeld Nuis, der beide 1000-Meter-Rennen für sich entschied, den zweiten und den dritten Platz. Titelverteidiger Håvard Holmefjord Lorentzen lag nach dem ersten Tag in der Gesamtwertung nur Hundertstelpunkte hinter Kulischnikow, fiel aber am Finaltag auf den vierten Platz zurück. Von den drei deutschen Startern erreichte Nico Ihle als Siebter das beste Ergebnis.
Endstand
Zeigt die zwölf erfolgreichsten Sportler der Sprint-WM
Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt die jeweils Schnellste.
Das schnellste Zeit über 500 Meter lief Tatsuya Shinhama im elften Paar mit Håvard Holmefjord Lorentzen. Mehrere Athleten hatten einen Rückstand von wenigen Hundertstelsekunden.
Kjeld Nuis erreichte als einziger Athlet eine Zeit unter 1:08 Minuten. Nach ihm liefen Pawel Kulischnikow und Kai Verbij im letzten Duell gegeneinander, wobei Kulischnikow mehr als eine Sekunde Vorsprung auf den Niederländer herausfuhr und auch in der Gesamtwertung nach dem ersten Tag die Führung übernahm.
Mit seinem Sieg im zweiten 500-Meter-Rennen baute Pawel Kulischnikow seine zunächst knappe Führung im Gesamtklassement deutlich aus. Seine Zeit von 34,31 Sekunden war eine Einstellung des Thialf-Bahnrekordes.
Schnellster Läufer im zweiten 1000-Meter-Rennen war erneut Kjeld Nuis, der damit Håvard Holmefjord Lorentzen vom Bronzerang im Gesamtklassement verdrängte. Kulischnikow reichte ein zweiter Rang zum Sieg in der Gesamtwertung.