Engerwitzdorf
Engerwitzdorf ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im unteren Mühlviertel mit 9092 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Urfahr. Die ursprünglich rein bäuerliche Gemeinde rings um Gallneukirchen hat keinen eigentlichen Kernort, sie setzt sich aus 30 Streusiedlungen zusammen. Nur ein kleiner Teil der Bewohner lebt in der namensgebenden Ortschaft. Auf Grund der Nachbarschaft zu Linz und der attraktiven Lage gehört Engerwitzdorf zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden Österreichs. In Schweinbach und Mittertreffling haben sich zwei Kerne mit dichterer Bebauung und entsprechender Infrastruktur (Schulen, Einkaufszentren und anderem) gebildet, ansonsten herrschen Einfamilienhäuser und traditionelle bäuerliche Ortschaften vor. Große Teile des Gemeindegebiets sind weiterhin von der Land- und Forstwirtschaft bestimmt. GeografieEngerwitzdorf liegt auf 333 m Höhe im unteren Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,5 und von West nach Ost 11,0 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 41,09 Quadratkilometer. FlächenverteilungGemeindegliederungDie Katastralgemeinden von West nach Ost: KG Niederkulm (45632), KG Holzwiesen (45626), KG Klendorf (45629), KG Engerwitzdorf (45623) Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Nachbargemeinden
GeschichteOrtsgeschichteVon der frühgeschichtlichen Besiedlung zeugen die steinzeitlichen Funde um Engerwitzdorf[2] und die rund 25 denkmalgeschützten Hügelgräber im Ogsteiner Wald. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns. Eine ins Jahr 1125 datierte Urkunde erwähnt den Ort erstmals als Engilboldistorf,[3] wobei der Ortsname vom Personennamen Engilpolt herzuleiten ist.[4] In derselben Urkunde werden auch bereits die Ortschaften Klendorf, Wolfing, Bach und (Nieder-/Ober-)thal genannt.[3] Im Jahr 1230 wird ein Ortolfus de Sweinpach erwähnt,[5] wobei der Name des Hauptortes Schweinbach von einem Seitenbach der Großen Gusen stammt, an dem sich gerne Wildschweine aufhielten.[4] Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt, ist seither wieder bei Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 wurde Oberösterreich zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Ab Sommer 1938 „organisierte“ sich das Militär Gründe für den bis heute genutzten Garnisonsübungsplatz Treffling,[6] in dessen Bereich einige Gebiete der Gemeinden Engerwitzdorf, Linz und Steyregg im Jahr 2017 zum Sperrgebiet erklärt wurden.[7] EinwohnerentwicklungKultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrDas Gemeindegebiet wird durch die A7 (Mühlkreis Autobahn) geteilt. Im Gemeindegebiet befinden sich drei Auf-/Abfahrten (Treffling, Gallneukirchen, Engerwitzdorf). Die A7 soll durch die S10, die Mühlviertler Schnellstraße, bis zur Tschechischen Grenze verlängert werden, um die Anrainergemeinden an der B125 zu entlasten. Weiters führt die B125 (Prager Straße) durch das Gemeindegebiet. Aufgrund der Nähe zu Linz und des gut ausgebauten Anschlusses für den Individualverkehr kann die Gemeinde Engerwitzdorf einen überdurchschnittlichen Zuzug verzeichnen. Die mit 2022 geplante Regio-Tram, die Pregarten mit Linz verbinden soll und dabei den nördlichen Schienenanschluss an das Linzer Straßenbahnnetz bilden soll, führt ebenfalls durch das Gemeindegebiet von Engerwitzdorf. Nachdem Schweinbach (Ortszentrum von Engerwitzdorf) nahezu entlastet blieb, werden Teile wie Engerwitzdorf selbst wie auch Treffling durch die Trassenführung belastet. Teilweise (Engerwitzdorf) soll die Streckenführung auf einem neuzuerrichtenden Damm durch das Hochwassergebiet geführt werden. Früher führte die Pferdeeisenbahn Linz-Budweis ebenfalls über das Gemeindegebiet von Engerwitzdorf. Entlang eines Wanderweges kann man der alten Trasse folgen. Die Trasse führte von Linz über Engerwitzdorf nach Freistadt und weiter über die Staatsgrenze nach Budweis. PolitikGemeinderatDer Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
Bürgermeister
Online-DiensteDie Gemeindeverwaltung bietet den Bürgern an, bestimmte Formulare direkt zuhause auszustellen, um dadurch die Behördengänge zu vereinfachen. Die Bürger können daher mittels Webformular beispielsweise Anträge auf Sperrstundenverlängerung oder Bewerbungsbögen direkt von zuhause aus via Internet einreichen. Die Formularlösung basiert auf AFORMSSOLUTION vom österreichischen IT-Unternehmen aforms.[11] WappenBlasonierung: Durch einen silbernen Schräglinksbalken, belegt mit einem grünen Leistenstab, geteilt; oben in Grün ein goldenes Hirschgeweih, unten in Rot eine goldene, heraldische Rose mit silbernen Kelchblättern. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün. Das Hirschgeweih verweist auf die langjährige Jagdtradition in der Gemeinde. Seit 1900 gibt es zwei selbständige Jagdreviere mit insgesamt über 4.000 ha. – Die heraldische Rose ist dem Familienwappen der Engelpoldsdorfer entlehnt; der Sitz dieses freien Geschlechtes befand sich im Bereich der Ortsgemeinde, kann jedoch nicht sicher lokalisiert werden. – Die Mühlkreisautobahn A 7 vom Knoten Linz (A 1) nach Unterweitersdorf – im Wappen als silberner Schrägbalken mit grüner Mittelleiste – durchquert in einer Länge von 9,5 km das Gemeindegebiet und hat hier zwei Vollanschlüsse (in Mittertreffling und Engerwitzdorf) und einen Halbanschluss (in Schweinbach). PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Engerwitzdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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