Tobler war der Sohn des Seidenferggers und Landwirts Johann Jakob Tobler und von dessen Ehefrau Maria (geb. Sturzenegger).
Seit 1914 war er mit Hedwig, der Tochter des Müllers Wilhelm Niederer, verheiratet. Gemeinsam hatten sie mehrere Kinder.[1] Sein gleichnamiger Sohn wurde nach seinem Tod Direktor der Emmental AG.
Von 1910 bis 1913 war er Assistent und ab 1912,[2] als Nachfolger von Walter Pauli (1887–1959),[3]Redaktor der Schweizerischen Marktzeitung im Bauernsekretariat Brugg (siehe Schweizer Bauernverband). Darauf wirkte er bis 1919 als Sekretär des Verbands Nordostschweizerischer Käserei- und Milchgenossenschaften[4] in Winterthur und von 1915 bis 1956[5] als Direktor des Zentralverbands Schweizerischer Milchproduzenten.
1926 wurde er, als Nachfolger von Ernst Wyssmann (1865–1938),[6] Direktor der Schweizerischen Exportgesellschaft für Emmentaler Käse, der Emmental AG,[7] und blieb bis 1956 in diesem Amt.
Tobler setzte sich sowohl politisch als auch beruflich für die Förderung der Milch- und Käsequalität und des Futterbaus ein.
Er wurde 1917 in den Zürcher Kantonsrat gewählt und blieb dort bis zu seiner Wahl zum Regierungsrat, die im Jahr 1919 erfolgte.[9] Im Regierungsrat war er zunächst bis 1920 Vorsteher der Direktion des Innern und des Gefängniswesens, und von 1920 bis 1926 führte er die Volkswirtschaftsdirektion; 1921 erfolgte seine Wahl zum Vizepräsidenten und 1922 zum Regierungspräsidenten.[10][11] Nach seinem Rücktritt folgte ihm Rudolf Streuli (1871–1943)[12] 1926 in den Regierungsrat.[13]
Vom 1. Dezember 1919 bis zum 2. Dezember 1928 war er anfangs für die Bauernpartei und später für die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) Mitglied des Nationalrats. Als solcher sprach er sich für den Beitritt in den Völkerbund aus und gehörte 1920 dem leitenden Ausschuss des Schweizerischen Aktionskomitees für den Völkerbund an.
Von 1917 bis 1961 war er Mitglied des Grossen Vorstands des Schweizerischen Bauernverbands. Auf seine Veranlassung und Führung wurde 1944 ein Initiativkomitee gegründet, das den Bau des «Hauses des Schweizer Bauern» in Brugg als Sitz des Bauernverbands ermöglichte.[14]
1937 und 1957[15] wurde er Mitglied in der Aufsichtskommission für die Eidgenössischen Landwirtschaftlichen Versuchs- und Untersuchungsanstalten sowie 1948[16] und von 1957 bis zu seinem Rücktritt 1960[17] der Zollexpertenkommission sowie 1950[18] der Eidgenössischen Zollrekurskommission.
Von 1949 bis 1953 war er, als Nachfolger von Friedrich Traugott Wahlen, Präsident der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus; ihm folgte Rudolf Koblet.
5. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Juli 1936, S. 5 (Digitalisat).
6. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 31. Juli 1936, S. 6 (Digitalisat).
7. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. August 1936, S. 6 (Digitalisat).
8. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. August 1936, S. 6 (Digitalisat).
9. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. August 1936, S. 6 (Digitalisat).
10. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. August 1936, S. 6 (Digitalisat).
11. bis 12. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 4. September 1936, S. 6 (Digitalisat).
13. bis 14. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. September 1936, S. 6 (Digitalisat).
15. bis 16. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. September 1936, S. 6 (Digitalisat).
17. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. September 1936, S. 6 (Digitalisat).
18. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 2. Oktober 1936, S. 5–6 (Digitalisat).
19. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Oktober 1936, S. 6 (Digitalisat).
20. Wanderung. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Oktober 1936, S. 6 (Digitalisat).
Die Versorgung mit Lebensmitteln. In: Landwirtschaftlicher Informationsdienst. 1943.
Votum über «Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaues und Milchwirtschaft». In: Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitung. Band 73, Nr. 17, 1945, S. 480–485.
Die Bedeutung der Milch für die schweizerische Landwirtschaft. In: Schweizerisches Zentralblatt für Milchwirtschaft. Band 40, Nr. 41, 1951, S. 243–244.
Zur gegenwärtigen Lage in der Milchwirtschaft. In: Die Grüne. Band 79, Nr. 44, 1951, S. 1211–1228.
50 Jahre Milchverband St. Gallen-Appenzell, 1902–1952. In: Schweizerisches Zentralblatt für Milchwirtschaft. Band 41, Nr. 12, 1952, S. 69–70.
Die schweizerischen Milchproduzentengenossenschaften. In: Agrarpolitische Revue. Band 9, Heft 8/9, 1953, S. 337–352.
Die Stellung des Käseexportes in der schweizerischen Milchwirtschaft. In: Schweizerisches Zentralblatt für Milchwirtschaft. Band 43, Nr. 8, 1954.
Professor Dr. Oskar Howald zum 60. Geburtstag. In: Agrarpolitische Revue. Band 13, Heft 6/7, 1957, S. 225–228–231 und 322–333.
Emmental AG, Zollikofen und Käsemarktordnung.In: Agrarpolitische Revue. Band 15, Heft 5/6, 1959. 251–261.