Flentrop Orgelbau ist ein niederländisches Orgelbauunternehmen mit Sitz in Zaandam. Die Werkstätten für die Metall- und Holzverarbeitung befinden sich in Koog aan de Zaan. Die Firma hat seit ihrer Gründung im Jahr 1903 mehr als 400 Orgeln gebaut und zahlreiche Instrumente exportiert. Neben Orgelneubauten ist das Unternehmen im Bereich der Restaurierungen tätig. Im Jahr 2013 wurde die Rekonstruktion der Orgel der HamburgerHauptkirche Sankt Katharinen abgeschlossen.
Hendrik Wicher Flentrop (1866–1950) begründete das Unternehmen im Jahr 1903. Flentrop war Organist in Zaandam und gründete eine Klavier- und Orgelfirma. Er war ein Pionier im historisch orientierten Orgelbau. Sein Ziel war die Rückführung von Orgeln auf ihren ursprünglichen Zustand statt Anpassungen an den Zeitgeschmack. Ab 1922 stand er in Kontakt mit Albert Schweitzer. Vater und Sohn Flentrop wurden von der Orgelbewegung beeinflusst und favorisierten die mechanische Traktur und die Schleiflade.[1]
Johannes Antonij Steketee (1936–2010) leitete die Firma von 1976 bis 1998 und erhielt zunehmend internationale Aufträge, wie beispielsweise die größte Orgel der Holy Name Cathedral in Chicago mit über 71 Registern auf vier Manualen. Sein Nachfolger war Cees van Oostenbrugge (1947–2008). Nach seinem Tod übernahm Frits Elshout (* 1952) die Gesamtleitung der Firma, die 2016 an Erik Winkel (* 1971) überging.[1]
Restaurierung der Orgel von Johann von Koblenz (1511), Claes Willemszoon (1545) und Johannes Duyschot (1685); Restaurierung durch Flentrop auf Zustand von 1651[2]
umfassende Restaurierung der Scherer-Bünting-Orgel[19]
Literatur
Jan Jongepier: 75 jaar Flentrop Orgelbouw. Flentrop Orgelbouw, Zaandam 1978.
Wenzel Hübner: 21000 Orgeln aus aller Welt. 1945–1985 (= Quellen und Studien zur Musikgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart. Band7). P. Lang, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-8204-9454-5.