Die WeißweinsorteFrührote Veltliner ist in Österreich verbreitet. Ihr Name leitet sich von der frühen Reife her. Die Sorte stellt keine hohen Ansprüche und ist wegen der frühen Weinreife beliebt zur Primeurweinerzeugung. Auch als Tafeltraube hat die Sorte eine gewisse Bedeutung. Sie bringt volle, extraktreiche, milde und bukettarme Weine.
Die Triebspitze ist hellgrün und stark wollig behaart mit rötlichem Anflug.
Der Triebwuchs ist sehr stark.
Das Blatt ist groß, fünflappig.
Glattes Blattprofil
Die Traube ist groß, dichtbeerig, geschultert mit hellroten dickschaligen Beeren. Die Beeren erreichen einen hohen Zuckergehalt und schrumpfen bei Vollreife.
Frühroter Veltliner stellt keine großen Ansprüche an den Standort und kommt auch mit mageren und mittleren kalkhaltigen Böden zurecht. Nachteilig ist die relativ hohe Empfindlichkeit gegen Winter- sowie Spätfröste.
Ertrag
Die Sorte liefert mittlere Erträge.
Verbreitung
In Österreich gibt es von dieser Rebsorte 368 ha, knapp 0,8 % der Weißweinbaufläche.[3] 80 % davon liegen in den niederösterreichischen Hauptanbaugebieten, der Thermenregion um Gumpoldskirchen sowie dem südlichen Weinviertel, dem Kamptal, dem Kremstal und am Wagram. In Deutschland gibt es 4 ha (2014).[4]
Wein
Der Wein ist voll, extraktreich, mild und bukettarm. Bukett erinnert an Blüten und Bittermandel. Er reift sehr rasch und wird für die Primeurweine verwendet. Für längere Lagerung ist der Wein nicht geeignet.
Vor- und Nachteile
Vorteile
Die Sorte reift sehr früh – Primeurweinerzeugung.
Sie stellt geringe Ansprüche an Boden und Lage und besitzt eine mittlere Kalkverträglichkeit.
Nachteile
Ist winterfrostempfindlich, spätfrostempfindlich, anfällig gegen Peronospora, Vogel- und Wespenfraß.
Liefert unsichere Erträge, bei schlechter Reife und durch Winterfrostschäden.
Malvasier, Frühroter Malvasier, Roter Malvasier, Rote Babotraube.
Der Frührote Veltliner darf nicht mit der im südlichen Europa verbreiteten Sorte Malvasier verwechselt werden.
Literatur
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
Verzeichnis der österreichischen Qualitätsweinrebsorten und deren Klone. Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, Klosterneuburg 2008.
↑Verzeichnis der österreichischen Qualitätsweinrebsorten und deren Klone. Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, Klosterneuburg 2008.
↑1. Anbaustatistik für das Jahr 2014, Statistisches Bundesamt (2015): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.