1953–1993 Sozialistische Fraktion 1993–2004 Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas 2004–2009 Sozialistische Fraktion 2009–2014 Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten seit 2014 Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten
Die Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (auch Progressive Allianz der Sozialdemokraten, englischProgressive Alliance of Socialists & Democrats, kurz S&D, von 2009 bis 2014 Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament) ist eine Fraktion im Europäischen Parlament. Sie umfasst die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) sowie weitere Mitglieder, die keiner Partei auf europäischer Ebene angehören, aber programmatisch der Sozialdemokratie nahestehen. Mit insgesamt 136 Europaabgeordneten (Stand 23. Januar 2025[1]) ist sie die zweitgrößte Fraktion des Parlaments.[2]
Abgeordneter ist individuelles Mitglied der Europapartei.
Geschichte
In der damaligen Parlamentarischen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde am 23. Juni 1953 erstmals eine Sozialistische Fraktion (auch Sozialdemokratische Fraktion, englisch Socialist Group, französisch Groupe socialiste) eingerichtet. Seit den 1970er Jahren bis zur Europawahl 1999 war sie die stärkste Fraktion des fortentwickelten Europäischen Parlaments. Nach der Gründung der SPE als europäische politische Partei 1992 wurde die Fraktion am 21. April 1993 in Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas umbenannt. Am 20. Juli 2004 wurde die Fraktion zur Unterscheidung von SPE wieder in Sozialistische Fraktion im Europäischen Parlament umbenannt.
Unter heutigem Namen wurde die S&D am 23. Juni 2009 nach der Europawahl 2009 gegründet.[5] Mit der Umbenennung sollte die Einbindung der italienischen Partito Democratico (PD) ermöglicht werden: Diese Mitte-links-Partei war 2007 aus verschiedenen Parteien hervorgegangen, die zuvor im Europäischen Parlament teils der sozialdemokratischen, teils der liberalen Fraktion angehörten. Da einige PD-Mitglieder eine Selbstbezeichnung als „Sozialisten“ ablehnten, sollte ihnen durch den neuen Namen eine Zustimmung zu der gemeinsamen Fraktion erleichtert werden.[6] Vier Abgeordnete der PD gehörten zeitweise der Europäischen Demokratischen Partei an. Anfang 2014 trat die PD auch der SPE bei.[7]
↑Martin Schulz: Spitzenkandidat der Sozialdemokraten. 1. März 2014, abgerufen am 1. August 2024: „Denn zum Wochenende hatte der sozialdemokratische Partito Democratico (PD) in Rom beschlossen, Vollmitglied in der SPE zu werden. Drei Monate nach seinem Amtsantritt als PD-Vorsitzender hatte der am vergangenen Sonntag als Ministerpräsident vereidigte Matteo Renzi diesen lang umkämpften Schritt mit überwältigender Mehrheit in seinem erweiterten Parteivorstand durchsetzen können.“