Jacob Friedrich Friese wurde als zweiter Sohn des Schulmeisters, Organisten und späteren Orgelbauers Matthias Friese und der Schulmeisterstochter Magdalena Sophia, geb. Hupe, in Bassendorf geboren. Auch er wurde Lehrer, Organist und Orgelbauer und lebte zunächst in Polchow bei Güstrow. Im Jahr 1802 verlegte er seine herzoglich privilegierte Orgelbauwerkstatt nach Parchim. Jacob Friedrich Frieses Neffe Friedrich Matthias Theodor Friese (genannt Friedrich Friese II) machte ab 1807 seine Orgelbauerlehre bei ihm und übernahm nach seinem Tod 1833 die Werkstatt. Er listete später 37 Orgelneubauten und über hundert Orgelreparaturen seines Onkels auf. 31 Orgelbauten sind uns bekannt, sechs bleiben unbekannt. Diese könnten auch Privataufträge gewesen sein. Damit wurde Friese I zum Begründer einer der bedeutendsten Orgelbauwerkstätten Mecklenburgs im 19. Jahrhundert. Friedrich Friese I starb am 5. November 1833 in Parchim. Von seinen 37 Orgeln sind nur die fünf Instrumente in Groß Salitz, Lübtheen, Zittow, Granzin und Wustrow (Warsow) erhalten geblieben. In Laage, Moisall und Spornitz blieben die Gehäuse seiner Orgeln erhalten.
erhalten, seit 1874 in Warsow mit neuem Gehäuse von Johann Heinrich Runge, 1999 restauriert und erweitert, dabei der Prospekt verändert durch Martin-Christian Schmidt.→ Orgel
Literatur
Friedrich Drese: Stammtafel der Organisten- und Orgelbauerfamilie Friese. In: Roland Steinbrück (Hrsg.): Die Friese-Orgel von 1877 in der Stiftskirche zu Bützow. Festschrift zur Wiedereinweihung am 25. September 1999. Bützow 1999.
Friedrich Drese: Zum Orgelbau in Mecklenburg. In: Festschrift zur Orgelweihe der Friese-Orgel – St. Georgenkirche Parchim im Oktober 2001. Parchim 2001.
Matthias Gretzschel: Orgeln in Mecklenburg-Vorpommern – Für die Zukunft gerettet. Hamburger Abendblatt, Axel Springer AG, Hamburg 2003.
Max Reinhard Jaehn: Friese. Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen. Band 2, Werkverzeichnis Friese I vgl. S. 74.