Fritz GauseFritz Gause (* 4. August 1893 in Königsberg i. Pr.; † 24. Dezember 1973 in Essen) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Historiker und Archivar. LebenFritz Gause, Sohn von August Gause, Magistratsdirektor beim Königsberger Oberbürgermeister Siegfried Körte, und seiner Frau Margarete geb. Hunke, war der Bruder von Alfred Gause. Die Familie wohnte von 1905 bis 1945 in Kalthof (Königsberg). Fritz Gause besuchte das Collegium Fridericianum und studierte nach dem Abitur an der Albertus-Universität Königsberg Geschichte, Germanistik und Geographie. Er war Mitglied der Wissenschaftlichen Verbindung Hohenstaufen im Deutschen Wissenschafter-Verband. Er diente als Kriegsfreiwilliger bei der Feldartillerie an der Ostfront. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er das Studium abschließen und wurde am 16. Dezember 1921 mit der Dissertation Die Landgerichte des Ordenslandes Preußen bis zur Säkularisation, unter besonderer Berücksichtigung der Landschöffenbücher von Bartenstein und Gilgenburg/Hohenstein zum Dr. phil. promoviert. Anschließend war er zeitlebens Lehrer, immer an Mädchenschulen. Seit 1923 und erneut seit der Wiederbegründung von 1950 war er ein engagiertes Mitglied der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung.[1] Gause war kurz zuvor in den Schuldienst eingetreten und 1922 Studienrat am Goethe-Oberlyzeum in Königsberg geworden. Die Stadt übertrug ihm 1938 die Leitung des Stadtarchivs Königsberg und die Direktion des Stadtgeschichtlichen Museums Königsberg. Auf beiden Posten blieb er bis 1945, stets der Wissenschaft zugewandt, wurde aber während des Zweiten Weltkriegs trotz gesundheitlicher Probleme an der Front eingesetzt. Siebenmal verwundet, geriet er bei Kriegsende in polnische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde. Er kam nach Essen, wo er als Lehrer an einem Mädchengymnasium unterrichtete und 1959 als Oberstudienrat pensioniert wurde. Die Stadtgemeinschaft Königsberg wählte ihn 1967 zum Vorsitzenden.[2] Unter seiner Ägide entstand in Königsbergs Patenstadt Duisburg das Museum Stadt Königsberg, das am 20. Oktober 1968 eingeweiht wurde.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Gause zu den Protagonisten der sich neu konstituierenden Ostforschung, deren zentrale Themen die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 war. Seine Geschichte des Preußenlandes (1966) spiegelte primär die Frontstellung gegen die „europafremde Macht“ Russland, die das Schicksal der Region nicht auf Dauer bestimmen dürfe. Seine Darstellung war dem Konzept des Deutschtums und der Auseinandersetzung mit Polen verhaftet.[4] Gegenüber Hermann Aubin beharrte Gause auf dem Begriff „Ostdeutschland“ statt „Ostmitteleuropa“, um den deutschen Anteil an der Geschichte des Raumes zu betonen.[5] Gause schrieb eine dreibändige Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen sowie eine Reihe von Beiträgen für die Neue Deutsche Biographie und setzte mit Kurt Forstreuter die Altpreußische Biographie fort.[2] Er starb 1973 am Heiligen Abend mit 80 Jahren. Begraben ist er auf dem Parkfriedhof Essen. Ehrungen
Schriften
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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