Er war von sportlicher, athletischer Gestalt, wog ca. 105 kg und war auch ein guter Leichtathlet und Gewichtheber. Seine internationalen Erfolge begannen bereits 1921 mit dem Gewinn der Jugend-Europameisterschaft. Diese Erfolge setzten sich dann bis 1941 mit Höhen und Tiefen fort. Er kämpfte mit allen damaligen Weltklasseringern und konnte die meisten von ihnen wenigstens einmal besiegen. Seine Kämpfe gegen die Schweden Carl Westergren und Rudolf Svensson, gegen den Finnen Hjalmar Nyström und gegen Kurt Hornfischer, Nürnberg und Willi Müller (Köln) schrieben Ringergeschichte.
Im Jahre 1932 hatte es Georg Gehring in der Hand, in Los Angeles Olympiasieger im Schwergewicht, griechisch-römischer Stil, zu werden. In einem der Vorrundenkämpfe hatte er dort den Schweden Carl Westergren, der als sein härtester Rivale galt, nach Punkten besiegt. In seinem nächsten Kampf verlor er aber völlig überraschend gegen den Tschechen Josef Urban, den er vorher bei mehreren Anlässen schon besiegt hatte und rutschte damit auf den undankbaren 4. Platz ab. Bei der Eröffnungsfeier der Spiele war er Fahnenträger der deutschen Mannschaft.
Ab 1933 stand er in Deutschland im Schatten von Kurt Hornfischer aus Nürnberg. 1936 schaffte er es aber, sich im griechisch-römischen Stil für die Olympischen Spiele in Berlin zu qualifizieren. Da dem dreifachen Europameister Hornfischer aber in diesem Stil größere Gewinnaussichten zugetraut wurden, musste Georg Gehring in Berlin im freien Stil, der ihm nicht so gut lag, antreten und kam in dieser Stilart auch nur auf den 7. Platz.
In elf Länderkämpfen blieb Georg Gehring für die deutsche Mannschaft elfmal siegreich. Er starb mit nur 39 Jahren 1943 in Stettin.[1]
Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976,
Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
Dokumentation Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Herausgeber Deutscher Ringer-Bund, Verlag "Der Ringer", Niedernberg, 1992, Seiten 84 bis 87, 178, 220, 221 u. 231