Der Ort Großharthau liegt rund sechs Kilometer westsüdwestlich von Bischofswerda beidseitig der Bundesstraße 6, wobei sich der größere Teil des Siedlungsgebiets nördlich dieser Straße befindet. Zwischen Seeligstadt und Großharthau schneidet die Bahnstrecke Dresden–Görlitz die nordwestlich von Großharthau liegende Massenei, bevor sie den Bahnhof Großharthau im Südwesten der Ortschaft erreicht.
Das Dorf wird von der Wesenitz berührt, die sich im Schlosspark mit der von Frankenthal kommenden Gruna vereinigt.
Zur Gemeinde Großharthau gehören die Ortsteile Großharthau, Bühlau, Schmiedefeld und Seeligstadt.
Einwohnerzahl
Fläche
Großharthau
1371
800 ha
OT Bühlau
489
620 ha
OT Schmiedefeld
445
660 ha
OT Seeligstadt
1127
1650 ha
Gesamt
3432
3730 ha
Stand 31. Dezember 2004 (Efeu)
Geschichte
Harthau wurde erstmals im Jahr 1223 beziehungsweise 1228 urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Bühlau fand im Jahr 1121 als Byla, Bela die erste urkundliche Erwähnung. Der Ort bestand als sorbischer Weiler schon länger. Der Name Harthau stammt vielleicht vom germanischen Harth gleich Ort im Wald ab. Am 15. August 1793 brannten die Dorfkirche und noch einige weitere Häuser ab. Dabei wurde auch die Bibliothek vernichtet. Schon im Jahr 1794 wird die neue Kirche eingeweiht. Auch während des Siebenjährigen Krieges und des Befreiungskrieges im Jahr 1813 wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen. Napoleon selbst übernachtete dreimal im Ort. Bis ins 20. Jahrhundert war der Ort als Harthau bekannt.
Ortsnamenformen
1241: Hart, 1350: czů der Harthe, 1402: Harta, 1426: zcur Harte, 1465: Harth, 1539: Harthaw, 1768: Hartha bey Goldbach, 1836: Harthau (Groß- und Klein-), 1875: Harthau b. Bischofswerda[2], 1893 Großharthau
Verwaltungszugehörigkeit
1590: Amt Stolpen, 1764: Amt Stolpen, 1816: Amt Stolpen, 1843: Amt Stolpen, 1856: Gerichtsamt Bischofswerda, 1875: Amtshauptmannschaft Bautzen, 1952: Kreis Bischofswerda, 1994: Landkreis Bautzen
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1994 wurden die Ortschaften Bühlau und Schmiedefeld sowie am 1. März 1994 der Ort Seeligstadt eingemeindet.
Seit den Wahlen am 10. Juni 2001 ist Jens Krauße (SPD; * 1966) Bürgermeister von Großharthau. Er war bis zur Kreisreform 2008 der einzige SPD-Bürgermeister im Landkreis Bautzen.
Der Schlosspark (Rittergutspark) ist Mitglied des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße.[6] Dies verbessert die Möglichkeiten der Pflege (Parkseminare) und die Aussichten auf Förderung sowie die touristische Erschließung.
Theodor Seidel (* 1931), Jurist, Vorsitzender Richter am Landgericht Berlin, wuchs in Großharthau auf
Literatur
Martin Burkhardt: Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt. Buchdruckerei Radeberg, 1954.
Roland Paeßler: Heimatblätter. Historischer Streifzug durch die Gegend um Großharthau und Bischofswerda. Ideen+Werbung Bautzen, 1997.
Cornelius Gurlitt: Großharthau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 31. Heft: Amtshauptmannschaft Bautzen (I. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1908, S. 90.