Psidium-Arten sind verholzende Pflanzen und wachsen als immergrüne, Sträucher oder kleine Bäume. Die Borke ist grau und glatt. Die Rinde der Zweige ist behaart. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten besitzen eine Fiedernervatur.
Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder paarweise in den Blattachseln über zwei Tragblättern. Die relativ großen, zwittrigen Blüten sind vier- bis fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Der glocken- bis krugförmige Blütenbecher (Hypanthium) ist mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die vier oder fünf Kelchblätter sind ungleich. Die vier oder fünf Kronblätter sind weiß. In vielen Kreisen stehen insgesamt viele Staubblätter mit ellipsoiden Staubbeuteln. Der unterständige Fruchtknoten ist vier-, fünf- oder mehrkammerig. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich zahlreiche Samenanlagen. Der lineale Griffel endet in einer ausgedehnten Narbe.
Früchte und Samen
Die kugeligen bis birnenförmigen, fleischigen Beeren enthalten viele Samen. Auf der Beere sind die haltbaren Kelchblätter erkennbar. Die gut entwickelte Plazenta ist fleischig. Die Samen besitzen eine harte Samenschale und einen gekrümmten Embryo mit langem Hypocotyl sowie zwei kurzen Keimblättern (Kotyledonen).
Systematik und Verbreitung
Carl von Linné stellte 1753 die Gattung Psidium mit der TypusartPsidium guajavaL. in Species Plantarum, 1, S. 470[1] auf.[2]Synonyme für PsidiumL. sind: CalyptropsidiumO.Berg, Corynemyrtus(Kiaersk.) Mattos, CuiavusTrew, EpisyzygiumSuess. & A.Ludw., GuajavaMill., GuayabaNoronha nom. nud., MitropsidiumBurret.[3][4]
Die Gattung Psidium gehört zur Tribus Myrteae in der Unterfamilie Myrtoideae innerhalb der Familie Myrtaceae.[4]
Die Arten der neotropischen Gattung Psidium gedeihen in tropischen bis subtropischen Gebieten.[3] Ein Zentrum der Artenvielfalt sind karibische Inseln; allein auf Kuba sind etwa 22 Arten endemisch.
Psidium amplexicaulePers. (Syn.: Psidium dumetorumProctor, Psidium harrisianumUrb., Psidium sessilifoliumAlain): Sie kommt in der Karibik und im nordöstlichen Brasilien vor.[3]
Erdbeer-Guave (Psidium cattleyanumAfzel. ex Sabine, Syn.: Psidium littoraleRaddi, Psidium arboreumVell.): Sie kommt im östlichen und südlichen Brasilien und in Uruguay vor.[3]
Psidium cauliflorumLandrum & Sobral: Sie kommt im brasilianischen Bundesstaat Bahia vor.[3]
Psidium oligospermumMart. ex DC. (Syn.: Psidium claraenseUrb., Psidium sartorianum(O.Berg) Nied.): Sie kommt von Mexiko bis ins tropische Amerika vor.[3]
Erdbeer-Guave (Psidium cattleyanumAfzel. ex Sabine, Syn.: Psidium littoraleRaddi):
Blätter und Blüten
Unreife Früchte
Reife Früchte
Geerntete Früchte
Beachte
Trotz Ähnlichkeit gehört die Brasilianische Guave (Acca sellowiana) nicht zu dieser Gattung.
Quellen
Jie Chen & Lyn A. Craven: Myrtaceae: Psidium, S. 331 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 13 – Clusiaceae through Araliaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007. ISBN 978-1-930723-59-7 (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
↑ abPsidium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.