Hahnenkamm (Altmühltal)
Der Hahnenkamm ist als Jura-Kalkstein-Höhenzug ein bis 656,4 m ü. NHN[1] hoher und zirka 20 Kilometer langer Nordwestausläufer der Fränkischen Alb in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach in Bayern, Deutschland. NamenskundlichesFrühe Namensdeutungen wie Hunnenkamp oder Campus hunorum ("Schlachtfeld der Hunnen") stellten eine legendarische Verbindung mit Attila dem Hunnenkönig her. Andere Hypothesen lassen den Namen auf Hain zurückgehen. Als Haynenkamm oder Haynenkamp würde er "bewaldeter Bergrücken" bedeuten. Wilhelm Kraft vermutet, dass sich der Begriff Hahnenkamm von einem gleichnamigen Gewann bei Rehlingen aus auf den gesamten Höhenzug verbreitete. Martin Winter deutet den Namen direkter als Bezug auf die Topographie der Hügelkette, die die lokale Bevölkerung an den Kopf eines Hahns erinnerte.[2] GeographieLageDer Hahnenkamm liegt im Städteviereck von Gunzenhausen im Norden, Weißenburg im Osten, Treuchtlingen im Südosten und Wassertrüdingen im Westen. Nordöstlich wird er von der Altmühl begrenzt, etwas südwestlich liegt das von der Wörnitz durchflossene Nördlinger Ries; Letzteres trennt Schwäbische Alb und Fränkische Alb. Von der Altmühl erhebt sich der Hahnenkamm etwa 200 m über den Talgrund. Der teilweise von Laubwald bewachsene Höhenzug ist Teil des Naturparks Altmühltal. Der höchste bewohnte Ort am Hahnenkamm ist Auernheim, das auf 634 m Höhe liegt und sich zusammen mit Hohenstein den Rang teilt, die höchstgelegene Ortschaft Mittelfrankens zu sein. Naturräumliche ZuordnungDer Hahnenkamm gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Fränkische Alb (Nr. 08), in der Haupteinheit Südliche Frankenalb (082) und in der Untereinheit Altmühlalb (082.2) zum Naturraum Hahnenkammalb (082.20). Seine Landschaft fällt nach Westen über Norden bis Osten in der Haupteinheitengruppe Fränkisches Keuper-Lias-Land (Nr. 11), in der Haupteinheit Vorland der Südlichen Frankenalb (110) und in der Untereinheit Hahnenkamm-Vorland (110.2) in den Naturraum Hahnenkamm-Vorberge (110.21) ab. BergeZu den Bergen bzw. Erhebungen des Hahnenkamms und seiner Ausläufer gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):[1]
In westlicher Nachbarschaft liegt der Hesselberg (689 m), der höchste Berg der Fränkischen Alb. OrtschaftenZu den Ortschaften im und am Hahnenkamm gehören – betrachtet etwa im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden):
GeologieDie Geologie des Hahnenkamms entspricht im Grunde der restlichen Frankenalb. Der Fuß des Höhenzugs wird von Tonsteinen des Schwarzjuras dominiert. Die unteren Hänge bestehen aus Opalinuston, der erste Steilanstieg wird von Eisensandstein gebildet. Nach einer weiteren dünnen Stufe der Sengenthal-Formation folgt das Plateau aus Bankkalken und Schwamm-Algen Riffen des Weißjuras. Vereinzelt treten Auswurfmassen des Ries-Ereignisses und Steinerne Rinnen auf. Vorhandene Quarzit-Blöcke könnten kreidezeitlich sein.[3] SchutzgebieteAuf oder an dem Hahnenkamm liegen die Naturschutzgebiete Steinerne Rinne bei Wolfsbronn (CDDA-Nr. 82630; 1984 ausgewiesen; 6 ha groß) und Buchleite bei Markt Berolzheim (CDDA-Nr. 162621; 1986; 31 ha). Auf dem Höhenzug befinden sich auch Teile des Landschaftsschutzgebiets Schutzzone im Naturpark Altmühltal (CDDA-Nr. 396115; 1995; 1.632,96 km²) und des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Trauf der südlichen Frankenalb (FFH-Nr. 6833-371; 43,24 km²).[1] WirtschaftDer Hahnenkamm wird hauptsächlich landwirtschaftlich, touristisch und energiewirtschaftlich genutzt. Die zur Stärkung der dortigen Wirtschaft in den 1970er Jahren am Nordtrauf bei Heidenheim erbaute Hahnenkamm-Kaserne der Bundeswehr wurde im Zuge der Bundeswehrreform 2003 geschlossen.[4] Ebenfalls in dieser Zeit wurde zur Förderung des Tourismus der Hahnenkammsee bei Hechlingen angelegt. Der 1996 angelegte Windpark Hahnenkamm bei Heidenheim-Degersheim besteht seit 2011 aus zwölf Windkraftanlagen. SehenswürdigkeitenZu den Sehenswürdigkeiten am Hahnenkamm gehören:
WanderwegeWanderwege des Hahnenkamms sind:
Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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