Hermann JakobsHermann Jakobs (* 2. März 1930 in Hagen) ist ein deutscher Historiker. Er lehrte von 1975 bis 1995 als Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sein wissenschaftliches Werk ist besonders von der Papstgeschichte und der Landesgeschichte bestimmt. Leben und WirkenHermann Jakobs legte 1951 das Abitur in Münster ab. Er studierte die Fächer Geschichte, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Marburg, Göttingen, Stuttgart und Köln. Im Jahr 1956 wurde er in Köln bei Theodor Schieffer mit der Arbeit Die Hirsauer. Ihre Ausbreitung und Rechtsstellung im Zeitalter des Investiturstreites promoviert. In Köln erfolgte 1966 mit dem Thema Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien auch seine Habilitation. Jakobs lehrte zunächst in Köln, und seit 1975 war er Professor an der Universität Heidelberg, wo er bis zu seiner Emeritierung zum Ende des Wintersemesters 1994/95 Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften lehrte. Dort war er auch von 1975 bis 1999 Direktor des Instituts für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde. Jakobs betreute 13 Dissertationen und zwei Habilitationen.[1] Zu seinen wichtigsten akademischen Schülern gehören Rolf Hammel-Kiesow, Armin Kohnle, Folker Reichert und Armin Wolf. In der akademischen Selbstverwaltung war Jakobs zweimal (1977/78 und 1989/90) als Dekan der Philosophischen Fakultät tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Verfassungs- und Sozialgeschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts in Kloster- und Kirchenreform, die Kommunale Bewegung, die Typologie der frühen Stadtsiegel und die Papsturkunden. Dissertation und Habilitationsschrift widmeten sich zwei grundlegenden Werken zur hochmittelalterlichen Mönchsreform. Beide Arbeiten zeigen den Einfluss von Theodor Schieffer und von Kassius Hallinger. Mit seiner Dissertation legte er erstmals seit Paul Giseke (1883)[2] wieder eine umfassende Darstellung über die hirsauische Reform vor. Im späteren Verlauf seiner Laufbahn widmete er sich vor allem den Papsturkunden. Der Schwerpunkt seiner landesgeschichtlichen Arbeiten liegt im rheinischen und südwestdeutschen Raum. Von 1979 bis 2012 war Jakobs zusammen mit Jochen Bleicken und Lothar Gall Mitherausgeber der Reihe Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Jakobs ist seit 1979 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und ordentliches Mitglied (seit 2007 korrespondierendes Mitglied) der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Jakobs wurde in die Commission internationale de diplomatique berufen und blieb dort bis 2000. Im Jahr 1995 wurde er mit einer Festschrift gewürdigt.[3] SchriftenEin Schriftenverzeichnis erschien in: Joachim Dahlhaus, Armin Kohnle (Hrsg.): Papstgeschichte und Landesgeschichte. Festschrift für Hermann Jakobs zum 65. Geburtstag (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte. H. 39). Böhlau, Köln u. a. 1995, ISBN 3-412-10894-4, S. 659–666. Monographien
Herausgeberschaften
Literatur
Weblinks
Anmerkungen
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