Hottingen (Stadt Zürich)
Hottingen (zürichdeutsch Hottinge[1]) ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbständige Gemeinde Hottingen wurde 1893 eingemeindet. Sie bildet heute zusammen mit Fluntern, Hirslanden und Witikon den Kreis 7. Wappen
GeschichteErstmals urkundlich wird Hottingen im Jahr 946 als Hottinga erwähnt. Dies steht ahd. für «Siedlung der Leute des Hotto».[2] Ähnliche Herkunft besitzen die Ortsnamen Hottwil im Kanton Aargau, sowie Hottingen in Rickenbach (Deutschland). Ende des Mittelalters bestand die Siedlung aus gut zwei Dutzend Haushalten. Später bildeten sich um den heutigen Kreuzplatz und um den heutigen Hottingerplatz zwei Siedlungskerne. Die Hänge des Adlisbergs waren fast vollständig durch Reben genutzt. Im 18. Jahrhundert wohnten neben Bauern auch Kleinhandwerker und Heimarbeiter der Textilindustrie am Ort. Mit der Entwicklung der nahen Stadt Zürich setzte im 19. Jahrhundert eine grosse Bautätigkeit ein. 1902–1905 wurde die evangelisch-reformierte Kreuzkirche im Stil des Klassizismus und Jugendstils gebaut, als Pendant zur gegenüberliegenden Kirche Enge. 1906–1908 folgte die römisch-katholische Kirche St. Anton, die als neuromanische Kirche mit Jugendstilelementen erbaut wurde und der erste öffentliche Auftrag des späteren ETH-Professors Karl Moser in Zürich war. ReligionIn Hottingen gibt es derzeit acht christliche Gemeinden und Gruppen, die sieben Gotteshäuser besitzen:
An der Bergstrasse beim Wolfbachtobel befindet sich Zürichs Hare-Krishna-Tempel. Bildung und KulturIn Hottingen sind sechs öffentliche Schulen angesiedelt. Das Quartier gehört zum städtischen Schulkreis Zürichberg, im Quartier selber liegen die Primarschulen «Bungertwies» – organisiert als Tagesschule – und Ilgen. Das «Bungertwies» umfasst eine eigene Schulschwimmanlage, in der Schule untergebracht sind die Stufe Kindergarten, die Unterstufe (1.–3. Klasse) und die Mittelstufe (4.–6. Klasse). Das «Ilgen» beherbergt im Ilgen A die Stufe Kindergarten und die Unterstufe, im Ilgen B die Mittelstufe. Die Oberstufe (7.–9. Schuljahr) wird in den Nachbarquartieren besucht, der Schulkreis Zürichberg umfasst die drei Oberstufenschulhäuser Hirschengraben, Hirslanden-Hofacker und Riesbach-Münchhalde, sowie die Kunst- und Sportschule Neumünster. Von den auf kantonaler Ebene organisierten Gymnasien sind in Hottingen die Kantonsschule Rämibühl und die Kantonsschule Hottingen angesiedelt. Die KS Hottingen ist ein Gymnasium mit wirtschaftlich-rechtlichem Profil sowie eine Informatikmittelschule. Lesezirkel HottingenDer Lesezirkel Hottingen wurde am 4. November 1882 durch die Hottinger Turnvereinskollegen Wilfried Treichler und Hans Bodmer im Wirtshaus zur Sonnegg gegründet. Er wollte «belehrende Unterhaltung», «Kenntnis der Tagesliteratur» und «Studium des politischen, sozialen, wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens der Gegenwart» für «weite Kreise der Bevölkerung unentgeltlich zugänglich» machen. 1886 begannen die legendären Abende für Literatur und Kunst. Unter anderen lasen Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Rudolf Alexander Schröder, Karl Kraus, Ernst Zahn und Thomas Mann. Während rund 50 Jahren war der als Verein organisierte Lesezirkel Hottingen ein prägendes Element im Kulturleben der Stadt Zürich. Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde er wegen finanzieller Schwierigkeiten liquidiert.[5] Persönlichkeiten
Sehenswürdigkeiten
VerkehrHottingen wird vom Stadtzentrum her durch die Tramlinien 3 und 8 der Verkehrsbetriebe Zürich erschlossen, ferner durch die Trolleybuslinie 31. Die höher gelegenen Gebiete des Quartiers sind mit der Tangential-Trolleybuslinie 33 sowie mit der Dolderbahn erreichbar. Der Kreuzplatz am südlichen Quartierrand ist zudem durch die Tramlinien 11 sowie durch die Forchbahn (S18) an den öffentlichen Verkehr angebunden. Der Adlisberg ist ab dem Römerhofplatz mit der Dolderbahn verbunden. Hauptverkehrsachsen sind die Hottingerstrasse (welche beim Schauspielhaus beginnt und beim Römerhofplatz in die Asylstrasse übergeht) sowie die Bergstrasse (welche den Klusplatz mit der Kirche Fluntern verbindet). Eine weitere wichtige Verkehrsachse – die bereits die Quartiergrenze zu Riesbach bildet – ist die Kreuzbühl-/Forchstrasse (Verbindung vom Bahnhof Stadelhofen zum Hegibachplatz). Literatur
WeblinksCommons: Hottingen (Stadt Zürich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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