Allmayer-Beck war Sohn des Ministerialrats im österreichischen Handelsministerium, Max Vladimir Allmayer-Beck (1876–1947), adoptierter Neffe von Max Wladimir von Beck, k.k. Ministerpräsident und Präsident des Rechnungshofs. Er wurde als Freiherr geboren (bis 1919) und legte 1936 die Matura am katholischen Gymnasium Kalksburg im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing ab.
1950 wurde Allmayer-Beck Archivar im Wiener Kriegsarchiv, dessen stellvertretender Direktor er bis 1956 war, 1961 Leiter der Militärwissenschaftlichen Abteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Dort wirkte er am Aufbau der Reihe Für den Kommandanten mit. Von 1965 bis 1983 amtierte er als Wirklicher Hofrat und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, mit einer Dauer von 18 Jahren war er damit der bislang längstdienende Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums seit dessen Wiedereröffnung 1955.
Er war ferner Gastlehrer an der Landesverteidigungsakademie und Präsident des Militärvereins Alt Neustadt. In den 1970er Jahren belebte er die Österreichische Kommission für Militärgeschichte neu, der er bis 1998 als Präsident vorstand. Danach war er deren Ehrenpräsident. Außerdem war er u. a. Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs, des Wiener St. Johanns Clubs (Nachfolger der Vereinigung katholischer Edelleute unter der Patronanz des Malteserordens) und der Rotarier.
Militärhistorische Veröffentlichungen
Allmayer-Beck galt als eher konservativer Publizist. Sein Werk als Autor hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung der wissenschaftlich fundierten Militärgeschichtsschreibung in Österreich; er „wirkte […] schulebildend auf Forscher und Offiziere“ (Kurt Peball)[2].
Vogelsang. Vom Feudalismus zur Volksbewegung (= Beiträge zur neueren Geschichte des christlichen Österreich). Herold Verlag, Wien 1952.
Ministerpräsident Baron Beck. Ein Staatsmann des alten Österreich. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1956. (Verlag Oldenbourg, München 1956)
Otto Schulmeister (Hrsg. unter Mitwirkung von Johann Christoph Allmayer-Beck und Adam Wandruszka): Spectrum Austriae. Herder-Verlag, Wien 1957. (überarbeitete Neuauflage, Molden, Wien u. a. 1980, ISBN 3-217-01087-6)
Der Konservativismus in Österreich (= Konservative Schriftenreihe. Bd. 4). Isar-Verlag, München 1959.
Otto Schulmeister (Hrsg. in Gemeinschaft mit Johann Christoph Allmayer-Beck und Erich Lessing): Imago Austriae. Herder, Wien 1963.
mit Franz Becker (Bearb.): 21. Infanterie-Division. Rußlandfeldzug 1941. Hrsg. vom Traditionsverband/Kameradenhilfswerk e. V. 21. Infanterie-Division Hamburg, Hamburg 1965.
K.k. österreichischer Militair-Leichen-Conduct um 1855. Krey, Wien 1974.
Die K.(u.)K.-Armee. 1848–1914. Verlag Bertelsmann, München u. a. 1974, ISBN 3-570-07287-8. (mit Erich Lessing: Sonderausgabe, Prisma-Verlag, Gütersloh u. a. 1980)
Schein und Wirklichkeit. Das Burgtheater und die K.u.K. Armee. Katalog. Ausstellung anläßlich des Burgtheater-Jubiläums. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 1976.
Die kaiserlichen Kriegsvölker. Von Maximilian I. bis Prinz Eugen, 1479–1718. Bertelsmann, München 1978, ISBN 3-570-00290-X.
Band 2: Saal I. Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. 1982, ISBN 3-7023-4007-6.
Band 3: Saal II. Das 18. Jahrhundert bis 1790. 1983, ISBN 3-7023-4012-2.
Band 4: Saal VI. Die k.(u.)k. Armee von 1867–1914. 1989.
Der stumme Reiter. Erzherzog Albrecht – der Feldherr „Gesamtösterreichs“. Verlag Styria, Graz u. a. 1997, ISBN 3-222-12469-8.
Die Geschichte der 21. (ost.-westpr.) Infanterie-Division. Hrsg. vom Traditionsverband der 21. Infanterie-Division Kameradenhilfswerk e. V. Skizzen und Anlage: Heinz Lindner. Schild-Verlag, München 2001, ISBN 3-88014-097-9.
Militärakademie – Kriegsschule – Fahnenjunkerschule. Wiener Neustadt 1938–1945. Bundesheer, Wien 2006. (Böhlau, Wien u. a. 2010, ISBN 978-3-205-78459-3)
Vom Gastwirtssohn zum Ministermacher. Anton Beck und seine Brüder. Böhlau Verlag, Wien u. a. 2008, ISBN 978-3-205-78181-3.
Erwin A. Schmidl (Hrsg.): „Herr Oberleitnant, det lohnt doch nicht!“ Kriegserinnerungen an die Jahre 1938 bis 1945. Böhlau Verlag, Wien u. a. 2013, ISBN 3-205-78891-5.
Literatur
Peter Broucek, Erwin A. Schmidl (Hrsg.): Joh. Christoph Allmayer-Beck: Militär, Geschichte und politische Bildung. Aus Anlass des 85. Geburtstages des Autors. Böhlau, Wien u. a. 2003, ISBN 3-205-77117-6.
Allmayer-Beck, Johann Christoph. In: Fritz Fellner, Doris A. Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 99). Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 978-3-205-77476-1, S. 36 f.
Kurt Peball: Allmayer-Beck, Johann Christoph. In: Peter Broucek, Kurt Peball: Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Böhlau, Köln u. a. 2000, ISBN 3-412-05700-2, S. 271; S. 271 ff. (Schriftenverzeichnis)
Manfried Rauchensteiner (Red.): Clausewitz, Jomini, Erzherzog Carl. Eine geistige Trilogie des 19. Jahrhunderts und ihre Bedeutung für die Gegenwart. Johann Christoph Allmayer-Beck zum 70. Geburtstag. Hrsg. von der Gesellschaft für Politisch-Strategische Studien in Wien in Zusammenarbeit mit der Clausewitz-Gesellschaft e. V. und der Landesverteidigungsakademie. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1988, ISBN 3-215-07086-3.
Manfried Rauchensteiner: Offizier und Kavalier. J. Ch. Allmayer-Beck zum 70. Geburtstag. In: Die Presse, 18. August 1988.
Erwin A. Schmidl: Spectrum Austriae. Zum Tod des Historikers Johann Christoph Allmayer-Beck. In: Die Presse. 6. Mai 2017, S. 40.
Erwin A. Schmidl: Nachruf auf Johann Christoph Allmayer-Beck (1918–2017). In: Jahresbericht 2017 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2018, ISBN 978-3-902551-81-8, S. 60–62.
↑Erwin A. Schmidl: Vorwort. In: Ders. (Hrsg.): Freund oder Feind?. Kombattanten, Nichtkombattanten und Zivilisten in Krieg und Bürgerkrieg seit dem 18. Jahrhundert (= Rechts- und sozialwissenschaftliche Reihe. Bd. 11). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1995, ISBN 3-631-47005-3, S. 8; Peter Broucek, Erwin A. Schmidl: Vorwort der Herausgeber. In: Ders. (Hrsg.): Joh. Christoph Allmayer-Beck: Militär, Geschichte und politische Bildung. Aus Anlass des 85. Geburtstages des Autors. Böhlau, Wien u. a. 2003, ISBN 3-205-77117-6, S. 7.
↑Kurt Peball: Allmayer-Beck, Johann Christoph. In: Peter Broucek, Kurt Peball: Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Böhlau, Wien/Köln 2000, ISBN 3-412-05700-2, S. 271.