Worbs wurde als ältestes von neun Geschwistern des Häuslers Gottlob Worbs (1734–1797) und Anna Rosine geb. Wangenknecht (1739–1806) geboren. Er besuchte die Schule seines Heimatortes, ab 1774 die Schule in Niederwiesa bei Greiffenberg und ab 1777 die in Hirschberg. Von 1781 bis 1784 studierte er Evangelische Theologie an der Universität Halle, um dann einige Jahre als Hauslehrer zu arbeiten. 1787 wurde er Pfarrer in Priebus – eine Aufgabe, die er bis zu seinem Tode ausfüllte. Zusätzlich wurde er 1804 Superintendent des Fürstentums Sagan und 1818 Generalsuperintendent von Sagan und der preußischen Oberlausitz.
Worbs war einer der frühesten Geschichtsforscher der Lausitz, besonders der Niederlausitz. Außerdem beschäftigte er sich mit seiner Heimat Schlesien. Er erforschte die Orts- und Landesgeschichte sowie die Kirchengeschichte und legte Quellensammlungen an. Als sein Hauptwerk gilt die erste Sammlung und wissenschaftliche Bearbeitung Niederlausitzer Quellen Inventarium diplomaticum Lusatiae inferioris.
Am 21. Januar 1795 heiratete er Christiane Louise Eleonore Klingsporn (* um 1767; † 6. September 1832), die zweitgeborene Tochter des Oberstleutnants Friedrich Wilhelm von Klingsporn und der Kant-Freundin Charlotte von Knobloch. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor.
2014 wurde in Przewóz (Priebus) ein Platz nach ihm benannt.[1]
Kirchen-, Prediger- und Schulgeschichten der Herrschaften Sorau und Triebel. Winkler, Sorau 1803.
Neues Archiv für die Geschichte Schlesiens und der Lausiz. Verlag der Neuen Günterschen Buchhandlung, Glogau 1804; Freystadt, Züllichau 1825 (mehr nicht erschienen); books.google.de
Geschichte der evangelischen Kirchen, Prediger und Schullehrer im Fürstenthum Sagan. Buchdruckerei des Waisenhauses, Bunzlau 1809.
Predigt am Tage der Einweihung der neuen evangelischen Kirche zu Priebus am 2ten November 1823. Rauert, Sorau 1823; books.google.de
Die Rechte der evangelischen Gemeinden in Schlesien an den ihnen im 17. Jahrhunderte gewaltthätig genommenen Kirchen und Kirchengütern. Julien, Sorau 1825; archive.org. 2. Auflage: Sorau 1846.
Kurze Uebersicht der Religions- und Kirchengeschichte der Stadt Liegnitz. In: Die Marienkirche zu Liegnitz und ihre Geistlichen. Selbstverlag des Ober-Diaconus Lingke, Liegnitz 1828.
Inventarium diplomaticum Lusatiae inferioris. Verzeichnis und wesentlicher Inhalt der bis jetzt über die Nieder-Lausitz aufgefundenen Urkunden. Band 1: Vom Jahre 873 bis 1620. In Commission bei Traug. Gotsch, Lübben 1834 (mehr nicht erschienen).
Literatur
Friedrich Beck: Worbs, Johann Gottlob. In: Friedrich Beck und Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (Einzelveröffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V. Band 5). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, ISBN 3-935035-39-X, S. 431.
August Wilhelm Auer: Dr. Johann Gottlob Worbs. Selbstverlag, Priebus 1906.
Rudolf Lehmann: Die Niederlausitz in den Tagen des Klassizismus, der Romantik und des Biedermeier. Böhlau, Köln u. a. 1958, S. 295–332, Bild: Tafel XXII.
Dariusz Dolański: Johann Gottlob Worbs, ein Historiker Schlesiens und der Lausitz. In: Lětopis. Zeitschrift für sorbische Sprache, Geschichte und Kultur. 1999, Nr. 1, S. 34–39, ISSN0943-2787.