Kabinett Giolitti IIIDas Kabinett Giolitti III regierte Italien vom 29. Mai 1906 bis zum 11. Dezember 1909. Davor regierte das Kabinett Sonnino I, danach das Kabinett Sonnino II. Die Regierung von Ministerpräsident Giovanni Giolitti wurde im Parlament vorwiegend von liberalen Kräften getragen. Die Zeit zwischen den Jahren 1900 und 1914 wird in Italien allgemein als Giolitti-Ära bezeichnet. Zwar war Giolitti in dieser Zeit nicht immer Ministerpräsident, er prägte sie jedoch politisch weitgehend. In diesen Jahren machte Italien große wirtschaftliche und soziale Fortschritte. Das dritte Kabinett Giolitti setzte die Arbeit der Vorgängerregierungen und damit die sozialen Reformen Giolittis fort. Frauen- und Kinderarbeit wurden auf maximal zwölf Stunden am Tag begrenzt. Kindern unter zwölf Jahren wurde jedwede Erwerbsarbeit ganz verboten. Von Bedeutung waren auch die Maßnahmen zugunsten Süditaliens sowie die Verstaatlichung der Eisenbahnen, die bereits von der Vorgängerregierung in Angriff genommen worden war. Recht positiv entwickelte sich die Lage der Staatsfinanzen, auch wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Land. Eine erhebliche Belastungsprobe war das schwere Erdbeben von Messina im Jahr 1908. Trotz einem guten Ergebnis bei den Parlamentswahlen im Jahr 1909 überließ Giolitti in einer für ihn typischen Vorgehensweise wegen der sehr heterogenen Koalition Sidney Sonnino die Führung der Regierung, bis er 1911 wieder selbst Ministerpräsident wurde. Minister
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