Der Schuhmachersohn[1] Karl Grünberg war 1911 der SPD beigetreten, wechselte 1919 zur USPD und schließlich 1920 zur KPD über. Er war Mitbegründer des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (1928–1935). Grünberg war einer der Autoren, deren Werke bei der von den Nazis veranstalteten Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in die Flammen geworfen wurden. Nach 1933 beteiligte Grünberg sich am kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und war zeitweise im KZ Sonnenburg inhaftiert. Seit 1936 arbeitete er als Chemotechniker bei der Schering AG in Berlin. Von 1943 bis 1945 war er bei der Luftschutzpolizei in Essen und Berlin dienstverpflichtet.
Noch in den letzten Apriltagen 1945 gründete er mit anderen das „Volkskomitee Berlin-Pankow“. Dieses Komitee verfasste am 2. Mai 1945 den ersten Aufruf an die Einwohner des Stadtbezirkes Berlin-Pankow. Unmittelbar nach Kriegsende übernahm Karl Grünberg für einige Monate den Neuaufbau des Pankower Gerichtswesens. Mehrere Jahre lang war er Redakteur der SMAD-ZeitungTägliche Rundschau. Anschließend betätigte er sich wieder als freier Schriftsteller. 1950 erhielt er im vom Zentralrat der FDJ ausgeschriebenen künstlerischen Wettbewerb Die Jugend baut ihre Heimat für sein Stück Golden fließt der Stahl – zusammen mit zwei Laienspielen – den mit 500 D-Mark ausgelobten dritten Preis.[3]
Das Schattenquartett, autobiografischer Roman, 1948
Hitlerjunge Burscheidt, 1948
Die Flucht aus dem Eden, 1949
Golden fließt der Stahl, Theaterstück, 1950
Helden der Arbeit. Aus dem Leben und Wirken der Helden unserer Zeit, 1951 (darin u. a.: Hans Garbe – Der Mann im feurigen Ofen)
Es begann im Eden, 1951/1953
Episoden. Erlebnisreportagen aus sechs Jahrzehnten Kampf um den Sozialismus, 1960
Mit der Zeitlupe durch die Weimarer Republik, 1960
Der Goldschatz in der Taiga, 1961
Die Getreuen vom Galgenberg, 1965
Von der Taiga bis zum Kaukasus. Erlebnisse aus den zwanziger Jahren und später, 1970 (später unter dem Titel Zwischen Taiga und Kaukasus)
Wie ich es sah, Erzählungen, 1972
Literatur
Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Berlin 2007 (Zugl. Diss. Freie Universität Berlin 2004) (Naturfreunde-Verlag Freizeit und Wandern), S. 49 f., 305; ISBN 978-3-925311-31-4.
Karl Grünberg, in: Richard Drews / Alfred Kantorowicz (Hg.), verboten und verbrannt. Deutsche Literatur – 12 Jahre unterdrückt, Berlin und München: Heinz Ullstein – Helmut Kindler Verlag, 1947, S. 53.
Paul Sielaff: Karl Grünberg und das Ruhrgebiet. Der Kohlenpott in der proletarischen Literatur,RotFuchs Juni 2010, S. 24