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La Coupole

La Coupole, Helfaut-Wizernes, 2007

La Coupole ist eine Bunkeranlage, die nach ihrem Aussehen auch als Kuppel von Helfaut-Wizernes bezeichnet wird. (frz. La Coupole, Englisch: The Dome). Sie liegt beim Ort Wizernes in der Region Hauts-de-France in Nordfrankreich. Sie sollte als Ersatz für die nicht weit entfernte Bunkeranlage bei Watten als Werk für flüssigen Sauerstoff und Startbasis für gegen London und Südengland gerichtete V2-Raketen dienen.[1] Die Anlage ist zusammen mit der in Sottevast der früheste bekannte Vorläufer der heutigen modernen unterirdischen Raketensilos. Die Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1943 und 1944 im Département Pas-de-Calais in Nordfrankreich errichtet, ungefähr fünf Kilometer von Saint-Omer entfernt.

Die deutschen Planer bezeichneten die ursprünglich nur als Raketenlager geplante Einrichtung als Feldspeicher Nordwest 1, dann als Vorhaben/Bauwerk 21 und OT Projekt Nr. 1302. Später wurde die Bunkeranlage auch unter den Decknamen Schotterwerk, Felsgestein, Feuerteufel in den Akten geführt.[2] Zum Schutz der Baustelle gegen Luftangriffe sollte bei der Errichtung zuerst eine massive Betonkuppel am Rand eines Steinbruchs gebaut werden und diese dann unterhöhlt werden.[3] Laut späteren Darstellungen sollen anfangs mehr als 1.300 Zwangsarbeiter auf der Baustelle tätig gewesen sein, vor allem Franzosen im Rahmen des Service du Travail Obligatoire und sowjetische Kriegsgefangene.[4] Die Anlage war wiederholten Bombenangriffen ausgesetzt, die zwar die Bunkerteile intakt ließen, aber die Baustelleneinrichtungen zerstörten, sodass eine Weiterführung des Baus unmöglich wurde und das Vorhaben Ende Juli 1944 aufgegeben wurde.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Georg Schmundt-Thomas. "'A-Stoff Anlagen': die Versorgung mit flüssigem Sauerstoff im deutschen Fernraketen Programm 1931-45." ScienceOpen Preprints. 2024. DOI:10.14293/PR2199.000876.v1
  • Steven J Zaloga: German V-Weapon Sites 1943–45, S. 60. (Online-PDF)
Commons: La Coupole – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. "Betr.: Bauwerk 21" vom 29. Mai 1944. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, RH24-30/278, S. 109.
  2. Georg Schmundt-Thomas. "'A-Stoff Anlagen': die Versorgung mit flüssigem Sauerstoff im deutschen Fernraketen Programm 1931-45." ScienceOpen Preprints. 2024. DOI:10.14293/PR2199.000876.v1. S. 50
  3. "Betr.: Bauwerk 21" vom 29. Mai 1944. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, RH24-30/278, S. 109ff.
  4. Tracy Dungan, V2. A Combat History of the First Ballistic Missile. Westholme, Yardley, 2005. S. 75.
  5. "Bauvorhaben Feuerteufel (A4)" vom 28.7.44. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, RH24-30/278, S. 166.
  6. a b Terence R. B. Sanders: Investigation of the "Heavy" Crossbow Installations in Northern France. Report by the Sanders Mission to the Chairman of the Crossbow Committee. III. Technical details, 1945, Wizernes.

Koordinaten: 50° 42′ 18,9″ N, 2° 14′ 37″ O

Information related to La Coupole

Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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