Langwedel (Weser)
Langwedel [Flecken im Landkreis Verden in Niedersachsen. Der Name leitet sich vom gleichnamigen Ortsteil im Südosten des Fleckens ab. ] ist einGeografieLageLangwedel liegt in der nördlichen Mittelweserregion im südöstlichen Großraum Bremen. Nördlich befindet sich die Achim-Verdener Geest, die zum Naturraum Stader Geest gehört. Der 53. nördliche Breitengrad durchzieht das Gemeindegebiet. Langwedel liegt an der Weser und an der Alten Aller, einem Altarm der Aller. GemeindegliederungDer Flecken Langwedel ist eine Einheitsgemeinde und besteht aus folgenden Ortschaften:
Insgesamt umfasst Langwedel damit einen weitgehend geschlossenen Siedlungsbereich entlang des nördlichen Weserufers. Dieser ist Teil eines größeren, geschlossenen Siedlungsbandes, das sich von Verden über Langwedel und Achim bis Bremen erstreckt. In allen Ortschaften besteht ein Ortsrat mit Ortsbürgermeister, außer in Haberloh: hier vertritt ein Ortsvorsteher die Belange der Bevölkerung. GeschichteDorf/Flecken LangwedelDie Ortschaft Langwedel wurde erstmals urkundlich 1226 erwähnt. Bereits im Mittelalter durfte Langwedel die Bezeichnung Flecken tragen, womit nicht nur Markt-, sondern auch Standesrechte der Bürger des Ortes zugesichert wurden. Burg LangwedelDie Burg, in alten Urkunden grundsätzlich als „Schloss Langwedel“ bezeichnet,[2] wurde um 1250 in strategisch wichtiger Lage an der Heer- und Handelsstraße zwischen dem Stift Verden und dem Erzbistum Bremen begründet. Die Langwedeler Burg am Ortseingang war um 1222 vom Bremer Erzbischof Gerhard II. zunächst als Wasserburg errichtet worden, wurde aber fortlaufend verändert und ausgebaut. 1376 verpfändete der Erzbischof Albert II. die Burg an das Bremer Domkapitel und die Stadt Bremen.[3] Nach dem Dreißigjährigen Krieg fiel die Anlage 1648 an Schweden. Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde das schwedische Langwedel in einem Feldzug durch das Heer des katholisch-münsterschen Fürstbischofs von Galen am 27. September 1675 als Verbündeter der Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 alliierter Besitz. Im Zuge des Friedens von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Langwedel bis 1712 wieder an das evangelisch-protestantische Schweden. Die Burg soll 1675 von münsterschen Soldaten abgetragen worden sein, was nach urkundlichen Überlieferungen nicht zutrifft. Um 1770 sind die Befestigungsanlagen noch in der Kurhannoverschen Landesaufnahme dargestellt. Zerstört wurden die noch sichtbaren Überreste vermutlich ab 1866, als die Anlagen in den Besitz Preußens gelangten.[4] Bis 1906 stand auf dem Burgberg eine Windmühle der örtlichen Müllerfamilie Rehbock. Seit 1964 befindet sich hier das 2006/2007 vom Flecken Langwedel aufwändig sanierte „Burg-Bad Langwedel“ (Freibad). Burg WunnenhagenOrtsnameDer Ortsname ist eine Zusammensetzung aus niederdeutsch „lang“ und dem Grundwort „wedel“. Letzteres bedeutet „seichte Stelle zum Hinüberwaten“, norwegisch zum Beispiel „val, vaul“ für „seichte Fjordstelle“. Es besteht eine Urverwandtschaft mit Watt, waten und lateinisch „vadum“ für „Furt“. Die Namengebung nahm offenbar Bezug auf eine langgezogene Furt. Von Langwedel ist der Ortsname Langwedelermoor abgeleitet. Es gibt viele bekannte „-wedel-“ Ortsnamen, wie Salzwedel, Veddel oder Wedel.[5] EingemeindungenDie Zusammenlegung der bisherigen Gemeinden Daverden, Etelsen, Haberloh, Holtebüttel, Langwedel (Flecken) und Völkersen zum Flecken Langwedel wurde am 1. Juli 1972 wirksam.[6] Die neue Gebietskörperschaft wurde nach Langwedel benannt, obwohl es zu jener Zeit mit einer Einwohnerzahl, die etwa halb so groß wie die der bis dahin selbstständigen Gemeinde Etelsen war, nur die zweitgrößte Gemeinde war. PolitikGemeinderatGemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 62,76 %
% 40 30 20 10 0 37,0 % 36,1 % 13,3 % 4,9 % 4,4 % 2,5 % 1,0 % 0,9 %
Anmerkungen:
c Wählergruppe im Flecken Langwedel
Der Rat des Fleckens Langwedel besteht aus 26 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 26 in der Gemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der Bürgermeister im Rat stimmberechtigt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026. Die vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
BürgermeisterSeit dem 9. März 2010 ist Andreas Brandt, der bisherige Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat, der Bürgermeister. Sein Vorgänger Andreas Mattfeldt (CDU) ist seit der Bundestagswahl 2009 direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages und gab sein Bürgermeisteramt auf. WappenDas Wappen des Fleckens Langwedel wurde vom Rat am 18. April 1978 beschlossen. Das Wappen ist Teil der Fleckenflagge, die einen oberen und unteren grünen Randstreifen zeigt und im mittleren, weißen Teil mit dem Wappen belegt ist. Blasonierung: „In Grün über gewelltem silbernen Schildfuß eine durchgehende sechsgezinnte silberne Burgmauer mit Torbogen, darüber schwebend zwei schräggekreuzte Giebelbretter, die in auswärts gewendeten Pferdeköpfen enden“. Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und VerkehrWirtschaftLangwedel hat Dienstleistungs-, Kultur- und Freizeitangebote. Es sind handwerkliche Familienbetriebe ansässig. Das große Gewerbegebiet Daverden ist in Autobahnnähe vorhanden. VerkehrStraßeDie Bundesautobahn A 27 führt in Nord-Süd-Richtung vorbei. 2011 wurde die neue Anschlussstelle 24a – Langwedel – der A 27 eröffnet. Die Raststätte Langwedel-Daverden wurde gleichzeitig in Goldbach umbenannt. BusDurch Linienbusse des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) gibt es Verbindungen zu den Orten Völkersen, Verden, Daverden, Etelsen, Achim, Bremen, Holtebüttel, Fischerhude und Hagen. BahnAn der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen bestehen Bahnhöfe in Langwedel und Etelsen. Im Bahnhof Langwedel mündet außerdem die Bahnstrecke Uelzen–Langwedel von Uelzen über Soltau in die Strecke nach Bremen ein. Über diese Amerikalinie genannte Verbindung gelangten früher ab Berlin viele Auswanderer zu den Auswandererhäfen, insbesondere nach Bremerhaven. Die Nachbarstädte Achim und Verden sind schnell erreichbar. Seit Mitte Dezember 2011 wird Langwedel von der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen bedient. In der Nacht halten einzelne Regionalexpress-Züge nach Hannover Hbf und Bremen Hbf.[9]
SchifffahrtLangwedel befindet sich an der Mittelweser zwischen Allerzufluss und Bremen. Die Mittelweser ist schiffbar und wurde bis 2012 im Bereich zwischen der Schleuse Langwedel und Achim-Baden für Großmotorschiffe ausgebaut. Die Fahrgastschiffe der Reederei Flotte Weser machen hier Halt und legen bei der Schiffsanlegestelle an der Daverdener Kanalbrücke fast ganzjährig an. Öffentliche EinrichtungenAllgemein
Bildung
Soziale Einrichtungenfür Kinder
für Ältere
für die Gesundheit
Kirchen
SportVereine
Banken und SparkassenIn Langwedel befinden sich Geschäftsstellen der Volksbank Niedersachsen-Mitte eG, der Kreissparkasse Verden sowie Zahlstellen der Postbank in Partnerfilialen der Post. Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Langwedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Langwedel – Reiseführer
Einzelnachweise
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