Der staatlich anerkannte Erholungsort Loffenau liegt am Westhang des nördlichen Schwarzwaldes in einem Seitental des Murgtals unterhalb des Bergs Teufelsmühle. Die Höhenlage reicht von 215 bis 940 m ü. NN.
Nachbarkommunen
Loffenau grenzt im Osten an die Stadt Bad Herrenalb (Landkreis Calw), im Norden an die große Kreisstadt Gaggenau sowie im Süden und Westen an die Stadt Gernsbach.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Loffenau gehören das Dorf Loffenau und die Häuser Albtaljagdhaus, Auf der Miß, Plotzsägemühle und Teufelsmühle. Im Gemeindegebiet liegt die abgegangene Ortschaft Neusägmühle.[2]
Seit Einführung der Reformation in Württemberg ist auch Loffenau evangelisch geprägt. So waren 1860 nur zwei der gut 1.200 Einwohner römisch-katholischer Konfession. Auch heute gibt es nur wenige Katholiken, für diese ist die in den 1960er Jahren erbaute Kirche St. Theresia zuständig. Hingegen gibt es mit der evangelisch-methodistischen Kirche eine weitere protestantische Gemeinde sowie mit der neuapostolischen Kirche eine weitere christliche Kirche im Ort.
Bei der Teilnahme am Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden/ Unser Dorf hat Zukunft hat Loffenau 1983, 1985, 1989 und 2007 eine Goldmedaille gewonnen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.
Die Kommunalwahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2019):[4][5]
Eine besondere Sehenswürdigkeit Loffenaus befindet sich in der evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche.[9] In dieser 1843 im neugotischen Stil neu errichteten Emporenbasilika[10] blieb der mittelalterliche Turmchor mit gotischen Fresken (1440–1455) erhalten. Neben den zahlreichen Abbildungen von Aposteln und Heiligen ist die „Hostienmühle“ an der Nordwand der Kirche, als eine der wenigen erhaltenen Darstellungen der spätmittelalterlichen Legende über die „mystische Mühle“, besonders bemerkenswert. Sechs große Bildprogramme sind vorhanden: Im Gewölbe die Symbolwesen der Evangelisten mit den Kirchenvätern, am und um den Triumphbogen die Verkündigung, im oberen, stärker untergliederten Bereich der Ost- und Südwand die Kreuzlegende, im unteren Abschnitt der Ost- und der östlichen Südwand die Credo-Apostel, in der unteren Zone der westlichen Südwand die von Heiligen und Stiftern flankierte Muttergottes im Strahlenkranz und auf der gesamten Nordwand das Motiv der Hostienmühle.
Fresken der Heilig-Kreuz-Kirche
Fresken im Turmchor, Decke mit Evangelisten-Symbolen und Kirchenvätern
Apostel Petrus, Jesus, Apostel Andreas und Johannes
Hostienmühle unter dem Deckengewölbe des Turmchors
Auf dem 908 m ü. NHN hohen Loffenauer Hausberg Teufelsmühle bietet ein Aussichtsturm einen Blick über Loffenau und das untere Murgtal bis hinein in die Rheinebene.
Blick vom Naturdenkmal Bockstein, einem Granitfelsen, auf Loffenau und den Merkur
Bildung
Loffenau verfügt über eine Grundschule und drei Kindergärten (2 traditionell, 1 Wald-Kindergarten). Weiterführende Schulen befinden sich in den Nachbargemeinden.
Erich Steigerwald (* 1951), Bürgermeister 1977–2017, Ehrenbürger der Gemeinden Loffenau und Montefelcino, Träger der Staufermedaille[7]
Weitere Persönlichkeiten
Gustav Adolf Riecke (1798–1883), Geistlicher, Pädagoge und Politiker, war von 1851 bis 1871 Pfarrer in Loffenau
Meryl Streep (* 1949), US-amerikanische Schauspielerin, Oscar-Preisträgerin; ihre Ururgroßeltern stammten aus Loffenau. Ihr Ururururururgroßvater war der Dorfbürgermeister Johann Georg Streeb (1680–1740).[11]
Literatur
Loffenau. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neuenbürg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band41). Karl Aue, Stuttgart 1860, S.197–203 (Volltext [Wikisource]).
Gemeinde Loffenau (Hrsg.): 700 Jahre Loffenau 1297–1997. Rastatt 1997.
Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Rastatt und Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (Hrsg.): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg – Der Landkreis Rastatt. Band 2, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-1364-7, S. 251–267.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 171–172
↑Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Rastatt und Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (Hrsg.): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg – Der Landkreis Rastatt. Band 2, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-1364-7, S. 256.
↑Erdrutschsieg für Markus Burger. In: BNN.de. Badische Neueste Nachrichten, 24. September 2017, archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 21. Dezember 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bnn.de
↑Clemens Kieser, Karlfriedrich Ohr, Wolfgang Stopfel, Martin Walter: Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden. Konrad-Theiss Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1599-5, S. 247.