Lorenz Gösta BeutinLorenz Gösta Beutin (* 18. Juli 1978 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (Die Linke). Von 2017 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. LebenLorenz Gösta Beutin ist der gemeinsame Sohn der Politikerin Heidi Beutin, geborene Seifert, und des Schriftstellers Wolfgang Beutin.[1] Sein Bruder Olaf Beutin stammt aus Wolfgang Beutins erster Ehe. Lorenz Gösta Beutins Großonkel ist der Historiker Ludwig Beutin. 1998/99 leistete er seinen Zivildienst in der Evangelischen Akademie Bad Segeberg. Seit 1999 ist Beutin Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Seit dem Wintersemester 1999/2000 studierte Beutin an der Universität Hamburg Geschichte, Politik und Germanistik. Das Studium finanzierte er sich als Service- und Sicherheitskraft in einem Alten- und Pflegeheim in Hamburg sowie durch Arbeit in verschiedenen Archiven. Er schloss es 2008 mit einer Magisterarbeit ab, in der er die Wandlungen des Historikers Ludwig Beutin, seines Großonkels,[2] vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg untersuchte. In den Jahren 2000 bis 2006 war er Mitglied im Fachschaftsrat Geschichte und der Fachschaftsrätekonferenz. Im Streik-Wintersemester 2003/04 war er in der „Streikzentrale“ tätig, danach ein Semester im hochschulpolitischen Referat des AStA der Uni Hamburg. Politische TätigkeitenBeutin sammelte erste politische Erfahrungen in der BUND-Jugendgruppe „Milane“. 1996 war er am Aufbau einer Ortsgruppe der Grün-Alternativen Jugend in der Region Trittau beteiligt. Wegen der Befürwortung des Kosovokrieges 1999 brach er mit den Grünen. In den Jahren 2000 bis 2005 war Beutin Mitglied der PDS. 2004 unterstützte er die „Wahlalternative“ und die „Initiative Arbeit & soziale Gerechtigkeit“, die Vorgängerorganisationen der WASG. 2005 trat er der WASG bei, 2006 auch der Linkspartei.PDS. Von Juli 2005 bis zum 16. Juni 2007 (Verschmelzung von WASG und PDS zur Partei Die Linke) war Lorenz Gösta Beutin Landessprecher und Länderratsdelegierter der WASG. Von 2007 bis 2014 war er Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der Linken Schleswig-Holstein. Von November 2015 bis November 2019 fungierte er als Landessprecher der Linken. Er arbeitete von 2010 bis 2014 als Wahlkreismitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Cornelia Möhring, ab 2014 als Mitarbeiter der Bundestagsfraktion im Regionalbüro Nord in Kiel. Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte er um ein Direktmandat im Bundestagswahlkreis Plön-Neumünster. Mit 6,5 % der Stimmen verlor er mit weitem Abstand gegen die CDU-Kandidatin Melanie Bernstein. Über die Landesliste der Linken Schleswig-Holstein konnte er dennoch in den Bundestag einziehen. Dort war Beutin ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und gehörte als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit an.[3] Vier Jahre später trat er im Bundestagswahlkreis Kiel sowie auf Platz 2 der Landesliste an. Landesweit erzielte seine Partei 3,6 % der Zweitstimmen mit der Folge, dass nur Listenplatz 1 zum Zuge kam. Auch erreichte er mit 4,7 % der Erststimmen nur den fünften Platz in seinem Wahlkreis und verpasste damit den Einzug in den Bundestag.[4][5] Er ist Mitglied des Kieler Friedensforums und des Zusammenarbeitsausschusses der Friedensbewegung Schleswig-Holstein, Mitglied in der VVN-BdA, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein und der Leonhard-Frank-Gesellschaft. Geldstrafe wegen HausfriedensbruchsBeutin nahm am 2. Februar 2020 an einer Demonstration im Zuge von Klimaprotesten gegen das Kraftwerk Datteln auf dem Kraftwerksgelände teil. Der Bundestag hob im März 2021 die politische Immunität des Abgeordneten auf.[6] Im August 2021 wurde er vom Amtsgericht Recklinghausen wegen Hausfriedensbruchs zu einer Geldstrafe in Höhe von 25 Tagessätzen verurteilt.[7] Beutin hielt sich aufgrund seines Abgeordnetenstatus für berechtigt, Demonstrationen als parlamentarischer Beobachter beizuwohnen.[8] Ein solches Sonderrecht hat das Gericht als nicht existent bezeichnet und Beutin die aktive Teilnahme an der Besetzung vorgeworfen. Publikationen
WeblinksCommons: Lorenz Gösta Beutin – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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