Mór ist ein bedeutendes Zentrum der ungarndeutschen Minderheit, ungefähr acht Prozent der Bewohner zählen zur Volksgruppe der Ungarndeutschen.[1] Weiterhin ist die Stadt Mittelpunkt einer bekannten Weinbauregion. Die Weinspezialität der Gegend ist der WeißweinMóri Ezerjó (Mórer Tausendgut).
Mór war Sitz der Adelsfamilie Lamberg. Der in Mór geborene Graf Franz Philipp von Lamberg kam während der ungarischen Revolution in Budapest ums Leben. Im Jahr 1913 gab es in der damaligen Großgemeinde 1328 Häuser und 10.651 Einwohner auf einer Fläche von 18.845 Katastraljochen.[2] Sie gehörte zu dieser Zeit zum Bezirk Mór im Komitat Fejér. In Mór lebten 1941 150 Juden, das waren etwa 1 Prozent der Bevölkerung. Nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 richtete die ungarische Verwaltung im Mai 1944 Sternhäuser ein, in die die Juden der Stadt und des Kreises zusammengepfercht wurden. Anfang Juni wurden die Ghettoinsassen in die Ziegelei in Székesfehérvár deportiert und von dort in das Konzentrationslager Auschwitz. 1984 erhielt die ehemalige Großgemeinde den Status einer Stadt.[1]
Mór, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 497f.
Weblinks
Commons: Mór – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Mór, az Ezerjó városa! Offizielle Webseite. Stadt Mór; abgerufen am 24. Juni 2023 (ungarisch).