Massen-Niederlausitz liegt im südöstlichen Teil des Landkreises Elbe-Elster unmittelbar nordöstlich der Stadt Finsterwalde. Weitere größere Städte in der Nähe sind Senftenberg (rund 22 Kilometer südöstlich), Lübbenau (rund 30 Kilometer nordöstlich) und Cottbus (rund 45 Kilometer nordöstlich).
Im Zuge der Ämterbildung 1992 in Brandenburg entstand am 21. Juli 1992 das Amt Kleine Elster, 1995 in Amt Kleine Elster (Niederlausitz) umbenannt. Insgesamt 14 Gemeinden waren darin zu einem Verwaltungsverbund zusammengeschlossen. Am 3. April 1995 wurde der Sitz des Amtes von Betten in die Gemeinde Massen verlegt[10]. Die Gemeinde Massen-Niederlausitz entstand am 31. Dezember 1997 durch den Zusammenschluss der bisherigen amtsangehörigen Gemeinden Babben, Betten, Lindthal und Massen.[11] Am 31. Dezember 2001 kamen Gröbitz und Ponnsdorf hinzu.[12]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1997
1885
2000
2017
2005
2309
2010
2093
2015
1962
Jahr
Einwohner
2020
1838
2021
1864
2022
1868
2023
1876
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember,[13][14][15] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Massen-Niederlausitz besteht aus zwölf Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 80,0 % zu folgendem Ergebnis:[16]
Denkmal von 1967 auf dem Waldfriedhof, das an die umgekommenen französischen und polnischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen erinnert, die während des Zweiten Weltkrieges in zwei Lagern lebten und für die Finsterwalder Maschinen GmbH arbeiten mussten.
Schwarze Frau von Massen, Skulptur des Bildhauers Frieder Preis in der Dorfmitte[21]
Diese ursprünglich aus Bronze gegossene und am 1. Mai 2005 auf dem Dorfanger enthüllte Sagenfigur wurde im November 2012 gestohlen. Die Figur versinnbildlicht eine in der Lausitz bekannte Sage über die Schwarze Frau, deren ausgezehrtes und hässliches Aussehen die Schweden im Dreißigjährigen Krieg aus dem Ort vertrieben haben soll. Das Wahrzeichen des kleinen Ortes, dessen Herstellung 8500 Euro gekostet hatte, war nur noch an ihren Fußabdrücken zu erkennen.[22] – Aufgeklärt wurde der Diebstahl nicht, aber an der gleichen Stelle fand kurze Zeit später eine Kopie aus Polyester Aufstellung. Diese Figur wurde im Dezember 2014 durch einen Brandanschlag beschädigt. Offenbar finden einige Bewohner das negativ konnotierte Sujet einer Schwarzen Frau für den Ort unpassend oder die Darstellung ist einfach zu hässlich, denn bereits im Januar 2018 wurde eine Zacke der Forke abgebrochen, die zweite verbogen. Ein Gutachten soll die Schadenshöhe ermitteln, danach entscheidet die Gemeinde, ob eine nochmalige Erneuerung durchgeführt wird.[23]
Wirtschaft und Infrastruktur
Massen besitzt einen umfangreichen Gewerbe- und Industriepark, der direkt an der Bundesstraße 96 angesiedelt ist.
Eine der größten neu angesiedelten Firmen ist der kanadische Autozubehör-Produzent INTIER, welcher zum österreichisch-kanadischen Magna-Konzern gehört. Die Firma INTIER investierte im Jahr 2006 40 Millionen Euro in den Bau einer neuen Niederlassung in der Gemeinde Massen-Niederlausitz.
INTIER produziert Kunststoff- und Innenraumteile für zahlreiche Autohersteller wie BMW. Im März 2007 wurde mit 48 Mitarbeitern die Produktion begonnen. Bis zu 200 Mitarbeiter sollen hier künftig arbeiten.
Der TSV Germania Massen (Turn- und Sportverein Germania Massen e. V.) ist ein Sportverein im Ortsteil Massen. Der Verein wurde 1902 als Turnverein Germania gegründet und zählt heute circa 150 Mitglieder. Der Verein gliedert sich in die Abteilungen Handball, Faustball, Karneval, Fußball und Frauengymnastik.[24]
Seit 2017 befindet sich im Ortsteil Ponnsdorf in Richtung Finsterwalde die erste Fußballgolfanlage in Berlin-Brandenburg. Zusätzlich beherbergt Soccergolf Lausitz eine Pit-Pat-Anlage.[25]
Persönlichkeiten
Martin Kaschke (1610–1727), ältester Mann, der bisher in Deutschland gelebt hat, geboren in Massen
Hannes Walter (* 1984), Politiker (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages, lebt in Massen-Niederlausitz
↑Babin → Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911-1928, Sorbisches Institut
↑Butyń → Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911-1928, Sorbisches Institut
↑Grobice → Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911-1928, Sorbisches Institut
↑Mašow → Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911-1928, Sorbisches Institut
↑Bónojce → Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911-1928, Sorbisches Institut
↑Änderung des Namens und Verlegung des Sitzes des Amtes Kleine Elster. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 27. März 1995. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 6. Jahrgang, Nummer 30, 12. April 1995, S. 374.
↑Zusammenschluss der Gemeinden Babben, Betten, Lindthal und Massen (Amt Kleine Elster (Niederlausitz)) zu der neuen Gemeinde Sallgast. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 18. Dezember 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 2, 22. Januar 1998, S. 25.
↑Eingliederung der Gemeinden Gröbitz und Ponnsdorf in die Gemeinde Massen-Niederlausitz. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 10. Dezember 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 52, 27. Dezember 2001, S. 894 PDF
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)