Massenhausen liegt im Waldecker Land wenige Hundert Meter östlich der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, wo sich die nahe gelegene Ortschaft Canstein befindet, und etwa 4 km westnordwestlich von Bad Arolsen. Direkt südlich vorbei am Dorf, durch das die Landesstraße 3078 führt, fließt die in Richtung Bad Arolsen strebende Thiele.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Massenhausen erfolgte im 13. Jahrhundert unter dem Namen Massenhus in einem Zehntverzeichnis des Klosters Corvey.[2]
Die nächste bekannte Erwähnung erfolgte in einer Urkunde aus dem Jahre 1300, in der die Ritter Stephan und Konrad von Horhausen (heute: Niedermarsberg) eine Hufe (Ackergut) in Massenhausen an das AugustinerinnenKloster Aroldessen schenkten.
Im Jahr 1503 wird Massenhausen als Wüstung bezeichnet, wurde aber bis spätestens 1537 wieder besiedelt.[2]
Alte Urkunden belegen, dass an diesem Platz bereits 1339 Recht gesprochen wurde. Hier tagte das Gogericht oder Thing. Im 15. Jahrhundert wechselte der Richtplatz nach Mengeringhausen. 1865 bis 1962 stand hier das Spritzenhaus. Dies war zur Zeit der Gebäudeerrichtung fast der höchste bebaute Platz in Massenhausen, so dass die Feuerspritze auch ohne Pferde schnell zum Brandort geschafft werden konnte. Auch wurden hier vom Ortsgendarm Landstreicher für eine Nacht festgesetzt, wenn sie sich nicht an Recht und Ordnung hielten.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Stadt Bad Arolsen[Anm. 2]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Bad Arolsen
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Massenhausen 510 Einwohner. Darunter waren 15 (2,9 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 204 waren zwischen 18 und 49, 99 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 186 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushalten leben keine Senioren.[6]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[6]
Ihre Lage auf einem ebenen erhöhten Vorsprung und vermauerte Schießscharten im Kirchturm weisen auf den ursprünglich wehrhaften Charakter der Anlage im späten Mittelalter (Wehrkirche) hin. Bemerkenswert sind alte Hofanlagen mit charakteristischen Längs- und Querdielenhäusern, die sich in der Dorfmitte um die Kirche gruppieren.
Karl Schnaar (1876–1941), deutscher Landwirt und Politiker
Literatur
Arnim Weber, Karl Brühne jun., Karl Brühne sen., Heinrich Emde, Günter Jedicke, H.-F. Krauße, Winfried Neumeyer, Karl Heinz Vering, Günter Welteke und Heinrich Welteke: Massenhausen. 2. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1999 (= Waldeckische Ortssippenbücher 65)
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.28, S.1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 1,94 MB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Arolsen, abgerufen im Mai 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900